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Titelcover der aktuellen Doppelausgabe 48/49 2024 - klicken Sie für eine größere Ansicht

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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
von Plinius dem Älteren
(Vat. lat. 1950)


Apostolische Reise in den
Asien-Pazifik-Raum 2024

Apostolische Reise in den Asien-Pazifik-Raum
Lesen Sie hier die Ansprachen und Beiträge
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Papst Benedikt XVI.
†Papst Benedikt XVI.

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Dokumentation
Brief von Papst Franziskus über die Erneuerung des Studiums der Kirchengeschichte

Zum Aufbau der Zukunft gehört die Erinnerung

Zum Aufbau der Zukunft gehört die Erinnerung
Liebe Brüder und Schwestern,

mit diesem Brief möchte ich einige Gedanken über die Bedeutung des Studiums der Kirchengeschichte mit euch teilen, insbesondere um den Priestern zu helfen, die gesellschaftliche Wirklichkeit besser zu interpretieren. Ich würde mir wünschen, dass dieses Thema in der Ausbildung neuer Priester und auch anderer pastoraler Mitarbeiter Berücksichtigung findet.

Ich weiß sehr wohl, dass in der Ausbildung von Priesteramtskandidaten dem Studium der Kirchengeschichte große Aufmerksamkeit gewidmet wird, wie es auch richtig und angemessen ist. Was ich jetzt betonen möchte, zielt eher in Richtung einer Einladung, eine echte historische Sensibilität bei jungen Theologiestudenten zu fördern. Mit diesem Ausdruck möchte ich nicht nur auf eine eingehende und genaue Kenntnis der wichtigsten Momente der hinter uns liegenden zwanzig Jahrhunderte des Christentums abstellen, sondern vor allem auch auf die Entwicklung einer klaren Vertrautheit mit der dem Menschen eigenen Geschichtlichkeit. Niemand kann wirklich wissen, wer er ist und was er morgen sein will, ohne das Band zu pflegen, das ihn mit den Generationen verbindet, die ihm vorausgegangen sind. Und das gilt nicht nur hinsichtlich der Geschichte der Einzelnen, sondern auch für die weitere Ebene der Gemeinschaft. Das Studium und die Weitergabe der Geschichte tragen nämlich dazu bei, »das kollektive Bewusstsein lebendig [zu] erhalten«. Ansonsten bleibt nur die persönliche Erinnerung an Sachverhalte, die mit dem eigenen Interesse oder den eigenen Gefühlen zu tun haben, ohne echte Verbindung zu der menschlichen und kirchlichen Gemeinschaft, in der wir leben.

Eine korrekte historische Sensibilität hilft uns allen, einen Sinn für Proportionen zu haben, ein Gefühl für das Maß und die Fähigkeit, die Wirklichkeit ohne gefährliche und gegenstandslose Abstraktionen zu verstehen, so wie sie ist und nicht wie man sie sich vorstellt oder gerne hätte. Auf diese Weise sind wir in der Lage, eine Beziehung zur Wirklichkeit aufzubauen, die nach ethischer Verantwortung, Teilhabe und Solidarität verlangt.

Einer mündlichen Überlieferung zufolge, die ich nicht mit schriftlichen Quellen belegen kann, pflegte ein großer französischer Theologe seinen Studenten zu sagen, dass das Studium der Geschichte uns vor »ekklesiologischem Monophysitismus« schützt, also vor einer allzu engelsgleichen Vorstellung von der Kirche, von einer Kirche, die nicht real ist, weil sie keine Flecken und Falten hat. Und die Kirche muss wie eine Mutter so geliebt werden, wie sie ist, sonst lieben wir sie gar nicht oder bloß ein Phantasiegebilde. Die Geschichte der Kirche hilft uns, einen Blick auf die wirkliche Kirche zu werfen, um jene Kirche lieben zu können, die tatsächlich existiert und die aus ihren Fehlern und Niederlagen gelernt hat und weiter lernt. Diese Kirche, die sich selbst auch in ihren dunklen Momenten erkennt, wird fähig, die Makel und Wunden der Welt, in der sie lebt, zu verstehen, und wenn sie versucht, die Welt zu heilen und zum Wachsen zu bringen, wird sie es auf die gleiche Weise tun, wie sie versucht, sich selbst zu heilen und zum Wachsen zu bringen, auch wenn ihr das oft nicht gelingt.

Es handelt sich um ein Korrektiv zu jener schrecklichen Einstellung, die uns dazu bringt, die Wirklichkeit nur aus der triumphalistischen Verteidigung der eigenen Funktion oder Rolle her zu verstehen. Genau dieser letztgenannte Ansatz ist es, der dazu führt, wie ich in der Enzyklika Fratelli tutti herausgestellt habe, dass der verwundete Mann aus dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter als Störfaktor in Bezug auf die eigene Lebenseinstellung wahrgenommen wird, da er einfach ein »Niemand« und ein »Subjekt ohne Funktion« ist. [...]
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