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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
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(Vat. lat. 1950)


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Dokumentation
Botschaft von Papst Franziskus aus Anlass des Welternährungstags 2019

Was wir verschwenden, ist das Brot der Armen

Was wir verschwenden, ist das Brot der Armen
An Seine Exzellenz
Herrn Qu Dongyu
Generaldirektor der FAO

Jahr für Jahr erinnert der Welternährungstag an den Schrei so vieler unserer Brüder und Schwestern, die weiterhin unter der Tragödie des Hungers und der Mangelernährung leiden. Denn trotz der Anstrengungen der vergangenen Jahrzehnte bleibt die »Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung« in vielen Teilen der Welt ein Programm, das erst noch verwirklicht werden muss. Um auf diesen Schrei der Menschheit zu antworten, unterstreicht das von der FAO für dieses Jahr vorgeschlagene Thema »Unser Handeln ist unseres Zukunft: Gesunde Ernährung für eine Welt ohne Hunger#ZeroHunger« die verzerrte Beziehung des Wortpaars Nahrung – Ernährung.

Wir sehen, wie die Nahrung aufhört, ein Mittel für den Lebensunterhalt zu sein, und stattdessen ein Kanal der Zerstörung der Person wird. Denn den 820 Millionen hungernden Menschen entsprechen auf der anderen Wagschale fast 700 Millionen übergewichtige Menschen, die Opfer falscher Ernährungsgewohnheiten sind. Sie stehen nicht mehr nur symptomatisch für die Ernährung der »Völker, die im Wohlstand leben« (vgl. Paul VI., Enzyklika Populorum progressio, 3), sondern sie leben immer mehr auch in Ländern mit geringem Einkommen, wo man weiterhin wenig isst und sich schlecht ernährt, wobei man das Ernährungsverhalten entwickelter Weltregionen imitiert. Aufgrund von Fehlernährung können mit Überfluss verbundene Krankheiten sowohl zu einem Ungleichgewicht durch »Übermaß« führen, was oft Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere Formen von degenerativen Erkrankungen zur Folge hat, als auch zu einem Ungleichgewicht durch »Mangel«, dokumentiert durch die zunehmende Zahl von Todesfällen durch Anorexie und Bulimie.

Eine Umkehr in Bezug auf unser Handeln ist daher dringend notwendig, und die Ernährung ist ein wichtiger Ausgangspunkt. Wir leben dank der Früchte der Schöpfung (vgl. Ps 65, 10-14; 104,27- 28) und diese dürfen nicht in einen bloßen Gebrauchsgegenstand und ein Objekt der Herrschaft verwandelt werden. Aus diesem Grund können Essstörungen nur bekämpft werden durch Lebensstile, die inspiriert sind von der Dankbarkeit für das, was uns geschenkt wird, und die nach Mäßigung, Enthaltsamkeit, Abstinenz, Selbstbeherrschung und Solidarität streben: Tugenden, die die Geschichte des Menschen begleitet haben. Es geht um eine Rückkehr zu Einfachheit und Nüchternheit und darum, jeden Augenblick des Lebens mit großer Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse des Anderen zu leben. So können wir unsere Beziehungen in einer Geschwisterlichkeit festigen, die auf das Gemeinwohl abzielt, und Individualismus und Egozentrismus vermeidet, die nur Hunger und soziale Ungleichheit hervorbringen. Ein Lebensstil, der uns erlaubt, eine gesunde Beziehung zu uns selbst zu pflegen wie auch zu unseren Brüdern und Schwestern und zur Umwelt, in der wir leben. Bei der Übernahme solcher Lebensmodelle spielt die Familie eine Hauptrolle, weshalb die FAO dem Schutz der bäuerlichen Familien und der Förderung der bäuerlichen Familienbetriebe besondere Aufmerksamkeit geschenkt hat. Im familiären Umfeld und dank der weiblichen und mütterlichen Sensibilität lernt man, die Früchte der Erde zu genießen, ohne sie zu missbrauchen, und entdeckt die besten Mittel, um Lebensstile zu verbreiten, die das persönliche Wohl und das Gemeinwohl respektieren. [...]
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