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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
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Pastoralbesuch in Cagliari – Begegnung mit den Armen und Strafgefangenen in der Kathedrale von Cagliari

Keiner ist besser als der andere – vor dem Vater sind wir alle gleich

Ansprache von Papst Franziskus am 22. September
Keiner ist besser als der andere – vor dem Vater sind wir alle gleich
Liebe Brüder und Schwestern!

Ich danke euch allen, dass ihr heute hier seid. Euren Gesichtern sehe ich die Strapazen an, aber ich sehe auch Hoffnung. Fühlt euch vom Herrn geliebt, und auch von vielen guten Menschen, die mit ihren Gebeten und mit ihren guten Werken dazu beitragen, die Leiden des Nächsten zu lindern. Ich fühle mich hier zu Hause. Und ich hoffe auch, dass ihr euch in dieser Kathedrale zu Hause fühlt. In Lateinamerika sagt man: »Dies Haus ist euer Haus«, es ist euer Haus.

Hier spüren wir in starker und konkreter Weise, dass wir alle Geschwister sind. Hier ist der einzige Vater unser himmlischer Vater, und der einzige Lehrmeister ist Jesus Christus. Also das Erste, das ich mit euch teilen möchte, ist eben diese Freude: Jesus als Lehrmeister zu haben, als Vorbild für das Leben. Schauen wir auf ihn! Das gibt uns viel Kraft, viel Trost in unseren Schwächen, in unseren Nöten und in unseren Schwierigkeiten. Wir alle haben Schwierigkeiten, alle. Alle, die wir hier sind, haben wir Schwierigkeiten. Alle, die wir hier sind – alle – haben wir Nöte, und alle, die wir hier sind, haben wir Schwächen. Keiner hier ist besser als der andere. Vor dem Vater sind wir alle gleich, alle!

1. Und wenn wir auf Jesus schauen, dann sehen wir, dass er den Weg der Demut und des Dienstes gewählt hat. Ja, er selbst in seiner Person ist dieser Weg. Jesus war nicht unentschlossen, ihm waren die Dinge nicht gleichgültig: Er hat einen Entschluss gefasst, und er hat ihn bis zum Äußersten durchgeführt. Er hat sich entschlossen, Mensch zu werden und als Mensch ein Dienender zu sein, bis hin zum Tod am Kreuz. Das ist der Weg der Liebe: Es gibt keinen anderen. Daher sehen wir, dass die Nächstenliebe nicht einfach nur Wohlfahrt ist, und schon gar nicht Wohlfahrt, die dazu dient, das Gewissen zu beruhigen. Nein, das ist keine Liebe, das ist Handel, das ist Geschäftemacherei. Die Liebe ist unentgeltlich. Die Nächstenliebe, die Liebe ist eine Lebensentscheidung, eine Form des Daseins, des Lebens; sie ist der Weg der Demut und der Solidarität. Es gibt keinen anderen Weg für diese Liebe, als demütig und solidarisch zu sein. Das Wort »Solidarität« in dieser Wegwerfkultur – was man nicht braucht, wirft man weg , nur um sich gerecht zu fühlen, sich rein zu fühlen, sich sauber zu fühlen. Die Ärmsten!Das Wort »Solidarität« droht aus dem Wörterbuch gestrichen zu werden, denn es ist ein Wort, das stört. Es stört. Warum? Weil es dich zwingt, den anderen anzuschauen und dich dem anderen liebevoll hinzuschenken. [...]
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