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Kultur
Der Terrinenbrunnen und der Schildkrötenbrunnen

Zwei Brunnen mit nicht alltäglicher Geschichte

Zwei Brunnen mit nicht alltäglicher Geschichte
Der Terrinenbrunnen wurde im Jahr 1889 auf den Platz vor der Chiesa Nuova versetzt.
Von Silvia Montanari

Mit seiner charakteristischen Form, nämlich der einer gigantischen Suppenschüssel, konzentriert der Terrinenbrunnen vor Santa Maria in Vallicella (auch Chiesa Nuova, der Kirche der Oratorianer beziehungsweise Padri Filippini) sofort alle neugierigen Blicke auf sich. Der Brunnen stand nicht immer etwas verloren vor der Chiesa Nuova. Wie er hierher kam ist eine sehr interessante, nicht alltägliche Geschichte, die mit dem Schildkrötenbrunnen auf der Piazza Mattei verbunden ist.

Originelle Brunnenschale


Im Laufe der Verzweigungen der Aqua Virgo, die Papst Gregor XIII. (Ugo Boncompagni, 1572-1585) in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts veranlasste und die das Marsfeld durchzogen, wurde auch eine auf dem Campo de’ Fiori hergestellt. Die Gestaltung des Brunnens dazu gab der Pontifex dem Architekten Giacomo della Porta (1532-1602) im Jahr 1581 in Auftrag. So entstand mitten auf diesem ausgedehnten Platz, unweit der Piazza Navona, wo der berühmte Stadtarchitekt bereits den Mohren- und den Neptunbrunnen geschaffen hatte, eine Brunnenschale, die derjenigen auf der Piazza d’Aracoeli (auch von ihm projektiert im Jahr 1589) durchaus ähnlich sieht.

Doch erst 1590 begann man mit seiner Realisierung (Papst Gregor XIII. und sein Nachfolger Sixtus V., 1585-1590, waren bereits gestorben). Die Fertigstellung erfolgte 1595 unter Papst Clemens VIII. (Ippolito Aldobrandini, 1592-1605). Das ovale Becken aus weißem, grau-gestreiftem Marmor (wahrscheinlich »Cipollino«) stand in einem etwas tiefer liegenden und über einige Stufen zugänglichen Bassin, welches der Form der Brunnenschale folgte. Der Grund dafür war der niedrige Wasserdruck der Aqua Virgo. Das Becken lag in der Nähe der Stelle, wo sich heute das Denkmal für Giordano Bruno befindet. Die bauchige Grundrissform ergibt sich aus zwei Ellipsen (einer etwas flacheren und einer etwas runderen), die waagrecht miteinander verschränkt sind. Eine ähnliche Gestalt hat der Brunnen auf der Piazza d’Aracoeli (»Fontana dei Putti«), der ebenfalls von Giacomo della Porta stammt. Das Becken hatte auf beiden Seiten jeweils zwei im Stein herausgemeißelte Handgriffe. Man kann auch vier stilisierte Rosen an den Breitseiten und an beiden Enden erkennen. Dem aufmerksamen Beobachter wird nicht entgehen, dass man genau die gleichen Blüten über den Fenstern des Palazzo della Cancelleria nächst dem Campo di Fiori erkennen kann. Sie sind aus dem Wappen der Riario, die diesen Palast, in dem heute die Cancelleria untergebracht ist, errichten ließen.

Anfänglich hatte della Porta vier Bronzedelphine an den Brunnenrand gesetzt, die nach innen Wasser speien sollten. Diese gehörten zu acht Delphinen, die für den Schildkrötenbrunnen auf der Piazza Mattei bestimmt waren. Doch waren es einerseits für diesen wahrscheinlich zu viele, andererseits war der Wasserdruck der Aqua Virgo eben zu schwach, so dass man vier für den späteren Terrinen-Brunnen abzweigte. Auf einem historischen Plan von Rom (Giovanni Maggi), der zur Zeit von Paul V. Borghese (1606-1621) publiziert wurde, kann man das noch erkennen. Cesare D’Onofrio, der als einer der ersten zu Ende der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts ein ausführliches Buch über die Brunnen von Rom verfasste (»Le Fontane di Roma«, Roma 1957) schildert in seinen Ausführungen: »Man kann gewisse ornamentale Figuren an den Rändern des Bassins erkennen, die nichts anderes als unsere Delphine sein können.«

Auf dem Campo de’ Fiori fand – wie auch heute noch – jahrhundertelang ein pittoresker Markt statt. Bei den Verkäufern war es Brauch, übel zugerichtetes Gemüse beziehungsweise Reste unverkaufter Waren, verfaultes Obst oder verwelkte Blumen in den Brunnen zu werfen. Auch tote Tiere wurden dort »entsorgt«. Ein Erlass aus dem Jahr 1710 (der aber durchaus auch in diesem Falle zutraf) verbietet: »…hier Erde, Schutt, Steine, Asche, Stallmist, Gras, Rinde, schmutziges und übelriechendes Wasser, Fetzen, Hadern und Lumpen, tote Tiere und alle Art von anderem Müll wegzuwerfen. Ferner ist es untersagt, hier Wäsche und Gemüse, Salat, und Unkraut zu reinigen, sowie jede andere Art von Schmutz zu verursachen. […] Des Weiteren ist es Kutschern, Fuhrmännern, Eseltreibern und anderen einzelnen Personen (unter der sofortigen Strafzahlung von 50 Gold-Scudi und drei Peitschenhieben) nicht gestattet, hier ihre Kutschen und Kaleschen, Karren und anderes zu waschen, noch die Räder zu befeuchten und frisch zu machen, noch den Pferden und anderen Tieren, die Beine und die Hufe zu reinigen«. [...]
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