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Dokumentation
Gebet von Papst Franziskus vor der Mariensäule am Spanischen Platz am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, 8. Dezember

Maria schenke uns Trost und Hoffnung

Maria schenke uns Trost und Hoffnung
Am Freitagnachmittag, 8. Dezember, erinnerte Papst Franziskus an das Schicksal der Mütter in den Kriegen. In einem Gebet bei der römischen Mariensäule nahe der Spanischen Treppe am Hochfest Mariä Empfängnis verwies er auf alle trauernden Mütter, deren Kinder in Krieg und Terrorismus getötet wurden. Am Fuß der Mariensäule legte der Papst ein großes Blumengebinde nieder. Nach einer rund zwei Wochen andauernden Infektion der Atemwege trug er das Gebet anschließend mit fester Stimme vor. Zum Abschluss ließ er sich lange durch die rings um den Platz wartende Menschenmenge fahren. Unter anderem sprach er mit dem römischen Bürgermeister Roberto Gualtieri und mit einigen Vatikan-Journalisten. Er schüttelte Dutzende Hände und segnete viele Kinder und Menschen in Rollstühlen. Das öffentliche Gebet des Papstes an der Mariensäule führte erstmals 1953 Pius XII. (1939-1958) ein. Unter seinem Nachfolger Johannes XXIII. (1958-1963) wurde es zu einer festen Tradition.

Im Folgenden das Gebet des Heiligen Vaters in vollem Wortlaut:


Unbefleckte Jungfrau!
Wir kommen zu dir mit einem Herzen,
das gespalten ist zwischen Hoffnung und Angst.
Wir brauchen dich, unsere Mutter!
Vor allem aber wollen wir dir danken,
weil du, wie es dein Stil ist,
in Stille über diese Stadt wachst,
die dich heute reich mit Blumen beschenkt,
um dir ihre Liebe zu bekunden.
In der Stille wachst du Tag und Nacht über uns:
über die Familien, mit ihren Freuden und
ihren Sorgen – du kennst sie gut –;
über Orte des Studiums und der Arbeit,
über Institutionen und Behörden;
über Krankenhäuser und Pflegeheime,
über die Gefängnisse und über die Menschen,
die auf der Straße leben; über die Pfarreien und
alle Gemeinschaften der Kirche von Rom.
Wir danken dir für deine diskrete und
beständige Gegenwart,
die uns Trost und Hoffnung schenkt.

Du weißt, dass wir dich brauchen, Mutter,
denn du bist die Unbefleckte Empfängnis.
Deine Person, allein die Tatsache, dass es dich gibt,
erinnert uns daran, dass das Böse weder das erste
noch das letzte Wort hat;
dass unsere letzte Bestimmung nicht der Tod,
sondern das Leben ist,
nicht Hass, sondern Geschwisterlichkeit,
nicht Konflikt, sondern Harmonie,
nicht Krieg, sondern Frieden.
Wenn wir auf dich blicken, fühlen wir uns in
diesem Glauben bestärkt,
der durch die Wechselfälle des Lebens mitunter
auf eine harte Probe gestellt wird.
Und du, Mutter, richte deinen Blick voller
Barmherzigkeit auf alle Völker,
die von Ungerechtigkeit und Armut geknechtet und
vom Krieg gepeinigt werden:
Mutter, schau auf das gemarterte Volk der Ukraine,
auf das palästinensische Volk und das israelische Volk,
die wieder in der Spirale der Gewalt gefangen sind. [...]
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