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Titelcover der archivierten Ausgabe 30/2014 - klicken Sie für eine größere Ansicht

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Dokumentation
Kardinal Baldisseri zu den Inhalten der kommenden außerordentlichen Bischofssynode über die Familie

Neue Horizonte der Weitergabe des Evangeliums

Neue Horizonte der Weitergabe des Evangeliums
Von Nicola Gori

Es ist, als hätte man das typische Bild der Familie gezeichnet, mit allem Licht und allen Schatten, bereit, auf eine Art und Weise überarbeitet zu werden, die es erlaubt, die Familie mit Fug und Recht zu den Schätzen zu zählen, die es als Erbe der Menschheit auf universaler Ebene zu verteidigen gilt. Das ist der Inhalt des Instrumentum laboris, des Dokuments, auf das sich die Synodenväter bei der außerordentlichen Versammlung im kommenden Oktober stützen werden. Ihre Aufgabe wird es sein, Hell und Dunkel zu erkennen; das, was noch wenig klar, was unvollkommen ist; und auch das, wo noch Hand angelegt werden muss. Ihre Aufgabe wird es sein, die aktuelle Problematik zu beleuchten, ohne sich vom Druck der Medien dazu drängen zu lassen, einigen Aspekten mehr Aufmerksamkeit zu schenken als anderen. Die Arbeit, die sie erwartet, ist beträchtlich, und groß sind auch die Erwartungen, weil die Kirche, aber auch die anderen Religionen, die Staaten und Gesellschaften Antworten zum Thema Familie erwarten. Über diese Situation spricht Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Bischofssynode, im Interview mit unserer Zeitung.

Papst Franziskus hat mehrfach auf das Risiko hingewiesen, dass die öffentliche Meinung dahingehend beeinflusst werden könnte, die Synode als eine Diskussion über wiederverheiratete Geschiedene zu betrachten. Wie kann man das Ganze wieder in die richtige Perspektive rücken?

Ich bin sicher, dass die erfolgte Veröffentlichung des Instrumentum laboris eine korrekte Einordnung des von Ihnen angesprochenen Themas begünstigen wird. Die Lektüre des Textes lässt in der Tat erahnen, dass sich die Sonderversammlung im kommenden Oktober mit der Familie in ihrer Komplexität und Dringlichkeit befassen und alle diesbezüglichen Themen behandeln wird, die das Dokument auflistet. Die Antworten auf die 38 Fragen des an die Episkopate und die zuständigen Einrichtungen verteilten Fragebogens konnten dabei einfließen. Ich möchte daran erinnern, dass das Dokument aus drei Teilen besteht, unterteilt in die jeweiligen Kapitel und die insgesamt 159 nummerierten Abschnitte, von denen sich nur wenige mit dem von Ihnen angesprochenen Thema befassen. Die zunehmende Aufmerksamkeit für die Bandbreite des Themas Familie, das sich in dem Dokument organisch entfaltet, wird Verständnis und Klarheit für alle bringen und auch auf medialer Ebene die Tendenz verringern, einigen Aspekten anderen gegenüber den Vorzug zu geben. Vor allem muss man sich darüber im Klaren sein, dass die verschiedenen Themen eng miteinander verbunden sind und für ein gesundes und korrektes Verständnis, für das Studium und einen eventuellen Lösungsansatz in ihrer Gesamtheit und gleichberechtigt betrachtet werden müssen.

Papst Franziskus hat auch davor gewarnt, ein ausschließlich westliches Familien-Modell als etwas vorzuschlagen, das für die ganze Welt Gültigkeit hat. Besteht dieses Risiko tatsächlich? Und wie kann man es – wenn überhaupt - vermeiden?

Es besteht kein Zweifel, dass der christliche Glaube in der Form der westlichen und nahöstlichen Kultur vermittelt wird, in dem Wissen, dass die Menschwerdung in einer präzisen Zeit und in einem präzisen Raum erfolgt ist. Doch man darf, wie Papst Franziskus in Evangelii gaudium, Nr. 117, sagt, folgendes nicht vergessen: »Es würde der Logik der Inkarnation nicht gerecht, an ein monokulturelles und eintöniges Christentum zu denken. Obwohl es zutrifft, dass einige Kulturen eng mit der Verkündigung des Evangeliums und mit der Entwicklung des christlichen Denkens verbunden waren, identifiziert sich die offenbarte Botschaft mit keiner von ihnen und besitzt einen transkulturellen Inhalt.« [...]
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