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archivierte Ausgabe 8/2020
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.
Dokumentation
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Kultur
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Dokumentation |
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Auszüge aus dem nachsynodalen Apostolischen Schreiben von Papst Franziskus |
»Querida Amazonia« |
1. Das geliebte Amazonien steht vor der Welt mit all seiner Pracht, seiner Tragik und seinem Geheimnis. Gott hat uns die Gnade geschenkt, uns dieser Region in besonderer Weise in der vom 6. bis zum 27. Oktober in Rom abgehaltenen Synode zu widmen, die mit dem Dokument Amazonien: Neue Wege für die Kirche und für eine ganzheitliche Ökologie ihren Abschluss fand.
Der Sinn dieses Schreibens
2. Ich habe die Wortmeldungen auf der Synode gehört und die Beiträge der Arbeitsgruppen mit Interesse gelesen. Mit diesem Apostolischen Schreiben möchte ich zum Ausdruck bringen, welche Resonanz dieser Weg des Dialogs und der Unterscheidung in mir hervorgerufen hat. So werde ich hier nicht alle Fragen entfalten, die im Schlussdokument ausführlich dargelegt wurden. Ich habe auch nicht vor, es hiermit zu ersetzen oder zu wiederholen. Ich möchte nur einen groben Rahmen für die Reflexion bieten, um in der Wirklichkeit Amazoniens einer Zusammenschau einiger großer Anliegen konkret Gestalt zu geben, die ich schon in meinen früheren Dokumenten aufgezeigt habe und die eine Hilfe und Orientierung für eine harmonische, schöpferische und fruchtbare Rezeption des ganzen synodalen Weges sein kann.
3. Zugleich möchte ich das Schlussdokument offiziell vorstellen. Es bietet uns die Folgerungen der Synode, an der viele Menschen mitgearbeitet haben, die die Problematik Amazoniens besser kennen als ich und die Römische Kurie, da sie dort leben, mit ihm leiden und es leidenschaftlich lieben. Ich habe es daher vorgezogen, das Schlussdokument in diesem Apostolischen Schreiben nicht zu zitieren, weil ich vielmehr dazu einlade, es ganz zu lesen.
4. Gott gebe es, dass sich die ganze Kirche von dieser Arbeit bereichern und anregen lässt, dass sich die Hirten, die gottgeweihten Männer und Frauen und die gläubigen Laien in Amazonien um ihre Umsetzung bemühen und dass diese Arbeit irgendwie alle Menschen guten Willens inspiriert.
Visionen für Amazonien
5. Das Amazonasgebiet ist eine länderübergreifende, zusammenhängende Region, ein großes Biom, an dem neun Länder teilhaben: Brasilien, Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Peru, Suriname, Venezuela und Französisch-Guayana. Ich richte jedoch dieses Apostolische Schreiben an die ganze Welt. Einerseits tue ich dies, um zu helfen, die Liebe zu diesem Land und die Sorge darum zu wecken, weil es auch »unser« Land ist, und um einzuladen, es gleichsam als ein heiliges Geheimnis zu bestaunen und zu erkennen; anderseits, weil die Aufmerksamkeit der Kirche gegenüber den Fragestellungen dieses Ortes uns verpflichtet, einige Themen kurz aufzugreifen, die nicht vergessen werden dürfen und die auch anderen Regionen der Erde im Hinblick auf ihre eigenen Herausforderungen als Anregung dienen können.
6. Alles, was die Kirche anzubieten hat, muss an jedem Ort der Welt auf eigene Art Fleisch und Blut annehmen, in einer Weise, dass die Braut Christi vielfältige Gesichter erhält, die den unerschöpflichen Reichtum der Gnade besser ausdrücken. Die Verkündigung muss Fleisch und Blut annehmen, die Strukturen der Kirche müssen Fleisch und Blut annehmen. Das ist der Grund, warum ich mir in diesem kurzen Apostolischen Schreiben bescheiden erlaube, vier große Visionen vorzustellen, zu denen Amazonien mich inspiriert.
7. Ich träume von einem Amazonien, das für die Rechte der Ärmsten, der ursprünglichen (autochthonen) Völker, der Geringsten kämpft, wo ihre Stimme gehört und ihre Würde gefördert wird.
Ich träume von einem Amazonien, das seinen charakteristischen kulturellen Reichtum bewahrt, wo auf so unterschiedliche Weise die Schönheit der Menschheit erstrahlt.
Ich träume von einem Amazonien, das die überwältigende Schönheit der Natur, die sein Schmuck ist, eifersüchtig hütet, das überbordende Leben, das seine Flüsse und Wälder erfüllt.
Ich träume von christlichen Gemeinschaften, die in Amazonien sich dermaßen einzusetzen und Fleisch und Blut anzunehmen vermögen, dass sie der Kirche neue Gesichter mit amazonischen Zügen schenken.
Erstes Kapitel
Eine soziale Vision
8. Unsere Vision ist ein Amazonien, das alle seine Bewohner integriert und fördert, damit sie das »buen vivir« – das »Gute Leben« – dauerhaft verwirklichen können. Es ist jedoch ein prophetischer Schrei und mühsamer Einsatz für die Ärmsten notwendig. Denn obschon Amazonien vor einer ökologischen Katastrophe steht, muss darauf hingewiesen werden, dass »ein wirklich ökologischer Ansatz sich immer in einen sozialen Ansatz verwandelt, der die Gerechtigkeit in die Umweltdiskussionen aufnehmen muss, um die Klage der Armen ebenso zu hören wie die Klage der Erde« (Laudato si’, 49). Ein Naturschutz, »der sich zwar um das Biom sorgt, aber die Völker Amazoniens außer Acht lässt« (Instrumentum laboris, 45), ist nicht sehr hilfreich. [...]
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