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Kurz und bündig
Die von Papst Franziskus eingesetzte Kommission zur Berichterstattung über die Vatikanbank IOR ist zu einer ersten Sitzung zusammengetroffen. An der Sitzung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta nahm der Papst persönlich teil. Ebenfalls anwesend waren der Vorsitzende des IORAufsichtsrats, Ernst von Freyberg, sowie der neue Prälat des Geldinstituts, Msgr. Battista Ricca. Die von Franziskus Ende Juni berufene Kommission aus ranghohen Kurienmitarbeitern und der US-amerikanischen Juristin Mary Ann Glendon soll Vorschläge für eine »bessere Harmonisierung« des IOR erarbeiten.



Kurienkardinal Peter Kodwo Appiah Turkson ruft angesichts der Wirtschaftskrise zu mehr Bescheidenheit und Solidarität auf. »Wenn in dieser Krise die ärmeren Länder etwas bescheidener wären und die reichen etwas großzügiger, wäre sehr viel gewonnen«, sagte der Präsident des Päpstlichen Rats für Gerechtigkeit und Frieden der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. So müssen die Krisenländer in Europa nach Turksons Ansicht ihre materiellen Ansprüche »definitiv senken«. Zugleich appellierte der Kardinal an die reicheren Länder, sich barmherziger gegen über den Euro-Sündern zu zeigen. Deutschland sei wirtschaftlich bislang nicht eingebrochen und könne daher möglicherweise auf Forderungen verzichten. Auf die Frage, ob auch der Vatikan den betreffenden Ländern finanzielle Hilfen gewähren würde, antwortete Kardinal Turkson: »Der Vatikan geht nicht in Länder, die unter dem Euro-Rettungsschirm sind. Aber wir gehen überall sonst hin auf der Welt, wo die Not groß ist, und versuchen, sie zu lindern.« Als Beispiel für Maß nahmen gegen die Krise nannte der Kurienkardinal die Finanztransaktionssteuer und eine Aufspaltung von Universalbanken in traditionelle Geschäfts- und Investmentbanken. Außerdem sollten Kreditinstitute das »billige Geld« der Zentralbank nicht parken. Sie müssten es stattdessen einspeisen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. »Im Moment kommt das Geld nicht da an, wo es gebraucht wird«, so Turkson.
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