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Dokumentation
Für eine Kirche des Mitleidens

Treffen mit den Bischöfen Zentralamerikas (SEDAC) in der Kirche St. Franziskus von Assisi in Panama-Stadt

Ansprache von Papst Franziskus am 24. Januar
Treffen mit den Bischöfen Zentralamerikas (SEDAC) in der Kirche St. Franziskus von Assisi in Panama-Stadt
Gruppenfoto mit den Bischöfen des SEDAC (Secretariado del Episcopado Centroamericano). Das »Sekretariat des Zentralamerikanischen Episkopats« ist ein Zusammenschluss der rund 60 Bischöfe von Panama, El Salvador, Costa Rica, Guatemala, Honduras und Nicaragua. Es hat seinen Sitz in San José, Costa Rica.
Liebe Brüder,

ich danke Erzbischof José Luis Escobar Alas von San Salvador für die Begrüßungsworte, die er im Namen aller an mich gerichtet hat. Unter den hier Anwesenden finde ich einen Freund aus der Zeit jugendlicher Ausgelassenheit, das ist sehr schön. Ich bin froh, euch treffen zu können und auf eine familiärere und direktere Weise eure Wünsche, Pläne und Träume als Hirten, denen der Herr die Sorge für sein heiliges Volk anvertraut hat, teilen zu können. Vielen Dank für den brüderlichen Empfang.

Mich mit euch treffen zu können »schenkt« mir auch die Möglichkeit, eure Völker zu umarmen und mich ihnen näher zu fühlen, mir ihre Wünsche wie auch ihre Bekümmernisse, aber vor allem diesen »mutigen« Glauben zu eigen zu machen, der die Hoffnung zu ermutigen und die Nächstenliebe zu fördern weiß. Danke, dass ihr mir erlaubt, mich dem bewährten, doch einfachen Glauben des armen Gesichtes eurer Leute anzunähern. Sie wissen: »Gott ist da, er schläft nicht, er handelt, beobachtet und hilft« (Óscar Romero, Homilie, 16. Dezember 1979).

Dieses Treffen erinnert uns an ein kirchliches Ereignis von großer Relevanz. Die Hirten dieser Region waren die ersten, die in Amerika ein Organ der Gemeinschaft und der Beteiligung geschaffen haben, das reichlich Früchte trug und weiterhin trägt. Ich beziehe mich auf das Sekretariat der Bischöfe Zentralamerikas SEDAC. Ein Raum für Gemeinschaft, Unterscheidung und Verpflichtung, der eure Kirchen nährt, revitalisiert und bereichert. Hirten, die wussten, wie man vorangeht und ein Zeichen setzt, das – weit davon entfernt, ein nur programmatisches Element zu sein – aufzeigte, dass die Zukunft Zentralamerikas – und jeder Region der Welt – zwingend die Klarheit und die Fähigkeit voraussetzt, die es braucht, um den Blick zu weiten, die Anstrengungen in einer geduldigen und großzügigen Arbeit des Zuhörens, des Verstehens, des Engagements und der Hingabe zu vereinen und damit in der Lage zu sein, die neuen Horizonte zu erkennen, zu denen der Geist uns führt (siehe Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 235).

In diesen 75 Jahren seit seiner Gründung hat das SEDAC sich bemüht, die Freuden und Sorgen, die Kämpfe und Hoffnungen der Völker Mittelamerikas zu teilen, deren Geschichte mit der Geschichte eurer Leute verknüpft und zusammen geschmiedet ist. Viele Männer und Frauen, Priester, Gottgeweihte und Laien, haben ihr Leben eingesetzt und sogar ihr Blut vergossen, um die prophetische Stimme der Kirche angesichts der Ungerechtigkeit, der Verarmung so vieler Menschen und des Machtmissbrauchs lebendig zu erhalten. Ich erinnere mich, dass, als ich ein junger Priester war, der Name von einigen von euch berüchtigt war, und eure Beständigkeit hat den Weg gezeigt: danke. Sie erinnern uns daran: »Wer in Wahrheit Gott mit seinem Leben ehren möchte, wer sich wirklich nach der Heiligung sehnt, damit sein Dasein Gott, den Heiligen, verherrlicht, der ist berufen, sich voll Leidenschaft zu verzehren und abzuplagen im Bemühen, die Werke der Barmherzigkeit zu leben« (Apostolisches Schreiben Gaudete et exsultate, 107). Und das nicht als Almosen, sondern als Berufung.

Ich freue mich, unter diesen prophetischen Früchten der Kirche in Mittelamerika die Figur des heiligen Óscar Romero hervorzuheben, den ich vor kurzem im Rahmen der Bischofssynode über die jungen Menschen heiligsprechen durfte. Sein Leben und seine Lehre sind eine Inspirationsquelle für unsere Kirchen und, in besonderer Weise, für uns Bischöfe. Auch sein Name war berüchtigt, er wurde in den privaten Unterhaltungen vieler Bischöfe verdächtigt, exkommuniziert. [...]
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