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archivierte Ausgabe 35/2015
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
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Dokumentation |
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Botschaft von Papst Franziskus an die Gemeinschaft von Taizé |
»Die Liebe wählen« |
An Bruder Alois und die Gemeinschaft von Taizé
In diesem Jahr, in dem die Gemeinschaft von Taizé drei Jubiläen begeht – das 75-jährige Jubiläum ihrer Gründung, den 100. Geburtstag von Frère Roger und seinen 10. Todestag –, schließe ich mich eurer Danksagung an Gott an, der immer neue Zeugen erweckt, die bis ans Ende treu sind. Ich habe meinen verehrten Mitbruder Kardinal Koch beauftragt, euch wie auch alle Mitglieder der Gemeinschaft meiner Zuneigung zu versichern.
Wie bereits Papst Benedikt XVI. 2012 aus Anlass des von der Gemeinschaft von Taizé in Rom organisierten Europa-Treffens gesagt hat, war Frère Roger ein »unermüdlicher Zeuge für das Evangelium des Friedens und der Versöhnung, der von der Glut einer Ökumene der Heiligkeit beseelt war« (Ansprache vom 29. Dezember 2012).
Diese Glut war es, die ihn bewogen hat, eine Gemeinschaft zu gründen, die als wahre »Parabel der Gemeinschaft« betrachtet werden kann und bis heute eine sehr wichtige Rolle spielt, um zwischen den Christen Brücken der Brüderlichkeit zu bauen.
Frère Roger suchte leidenschaftlich die Einheit der Kirche, des Leibes Christi, und öffnete sich für die in den verschiedenen christlichen Traditionen bewahrten Schätze, ohne jedoch einen Bruch mit seiner protestantischen Herkunft zu vollziehen. Durch seine Ausdauer, die er in seinem langen Leben bezeugt hat, hat er dazu beigetragen, die Beziehungen zwischen den noch getrennten Christen zu verändern und für viele einen Weg der Versöhnung zu bahnen.
Genährt von der Heiligen Schrift bezog sich Frère Roger auch auf die Lehre der heiligen Kirchenväter. Er schöpfte aus den christlichen Quellen und wusste sie für die Jugendlichen zu aktualisieren.
Frère Roger verstand die jungen Generationen, er hatte Vertrauen in sie. Er machte aus Taizé einen Ort der Begegnung, wo Jugendliche aus der ganzen Welt sich respektiert und auf ihrer geistlichen Suche begleitet fühlen.
Frère Roger liebte die Armen, die Rechtlosen, diejenigen, die scheinbar nicht zählen. Er hat durch sein Leben und das seiner Brüder gezeigt, dass das Gebet Hand in Hand geht mit der menschlichen Solidarität.
Ich danke Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, für das Geschenk des Lebens von Frère Roger, hingegeben bis zu seinem gewaltsamen Tod. Möge die Gemeinschaft von Taizé sein Zeugnis für den auferstandenen Christus ebenso lebendig erhalten wie seinen ohne Unterlass erneuerten Aufruf, »die Liebe zu wählen«.
Aus dem Vatikan, am 16. August 2015
Franciscus
(Orig. franz.; ital. in O.R. 20.8.2015) [...]
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