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archivierte Ausgabe 34/2021
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
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Kirche in der Welt
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Dokumentation |
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Ansprache von Papst Franziskus beim Angelusgebet am 15. August, Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel |
Demut ist der Weg, der in den Himmel führt |
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Es gibt keine bessere Art zu beten, als sich wie Maria in eine Haltung der Offenheit zu stellen, des offenen Herzens für Gott: Herr, was du willst, wann du willst und wie du willst. (Tweet von Papst Franziskus) |
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag, frohes Fest!
Heute, am Hochfest der Aufnahme der Jungfrau Maria in den Himmel, erklingt in der Liturgie das Magnifikat. Dieser Lobgesang ist wie eine »Fotografie« der Mutter Gottes. Maria »jubelt über Gott, der auf die Niedrigkeit seiner Magd geschaut hat« (vgl. Lk 1,47-48).
Das Geheimnis Marias ist die Demut. Diese Demut war es, die den Blick Gottes auf sie gelenkt hat. Das menschliche Auge ist immer auf der Suche nach dem Großen und lässt sich blenden von dem, was auffällt. Gott hingegen blickt nicht auf den äußeren Schein, sondern er sieht das Herz (vgl. 1 Sam 16,7) und freut sich über die Demut: die Demut des Herzens erfreut Gott. Wenn wir heute die Aufnahme Mariens in den Himmel betrachten, können wir sagen, dass die Demut der Weg zum Himmel ist. Das Wort »Demut, Niedrigkeit« (humilitas) stammt vom lateinischen Wort »humus« ab, das »Erde« bedeutet. Es ist paradox: Um nach oben – in den Himmel – zu kommen, muss man klein bleiben, wie der Erdboden! Jesus lehrt: »Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden« (Lk 14,11). Gott erhöht uns nicht wegen unserer Gaben, wegen unseres Reichtums, wegen unserer Fähigkeiten, sondern wegen unserer Demut. Gott liebt die Demut. Gott erhöht diejenigen, die sich klein machen, die dienen. Maria schreibt sich selbst nur den »Titel« einer Magd zu: sie ist »die Magd des Herrn« (Lk 1,38). Sie sagt nichts anderes von sich, sie sucht nichts anderes für sich.
Heute können wir uns also fragen, jeder von uns, in seinem Herzen: Wie steht es bei mir mit der Demut? Strebe ich danach, von anderen anerkannt zu werden, mich zu behaupten und gelobt zu werden, oder denke ich daran, zu dienen? Kann ich zuhören, wie Maria, oder will ich nur reden und Aufmerksamkeit bekommen? Kann ich schweigen, wie Maria, oder schwätze ich ständig? Weiß ich, wie ich mich zurücknehmen kann, wie ich Streit und Auseinandersetzungen entschärfen kann, oder versuche ich immer nur, an erster Stelle zu stehen? Denken wir über diese Fragen nach: Wie steht es bei mir mit der Demut?
In ihrer Kleinheit ist Maria die erste, die den Himmel erobert. Das Geheimnis ihres Erfolges liegt gerade darin, sich selbst als klein und bedürftig zu erkennen. Bei Gott kann nur derjenige alles empfangen, der weiß, dass er nichts ist. Nur wer sich selbst entäußert, wird von ihm erfüllt. Und Maria ist gerade wegen ihrer Demut »voll der Gnade« (V. 28). Auch für uns ist die Demut immer der Ausgangspunkt, der Beginn unseres Glaubens. Es ist wichtig, arm im Geist zu sein, das heißt: Gott nötig zu haben. Wer von sich selbst eingenommen ist, gibt Gott keinen Raum – und oft sind wir von uns selbst eingenommen –, doch wer demütig bleibt, ermöglicht es dem Herrn, Großes zu tun (vgl. V. 49).
Der Dichterfürst Dante nennt die Jungfrau Maria »Demütigstes und Höchstes der Geschöpfe« (Paradies XXXIII, 2). Es ist schön, sich vorzustellen, dass das bescheidenste und erhabenste Geschöpf der Geschichte, das erste, das mit Leib und Seele den Himmel erlangte, das Leben hauptsächlich im Haus, in der Alltäglichkeit, in der Demut verbrachte. Die Tage derer, die voll der Gnade war, hatten nichts Aufsehenerregendes. Ein Tag war oft wie der andere, sie verliefen in der Stille: von außen betrachtet gab es nichts Außergewöhnliches. Doch Gottes Blick weilte immer auf ihr, er bewunderte ihre Demut, ihre Verfügbarkeit, die Schönheit ihres Herzens, das nie von Sünde berührt wurde. [...]
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Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013
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