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archivierte Ausgabe 22/2022
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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»Nehmt und esst: Das ist mein Leib« – Eine mystagogische Katechese über die Eucharistie (Teil 5) |
Ich habe euch ein Beispiel gegeben |
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In der letzten Katechese über die Eucharistie sprach Kardinal Cantalamessa am 8. April über die Geste Jesu, der seinen Jüngern die Füße wäscht. Dies sei ein Ausdruck dafür, »dass das ganze Leben Jesu von Anfang bis Ende« ein »Dienst an den Menschen« gewesen sei, das heißt ein »für die anderen gelebtes Leben«. |
Von Kardinal Raniero Cantalamessa
Die heutige abschließende Meditation über die Eucharistie geht von einer Frage aus: Warum spricht Johannes im Bericht vom Letzten Abendmahl nicht von der Einsetzung der Eucharistie, sondern stattdessen von der Fußwaschung? Gerade er, der ein ganzes Kapitel seines Evangeliums dem Brot des Lebens gewidmet hatte, um die Jünger darauf vorzubereiten, sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken?
Der Grund ist, dass Johannes in allem, was das Pascha und die Eucharistie betrifft, mehr das Ereignis als das Sakrament betonen will, das heißt mehr das Bezeichnete als das Zeichen. Für ihn beginnt das neue Pascha weniger im Abendmahlssaal, als der Gedächtnisritus eingesetzt wird. (Es ist bekannt, dass das Letzte Abendmahl bei Johannes kein »Paschamahl« ist.) Es beginnt eher am Kreuz, als das Ereignis geschieht, dessen gedacht werden soll. Dort geschieht der Übergang vom alten zum neuen Pascha. Daher betont er, dass Jesus am Kreuz »kein Gebein zerbrochen wurde«: denn so lautete die Vorschrift für das Pascha-Lamm beim Auszug aus Ägypten (Joh 19,36; Ex 12,46).
Die Bedeutung der Fußwaschung
Es ist wichtig, gut zu verstehen, welche Bedeutung die Geste der Fußwaschung für Johannes hat. Die kürzlich veröffentlichte Apostolische Konstitution Praedicate evangelium erwähnt sie im Vorwort: als Symbol für jenes Dienen, das die gesamte Arbeit der Römischen Kurie nach der Reform kennzeichnen muss. Es hilft uns zu verstehen, wie das Leben zur Eucharistie werden kann und so »im Leben nachzuahmen, was am Altar gefeiert wird«. Wir stehen vor einer jener Szenen (eine andere ist die der Öffnung der Seite durch den Lanzenstoß am Kreuz), in der der Evangelist zu verstehen gibt, dass dahinter ein Geheimnis liegt, das über die bloße Tatsache hinausgeht, die an sich nebensächlich erscheinen könnte.
»Ich habe euch ein Beispiel gegeben«, sagt Jesus. Für was hat er uns ein Beispiel gegeben? Dafür, wie man konkret den Brüdern und Schwestern die Füße waschen soll, jedes Mal, wenn sie sich zu Tisch setzen? Sicherlich nicht nur dafür! Die Antwort steht im Evangelium: »Wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele« (Mk 10,44-45).
Im Lukasevangelium wird gerade im Kontext des Letzten Abendmahls ein Wort Jesu wiedergegeben, das zum Abschluss der Fußwaschung gesprochen werden könnte: »Denn wer ist größer: Der bei Tisch sitzt oder der bedient? Ist es nicht der, der bei Tisch sitzt? Ich aber bin unter euch wie der, der bedient« (Lk 22,27). Dem Evangelisten zufolge hat Jesus diese Worte gesagt, weil unter den Jüngern ein Streit darüber entstanden war, wer von ihnen wohl der Größte sei (vgl. Lk 22,24). Vielleicht war es genau diese Situation, die Jesus zur Geste der Fußwaschung inspirierte, als eine Art in die Tat umgesetztes Gleichnis. Während die Jünger aufgeregt diskutieren, steht Jesus in aller Stille vom Tisch auf, sucht ein Wasserbecken und ein Tuch, kommt zurück, kniet vor Petrus nieder, um ihm die Füße zu waschen. Und damit bringt er ihn verständlicherweise in größte Verlegenheit: »Du, Herr, willst mir die Füße waschen?« (Joh 13,6).
In der Fußwaschung wollte Jesus gleichsam den ganzen Sinn seines Lebens zusammenfassen, damit es sich dem Gedächtnis der Jünger gut einprägt und sie es eines Tages verstehen, wenn sie dazu in der Lage sein werden: »Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen« (Joh 13,7). Jene an den Schluss des Evangeliums gesetzte Geste sagt uns, dass das ganze Leben Jesu von Anfang bis Ende »Fußwaschung« war, das heißt Dienst an den Menschen. Es war, wie manche Exegeten sagen, eine Pro-Existenz, das heißt ein für die anderen gelebtes Leben. [...]
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