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Dokumentation
Meditation von Papst Benedikt XVI. in der Synodenaula am 8. Oktober

Die »confessio« entflammt ein Feuer in uns

Die »confessio« entflammt ein Feuer in uns
Papst Benedikt XVI. hat am Montag, 8. Oktober, mit einer frei gehaltenen Medi- tation die erste Generalkongregation der Bischofssynode eröffnet. Wir veröffent- lichen im folgenden seine Worte:

Liebe Brüder!

Meine Meditation bezieht sich auf das Wort »Evangelium«, »euangelisasthai« (vgl. Lk 4,18). Bei dieser Synode wollen wir besser erkennen, was der Herr uns sagt und was wir tun können oder müssen. Die Medita- tion ist in zwei Teile unterteilt: zunächst eine Reflexion über die Bedeutung dieser Worte, und dann möchte ich versuchen, den Hymnus der Terz »Nunc, Sancte, nobis Spiritus« auszulegen, der auf Seite 5 des Gebetbuches steht.

Das Wort »Evangelium«, »euangelisa- sthai« hat eine lange Geschichte. Es kommt bei Homer vor: Es ist die Verkündigung eines Sieges, also Verkündigung von Wohlergehen, von Freude, von Glück. Dann taucht es im Deuterojesaja auf (vgl. Jes 40,9), als Stimme, die Freude von Gott verkündigt, als Stimme, die zu verstehen gibt, daß Gott sein Volk nicht vergessen hat, daß Gott, der sich scheinbar aus der Geschichte zurückgezogen hatte, da ist, gegenwärtig ist. Und Gott hat Macht, Gott schenkt Freude, öffnet die Tore des Exils; nach der langen Nacht des Exils erscheint sein Licht und gibt seinem Volk die Möglichkeit zur Rückkehr, erneuert die Geschichte des Guten, die Geschichte seiner Liebe. In diesem Zusammenhang der Evangelisierung erscheinen vor allem drei Worte: »dikaiosyne, eirene, soteria« – Gerechtigkeit, Frieden, Erlösung. Jesus selbst hat die Worte des Jesaja in Nazaret wieder aufgegriffen, als er von dem »Evangelium« sprach, das er jetzt den Ausgegrenzten, den Gefangenen, den Leidenden und den Armen bringt. Für die Bedeutung des Wortes »Evangelium« im Neuen Testament ist außerdem – außer dem Deuterojesaja, der das Tor öffnet – auch der Gebrauch des Wortes durch das Römische Reich wichtig, begonnen beim Kaiser Augustus. Hier zeigt der Begriff »Evangelium« ein Wort, eine Botschaft an, die vom Kaiser kommt. Die Botschaft des Kaisers als solche bringt also Gutes: Sie ist Erneuerung der Welt, sie ist Heil. Sie ist kaiserliche Botschaft und als solche eine Botschaft der Macht und der Herrschaft; eine Botschaft der Erlösung, der Erneuerung und des Heils. Das Neue Testament übernimmt diese Situation. Der hl. Lukas stellt dem Kaiser Augustus ausdrücklich das in Betlehem geborene Kind gegenüber: Ja, sagt er, »Evangelium« ist ein Wort des Kaisers, des wahren Kaisers der Welt. Der wahre Kaiser der Welt hat sich hören lassen, er spricht mit uns. Und diese Tatsache als solche ist Erlösung, denn das große Leiden des Menschen – damals ebenso wie heute – ist gerade dies: Gibt es hinter dem Schweigen des Universums, hinter den Wolken der Geschichte einen Gott oder nicht? Und wenn es diesen Gott gibt, kennt er uns dann, hat er etwas mit uns zu tun? Ist dieser Gott gut, und hat die Wirklichkeit des Guten Macht in der Welt oder nicht? Diese Frage ist heute ebenso aktuell wie damals. Viele Menschen fragen sich: Ist Gott eine Hypothese oder nicht? Ist er eine Wirklichkeit oder nicht? Warum macht er sich nicht bemerkbar? »Evangelium« bedeutet: Gott hat sein Schweigen gebrochen, Gott hat gesprochen, Gott ist da. Diese Tatsache als solche ist Heil: Gott kennt uns, Gott liebt uns, er ist in die Geschichte eingetreten. Jesus ist sein Wort, der Gott mit uns, der Gott, der uns zeigt, daß er uns liebt, daß er mit uns leidet bis zum Tod und aufersteht. Das ist das Evangelium. Gott hat gesprochen, er ist nicht mehr der große Unbekannte, sondern er hat sich gezeigt, und das ist das Heil.

Es stellt sich uns die Frage: Gott hat gesprochen, er hat wirklich das große Schweigen gebro- chen, er hat sich gezeigt – aber wie können wir dem Menschen von heute diese Wirklichkeit vermitteln, damit sie zum Heil wird? An sich ist die Tatsache, daß er gesprochen hat, das Heil, die Erlösung. Aber wie kann der Mensch es wissen? Dieser Punkt scheint mir eine Frage zu sein, aber auch ein Appell, ein Auftrag für uns: Wir können die Antwort finden, indem wir über den Hymnus der Terz »Nunc, Sancte, nobis Spiritus« nachdenken. In der ersten Strophe heißt es: »Dignàre promptus ingeri nostro refusus, péctori«. Wir beten also, daß der Heilige Geist kommen möge, in uns und mit uns. Mit anderen Worten: Wir können die Kirche nicht machen, wir können nur zur Kenntnis bringen, was er gemacht hat. Die Kirche beginnt nicht mit unserem »Machen«, sondern mit dem »Machen« und dem »Sprechen« Gottes. So haben die Apostel nicht nach einigen Versammlungen gesagt: Jetzt wollen wir eine Kirche schaffen. Sie haben nicht in Form einer verfassunggebenden Versammlung eine Verfassung erarbeitet. Nein, sie haben gebetet und haben betend gewartet, denn sie wußten, daß nur Gott selbst seine Kirche schaffen kann, daß Gott der erste Handelnde ist: Wenn Gott nicht handelt, dann sind unsere Dinge nur unsere und ungenügend; nur Gott kann bezeugen, daß er es ist, der spricht und gesprochen hat. Pfingsten ist die Voraussetzung für das Entstehen der Kirche: Nur weil Gott zuerst gehandelt hat, können die Apostel mit ihm und mit seiner Gegenwart handeln und das vergegenwärtigen, was er macht. [...]
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