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Dokumentation
Zum Instrumentum laboris der Bischofssynode über »Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung«

Auf der Suche nach konkreten Antworten

Auf der Suche nach konkreten Antworten
Jugendliche bei der Vorsynode im März dieses Jahres (rechts im Bild Kardinal Baldisseri).
Bei der Vorstellung des Arbeitspapiers für die Bischofssynode über die Jugend gab Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Bischofssynode, am 19. Juni im Vatikanischen Pressesaal einen kurzen Einblick in das Dokument.

Vorrangiges Ziel der Synode ist, der ganzen Kirche ihre wichtige und keineswegs fakultative Aufgabe bewusst zu machen, jeden jungen Menschen, niemanden ausgeschlossen, zur Freude der Liebe zu begleiten. Wenn die Kirche diese Mission ernst nimmt, kann sie selbst eine erneuerte jugendliche Dynamik gewinnen. Daher ist es auch für die Kirche wichtig, diese Gelegenheit wahrzunehmen, um sich einer Berufungsunterscheidung zu unterziehen und herauszufinden, wie sie in der heutigen Zeit besser ihrer Berufung entsprechen kann, Seele, Licht, Salz und Sauerteig unserer Welt sein.

Folglich ist das Instrumentum laboris nach der Methode der Unterscheidung verfasst. Damit will ich sagen, dass die Synode selbst im Wesentlichen eine Übung der Unterscheidung darstellt, deren Prozess dieselben Schritte umfasst wie diejenigen, die einem jungen Menschen helfen, seine Berufung zu erkennen. Papst Franziskus hat im Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium (Nr. 51) diesen Unterscheidungsprozess mit drei Verben umschrieben: erkennen, interpretieren, wählen. Aus diesem Grund besteht der Text aus drei Teilen.

Erkennen: Die Kirche hört auf die Wirklichkeit

Nachdem in der Einleitung Ziel, Methode und Struktur des Dokuments erläutert worden sind, folgt der erste Teil – »Erkennen: Die Kirche hört auf die Wirklichkeit« – mit fünf Kapiteln. Die beiden ersten Kapitel werfen einen umfassenden Blick auf verschiedene Kontexte und zeigen so, dass es unter den Jugendlichen der ganzen Welt zahlreiche Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkeiten gibt: Die Globalisierung bewirkt zwar eine starke Homogenisierung, aber zugleich bleiben soziale, wirtschaftliche, kulturelle, religiöse und spirituelle Unterschiede weiter bestehen. Aus den im Dokument erwähnten zahlreichen Sorgen möchte ich die Beziehungen zwischen den Generationen erwähnen, wo die Erwachsenen tendenziell als Konkurrenten und nicht als Verbündete gesehen werden, und außerdem den »digitalen Kontinent« mit seinen Chancen und Gefahren.

Es schließen sich drei Kapitel an, die konkrete Probleme in den Blick nehmen, zum einen die ärmsten, im Stich gelassenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die zurückgewiesen werden von einer Welt, die sich selbst vom Paradigma des Wegwerfens ausgehend versteht – nach dem Motto »kaufen, gebrauchen, wegwerfen«. Wird diese »Kultur« auf menschliche Personen übertragen, geht jegliche Rücksichtnahme auf ihre Würde verloren. Traurige Beispiele dafür finden sich im Bereich von Arbeit (sowohl Arbeitslosigkeit als auch Ausbeutung), Migration, Diskriminierung und gesellschaftlicher Ausgrenzung. Anschließend werden im vierten Kapitel sechs »anthropologische und kulturelle« Herausforderungen behandelt, die die Kirche in ihrer Jugendpastoral berücksichtigen muss: ein neues Verständnis des Körpers, der Affektivität und der Sexualität; neue Wissensparadigmen, die mit einem anderen Zugang zur Wirklichkeit verbunden sind; die anthropologischen Auswirkungen der digitalen Welt, die ein anderes Zeit- und Raumverständnis sowie eine andersartige Auffassung von Beziehung mit sich bringt; eine generelle Enttäuschung über die Institutionen sowohl im zivilen wie auch im kirchlichen Bereich; die Entscheidungsblockade bei den jungen Generationen, die sie auf begrenzten und einschränkenden Wegen gehen lässt; schließlich die spirituelle Sehnsucht und Suche der jungen Menschen, die weniger »religiös«, dafür aber für echte Transzendenzerfahrungen offener zu sein scheinen. [...]
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