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archivierte Ausgabe 11/2024
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Päpste und Pferde (Teil 2) |
Päpstliche Abenteuer auf dem Rücken der Pferde |
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Papst Klemens XIV. bei einem Ausritt in Castel Gandolfo. |
Die Oberhirten der Kirche traten nicht nur bei zeremoniellen Anlässen zu Pferde auf. Auch im Alltag sah man sie hoch zu Ross.
Von Ulrich Nersinger
Vor allem die Päpste der Renaissance waren gut zu Pferde. Für manche Papstkritiker zu gut. In einem deutschen Luther-Film von 2004 sieht man Julius II. (1503-1513) in goldener Rüstung durch die Straßen der Ewigen Stadt galoppieren. Heute wissen wir, dass »il Terribile – der Schreckliche« einen derartigen Harnisch nie getragen hat, auch wenn das Arsenal der Engelsburg eine sogenannte »goldene Rüstung« des Della-Rovere-Papstes aufweist. Imposant aber war die Kleidung schon, die der kriegerische Papst bei der Belagerung von Mirandola im Januar des Jahres 1511 trug, »über der Rüstung ein weißer Mantel mit breitem dunkelbraunem Pelzkragen, auf dem Kopf gleich einer Sturmhaube eine gewaltige Kappe aus weißem Schafspelz« (Ludwig von Pastor).
Trotz einer schweren Erkrankung hatte sich der Pontifex für die entscheidende Schlacht aufs Pferd geschwungen. »Man soll es in alle Geschichtsbücher eintragen«, sagte der venezianische Gesandte zu einem Kardinal, »dass ein Papst ins Feld zog, kaum genesen, im Januar, bei soviel Schnee und Kälte«. Nicht zuletzt dank der persönlichen Anwesenheit, ja Führung des Papstes, siegte das päpstliche Heer.
Eindrucksvolle Jagdszenen
Leo X. (1513-1521) galt als guter und besonnener Reiter. Zu Pferde machte er bella figura, bestach durch angeborene Eleganz. Im Gegensatz zu Julius II. war ihm ein forscher, ungezähmter Ritt zuwider. Die Humanisten feierten und bejubelten Leo X. als Förderer der Künste und Wissenschaften; »die Poeten Roms verkündigten den Anbruch des goldenen Zeitalters« (Ferdinand Gregorovius). Auf dem Possessritt zum Lateran konnte der Medici-Papst in Anspielung auf seine beiden Vorgänger – Alexander VI. und Julius II. – und auf seine eigene Person an einem Triumphbogen die in goldenen Lettern geschriebenen Worte lesen: »Einst hat Venus geherrscht, dann kam an die Reihe der Kriegsgott, nun beginnet der Tag, hehre Minerva, für dich.«
In dem schon erwähnten Film Luther wird der Zuschauer mit einer eindrucksvollen päpstlichen Jagdszene konfrontiert. Leo X., dargestellt von Uwe Ochsenknecht, reitet in ziviler Reitkluft munter einher; hoch zu Ross erledigt er in wildem Ritt einen Eber. Fakt oder Fiktion? Paride de Grassi, der Zeremonienmeister des Papstes, berichtet in seinen Tagebüchern, dass der Heilige Vater bei seinen Reitausflügen zwar nicht ganz korrekt bekleidet gewesen sei, aber er habe dennoch stets ein weißes Gewand getragen – »albo insignis amictu«. Ein wilder Jagdritt war Leo X. nicht möglich. Körperliche Unzulänglichkeiten hinderten ihn daran. Anstrengungen riefen beim Papst heftige Schweißausbrüche hervor; die Dienerschaft führte, wann immer Leo sich über sein normales Maß bewegte, eine Unmenge von »fazzoletti – Taschentüchern« mit sich. »Ohne sie wäre der Papst ertrunken«, vertraute De Grassi seinen Tagebüchern an.
Auch um die Sehkraft Seiner Heiligkeit hatte es nicht gut gestanden. Antonio de Beatia schrieb am 1. Mai 1518 vom päpstlichen Jagdschloss Magliana aus an die Markgräfin Isabella von Mantua: »Hier tötete er einen überaus großen Hirsch, den man zuvor in Netzen gefangen hatte; der Papst näherte sich ihm zu Fuß, in der einen Hand den Speer, in der anderen die Augengläser.«
In den folgenden Jahrhunderten standen die Päpste nicht mehr an der Spitze eines Heeres, oder nahmen an blutigen Schlachten oder »wilden« Jagden teil. In bedrohliche Situationen gerieten sie dennoch. »Unser Herr der Papst hat sich heute nach Castel Gandolfo begeben. Auch dieses Mal hegen wir wieder die schlimmsten Befürchtungen«, schrieb Domenico Paoli, der Agent der Republik Lucca am Päpstlichen Hof, im Sommer des Jahres 1771 an die Staatskanzlei seiner Regierung. Auf dem Stuhl Petri saß damals Klemens XIV. (1769-1774). [...]
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