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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.
Dokumentation
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Kultur
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Apostolische Reise nach Kuba und in die USA 2015 |
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Eucharistiefeier auf der Plaza de la Revolución, Havanna |
Wer nicht lebt um zu dienen, versteht nicht zu leben |
Homilie von Papst Franziskus am 20. September |
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Jesus stellt seinen Jüngern eine scheinbar indiskrete Frage: »Worüber habt ihr unterwegs gesprochen?« (Mk 9,33). Eine Frage, die er auch uns heute stellen kann. Worüber sprecht ihr täglich? Was sind eure Bestrebungen? »Sie schwiegen«, sagt das Evangelium, »denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer [von ihnen] der Größte sei« (Mk 9,34). Sie schämten sich, Jesus zu sagen, worüber sie gesprochen hatten. Wie die Jünger von damals, so kann heute auch uns dieselbe Diskussion begleiten: Wer ist der Größte?
Jesus besteht nicht auf seiner Frage; er zwingt die Jünger nicht, ihm zu antworten, worüber sie unterwegs gesprochen haben, doch seine Frage bleibt nicht nur im Gedächtnis, sondern auch im Herzen der Jünger bestehen.
Wer ist der Größte? – Eine Frage, die uns das ganze Leben hindurch begleiten wird, und in den verschiedenen Lebensphasen werden wir herausgefordert sein, sie zu beantworten. Wir können dieser Frage nicht ausweichen; sie ist ins Herz eingraviert. Ich erinnere mich, wie mehr als einmal in Familienzusammenkünften die Kinder gefragt wurden: Wen hast du mehr lieb, Papa oder Mama? Das ist, als fragte man sie: Wer ist wichtiger für euch? Ist diese Frage so nur ein einfaches Kinderspiel? Die Geschichte der Menschheit ist durch die Art und Weise, auf diese Frage zu antworten, geprägt worden.
Jesus fürchtet die Fragen der Menschen nicht; er fürchtet weder die Menschheit noch das unterschiedliche Suchen, das diese anstellt. Im Gegenteil, er kennt die »Schlupfwinkel« des menschlichen Herzens, und als guter Pädagoge ist er bereit, uns immer zu begleiten. Wie es seiner Art entspricht, nimmt er unser Suchen, unsere Bestrebungen an und gibt ihnen einen neuen Horizont. Wie es seiner Art entspricht, gelingt es ihm, eine Antwort zu geben, die fähig ist, eine neue Herausforderung zu stellen, indem er »die erwarteten Antworten« oder das scheinbar Feststehende aus den Angeln hebt. Wie es seiner Art entspricht, stellt Jesus immer die Logik der Liebe auf. Eine Logik, die von allen gelebt werden kann, weil sie für alle ist.
Weit entfernt von jeglichem Elitismus, umfasst der Horizont Jesu nicht nur einige wenige Privilegierte, die fähig sind, zur »ersehnten Erkenntnis« oder zu verschiedenen Ebenen der Spiritualität zu gelangen. Der Horizont Jesu ist immer ein Angebot für das tägliche Leben, auch hier auf »unserer Insel« – ein Angebot, das dem Alltag immer einen gewissen Geschmack der Ewigkeit verleiht.
Wer ist der Größte? Jesus ist in seiner Antwort ganz einfach: »Wer der Erste [das heißt der Größte, der Bedeutendste] sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein« (Mk 9,35). Wer groß sein will, soll den anderen dienen und nicht sich der anderen bedienen. Und das ist die große Paradoxie Jesu. Die Jünger diskutierten darüber, wer den wichtigsten Platz einnehmen werde, wer als Privilegierter auserwählt werden würde – es waren die Jünger, diejenigen, die Jesus am nächsten standen, und sie diskutierten über das! –, wer vom allgemeinen Recht, von der generellen Norm entbunden sein werde, um sich in einem Streben nach Überlegenheit von den anderen abzuheben. Wer schneller aufsteigen werde, um die Ämter zu besetzen, die gewisse Vorteile mit sich brächten.
Und Jesus bringt ihre Logik durcheinander, indem er ihnen einfach sagt, dass das authentische Leben im konkreten Engagement für den Nächsten gelebt wird. Das heißt, indem man dient. Die Einladung zum Dienst beinhaltet eine Besonderheit, die wir beachten müssen. Dienen bedeutet zum großen Teil, Schwäche und Gebrechlichkeit zu beschützen. Dienen bedeutet, für die Schwachen in unseren Familien, in unserer Gesellschaft, in unserem Volk zu sorgen. Die leidenden, schutzlosen, verängstigten Gesichter sind es, auf die zu schauen und die konkret zu lieben Jesus uns einlädt. Eine Liebe, die in Taten und Entscheidungen Form annimmt. Eine Liebe, die sich in den verschiedenen Aufgaben zeigt, die wir als Bürger entfalten sollen. [...]
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