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Dokumentation
APOSTOLISCHES SCHREIBEN DES HEILIGEN VATERS PAPST FRANZISKUS AN ALLE MENSCHEN GUTEN WILLENS ÜBER DIE KLIMAKRISE

LAUDATE DEUM

LAUDATE DEUM
1. „Lobt Gott für all seine Geschöpfe“. Dies war die Aufforderung, die der heilige Franz von Assisi mit seinem Leben, seinen Liedern, seinen Taten zum Ausdruck brachte. Damit griff er die Einladung der biblischen Psalmen auf und gab die Feinfühligkeit Jesu für die Geschöpfe seines Vaters wieder: »Lernt von den Lilien des Feldes, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen« (Mt 6,28-29). »Verkauft man nicht fünf Spatzen für zwei Pfennige? Und doch ist nicht einer von ihnen vor Gott vergessen« (Lk 12,6). Wie könnten wir diese Zärtlichkeit Jesu für all jene, die uns auf unserem Weg begleiten, nicht bewundern?

2. Es sind nun schon acht Jahre seit der Veröffentlichung der Enzyklika Laudato si’ vergangen. Damals wollte ich mit euch allen, meinen Schwestern und Brüdern auf unserem leidenden Planeten, meine tiefe Besorgnis um den Erhalt unseres gemeinsamen Hauses teilen. Aber mit der Zeit wird mir klar, dass wir nicht genügend reagieren, während die Welt, die uns umgibt, zerbröckelt und vielleicht vor einem tiefen Einschnitt steht. Abgesehen von dieser Möglichkeit besteht kein Zweifel daran, dass die Auswirkungen des Klimawandels das Leben vieler Menschen und Familien zunehmend beeinträchtigen werden. Wir werden seine Folgen unter anderem in den Bereichen der Gesundheit, der Arbeitsplätze, des Zugangs zu den Ressourcen, des Wohnraums und der Zwangsmigration spüren.

3. Es ist ein globales soziales Problem, das eng mit der Würde des menschlichen Lebens zusammenhängt. Die Bischöfe der Vereinigten Staaten haben den sozialen Sinn unserer Sorge um den Klimawandel, der über einen rein ökologischen Ansatz hinausgeht, sehr gut zum Ausdruck gebracht, denn »unsere Sorge füreinander und unsere Sorge für die Erde sind eng miteinander verbunden. Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Gesellschaft und die globale Gemeinschaft. Die Auswirkungen des Klimawandels gehen zu Lasten der am meisten gefährdeten Menschen, sei es im eigenen Land oder auf der ganzen Welt«.1 Mit anderen Worten sagten dies auch die Bischöfe auf der Amazonas-Synode: »Die Attentate gegen die Natur haben Konsequenzen für das Leben der Völker«.2 Und um deutlich zum Ausdruck zu bringen, dass es sich nicht mehr um ein zweitrangiges oder ideologisches Thema handelt, sondern um ein Drama, das uns allen schadet, erklärten die afrikanischen Bischöfe, dass der Klimawandel »ein schockierendes Beispiel für eine strukturelle Sünde« darstellt.3

4. Die Überlegungen und Informationen, die wir in diesen vergangenen acht Jahren sammeln konnten, ermöglichen uns, das bereits vor einiger Zeit Gesagte genauer zu bestimmen und zu ergänzen. Aus diesem Grund und weil die Situation immer dringlicher wird, wollte ich diese Gedanken nun mit euch teilen.

1. Die globale Klimakrise

5. Wie sehr man auch versuchen mag, sie zu leugnen, zu verstecken, zu verhehlen oder zu relativieren, die Anzeichen des Klimawandels sind da und treten immer deutlicher hervor. Niemand kann ignorieren, dass wir in den vergangenen Jahren Zeugen von extremen Phänomenen, häufigen Perioden ungewöhnlicher Hitze, Dürre und anderem Wehklagen der Erde geworden sind, die nur einige greifbare Ausprägungen einer stillen Krankheit sind, die uns alle betrifft. Es stimmt, dass nicht jede einzelne Katastrophe automatisch auf den globalen Klimawandel zurückgeführt werden kann. Es ist jedoch nachweisbar, dass bestimmte von der Menschheit verursachte Veränderungen des Klimas die Wahrscheinlichkeit immer häufigerer und intensiverer Extremereignisse deutlich erhöhen. So wissen wir, dass mit jedem Anstieg der globalen Temperatur um 0,5 Grad Celsius auch die Intensität und Häufigkeit von starken Regenfällen und Überschwemmungen in einigen Gebieten und schweren Dürren in anderen zunehmen; ebenso kommt es in einigen Regionen vermehrt zu extremer Hitze und andernorts zu starken Schneefällen.4 Wenn wir früher einige Male im Jahr eine Hitzewelle hatten, was wird dann bei einem globalen Temperaturanstieg von 1,5 Grad Celsius geschehen, dem wir uns nähern? Solche Hitzewellen werden viel häufiger sein und eine stärkere Intensität haben. Bei einem Anstieg von mehr als 2 Grad würden die Eisschilde Grönlands vollständig schmelzen und ein Großteil der Antarktis5 – mit enormen und sehr ernsten Folgen für alle.

Widerstand und Verwirrung

6. In den vergangenen Jahren hat es nicht an Personen gefehlt, welche diese Beobachtung kleinreden wollten. Sie führen vermeintlich wissenschaftlich fundierte Daten an, wie die Tatsache, dass der Planet schon immer Phasen der Abkühlung und Erwärmung hatte und haben wird. Sie versäumen dabei die Erwähnung einer anderen relevanten Gegebenheit: dass das, was wir jetzt erleben, eine ungewöhnliche Beschleunigung der Erwärmung ist, und zwar mit einer solchen Geschwindigkeit, dass eine einzige Generation – nicht Jahrhunderte oder Jahrtausende – genügt, um dies wahrzunehmen. Der Anstieg des Meeresspiegels und das Schmelzen der Gletscher können von einem Menschen während seiner Lebenszeit leicht wahrgenommen werden und wahrscheinlich werden in wenigen Jahren viele Menschen aufgrund dieser Ereignisse umsiedeln müssen.

Anmerkungen:
1 UNITED STATES CONFERENCE OF CATHOLIC BISHOPS ( USCCB) , Global Climate Change Background, 2019.
2 SONDERVERSAMMLUNG DER BISCHOFSS YONDE FÜR DIE PAN-AMAZONAS-REGION, Schlussdokument, Oktober 2019, 10: AAS 111 (2019), 1744.
3 SYMPOSIUM OF EPISCOPAL CONFERENCES OF AFRICA AND MADAGASCAR (SCEAM), African climate dialogues communiqué, Nairobi, 17. Oktober 2022.
4 Vgl. INTERGOVERNMENTAL PANEL ON CLIMATE CHANGE (IPCC), Climate Change 2021, The Physical Science Basis, Cambridge and New York 2021, B.2.2.
5 Vgl. DERS., Climate Change 2023, Synthesis Report, Summary for Policymakers, B.3.2. Für den Bericht 2023 wird Bezug genommen auf https://www.ipcc.ch/report/ ar6/ syr/ downloads/ report/ IP-CC_AR6_S YR_SPM.pdf. [...]
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