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Mutter Teresa |
Die Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997) ist als »Mutter der Armen« weltweit bekannt. Als Albanerin mit dem bürgerlichen Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu im heute mazedonischen Skopje geboren, wollte sie schon als Schulmädchen Missionsschwester werden. Mit 18 Jahren trat sie bei den Loreto-Schwestern ein, die sie als Lehrerin nach Kalkutta sandten.
1948 verließ sie diese Gemeinschaft, um nach einem besonderen Berufungserlebnis ihrer nach eigenem Empfinden eigentlichen Bestimmung nachzugehen. In einen weißen Sari, die übliche indische Frauentracht, gekleidet, siedelte sie in eines der schlimmsten Elendsviertel von Kalkutta über, um dort das Leben der Armen zu teilen.
Schon ein Jahr später konnte sie dort mit einheimischen jungen Frauen, die sich ihr anschlossen, eine Gemeinschaft bilden, die »Missionarinnen der Nächstenliebe«. Vor allem ihre Heime für Findelkinder und ihre Sterbehäuser für todgeweihte Obdachlose machten sie über Indien hinaus bekannt.
Für ihr Werk, das auf allen Kontinenten Fuß fasste, wurden ihr zahlreiche Ehrungen zuteil, unter anderem die Ehrenstaatsbürgerschaft der USA sowie 1979 der Friedensnobelpreis. Am 5. September 1997 starb Mutter Teresa 87-jährig in Kalkutta. Bereits sechs Jahre später, am 19. Oktober 2003, sprach Papst Johannes Paul II. sie selig. Die Heiligsprechungsfeier für Mutter Teresa findet am kommenden Sonntag, 4. September, auf dem Petersplatz in Rom statt.
Christus wird uns nicht fragen, wie viel wir geleistet haben, sondern mit wie viel Liebe wir unsere Taten vollbracht haben. Mutter Teresa
Das Gebet nützt der ganzen Welt, denn der Frieden beginnt zu Hause und in unseren eigenen Herzen. Wie können wir Frieden in die Welt bringen, wenn wir keinen Frieden in uns haben?
Das Gute, das du heute tust, werden die Menschen morgen oft schon wieder vergessen haben. Tu weiterhin Gutes. Mutter Teresa
Es gibt einen Ausspruch von Mutter Teresa, der den Hintergrund für meine Gedanken bilden soll: »Wir sind keine NGO [Nichtregierungsorganisation]. Die NGOs arbeiten für ein Projekt; wir arbeiten für Jemanden.« Auch ich wiederhole häufig, dass die Kirche keine NGO ist, denn sie arbeitet für Christus und für die Armen, in denen Christus lebt, uns die Hand entgegenstreckt, um Hilfe bittet, um unseren barmherzigen Blick, um unsere Zärtlichkeit bittet. Als ich den Text gelesen habe, kam mir der Gedanke, meine Überlegungen nach fünf Stichworten zu gliedern.
Das erste lautet Gebet. Mutter Teresa fordert uns unermüdlich auf, aus der Quelle der Liebe zu schöpfen: dem gekreuzigten und auferstandenen Christus, der im Sakrament der Eucharistie gegenwärtig ist, um dann die Kraft zu finden, ihm in den Ärmsten der Armen mit einem von großer Freude erfüllten Herzen zu helfen. Mutter Teresa begann ihren Tag mit der Teilnahme an der heiligen Messe und schloss ihn mit der Anbetung Jesu im Allerheiligsten Sakrament, der grenzenlosen Liebe. So kann die Arbeit zum Gebet werden. Wir sollten niemals vergessen, ein kleines Evangelium bei uns zu haben, einen Abschnitt daraus zu lesen und uns auch selbst in die Geschichte hineinzuversetzen, die wir gerade lesen. Versuchen wir, uns in die Gedanken und Gefühle Jesu hineinzuversetzen. Sprechen wir mit Ihm, bitten wir ihn um die Gnade Seines Geistes: Auf diese Weise werden wir Männer und Frauen sein, die Geschmack am Leben haben, und wir werden die Menschen, denen wir begegnen, mit neuen Augen sehen. [...]
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