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archivierte Ausgabe 2/2023
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.
Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.
Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.
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Dokumentation |
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Generalaudienz in der »Aula Paolo VI« am 4. Januar |
In der Schwäche liegt unser wahrer Reichtum |
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In seinem Grußwort an die deutschsprachigen Pilger in der »Aula Paolo VI« ging Papst Franziskus erneut auf den am Silvestertag verstorbenen Papst Benedikt XVI. ein. Er sagte: »Liebe Pilger deutscher Sprache! Mit den Worten unseres lieben Verstorbenen Benedikt XVI. möchte ich euch zurufen: ›Wer glaubt, ist nie allein!‹ Wer Gott zum Vater hat, hat viele Brüder und Schwestern. In diesen Tagen erleben wir in besonderer Weise, wie umfassend diese Weggemeinschaft des Glaubens ist und dass sie auch mit dem Tod nicht endet. Gott segne und beschütze euch!« Aus der Bundesrepublik Deutschland war eine Pilgergruppe der Initiative Neuer Anfang, St. Johannes Paul II. aus Neuss in der Audienzhalle anwesend. Auch die Ukraine war wieder in den Gedanken des Heiligen Vaters: Man dürfe im Gebet für die leidenden Menschen in der Ukraine und für den Frieden nicht nachlassen, sagte Franziskus in seinem Gruß an die italienischsprachigen Pilger. |
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!
Bevor ich mit dieser Katechese beginne, möchte ich, dass wir uns all jenen anschließen, die hier nebenan Benedikt XVI. die letzte Ehre erweisen, und meine Gedanken ihm zuwenden, der ein großer Meister der Katechese gewesen ist. Sein scharfsinniges und feines Denken war nicht selbstbezogen, sondern kirchlich, denn er wollte uns immer zur Begegnung mit Jesus begleiten. Jesus, der Gekreuzigte und Auferstandene, der Lebendige und der Herr, war das Ziel, zu dem Papst Benedikt uns geführt hat, indem er uns an die Hand genommen hat. Er möge uns helfen, in Christus die Freude am Glauben und die Hoffnung im Leben neu zu entdecken.
Mit der heutigen Katechese schließen wir den Zyklus ab, der dem Thema der geistlichen Unterscheidung gewidmet ist, und wir tun es, indem wir den Diskurs über die Hilfsmittel, die sie unterstützen können und müssen, vervollständigen. Eines von ihnen ist die geistliche Begleitung, die vor allem für die Selbsterkenntnis wichtig ist. Diese ist, wie wir gesehen haben, eine unverzichtbare Voraussetzung für die Unterscheidung. Sich im Spiegel zu betrachten, allein, hilft nicht immer, weil man das Bild verzerren kann. Sich dagegen mit Hilfe eines anderen im Spiegel zu betrachten, das hilft sehr, weil der andere dir die Wahrheit sagt – wenn er ehrlich ist – und dir so hilft.
Weisheit und Zärtlichkeit Jesu
Die Gnade Gottes in uns wirkt immer in unserer Natur. Wir können an ein Gleichnis aus dem Evangelium denken und die Gnade mit der guten Saat und die Natur mit dem Boden vergleichen (vgl. Mk 4,3-9). Vor allem ist es wichtig, sich zu erkennen zu geben, ohne Furcht, die schwächeren Aspekte mitzuteilen, wo wir entdecken, dass wir verletzlich und schwach sind oder Angst haben, verurteilt zu werden. Sich zu erkennen geben, sich einem Menschen zeigen, der uns auf dem Lebensweg begleitet. Er soll nicht für uns entscheiden, nein: sondern er soll uns begleiten. Denn die Schwäche ist in Wirklichkeit unser wahrer Reichtum: Wir sind reich in der Schwäche, alle. Das ist der wahre Reichtum, den wir lernen müssen zu achten und anzunehmen, denn wenn er Gott dargebracht wird, macht er uns fähig zu Zärtlichkeit, Barmherzigkeit und Liebe. Wehe jenen Menschen, die sich nicht schwach fühlen: Sie sind hart, diktatorisch. Jene Menschen dagegen, die demütig die eigenen Schwächen anerkennen, sind verständnisvoller gegenüber den anderen. Die Schwäche – kann ich sagen – macht uns menschlich. Nicht zufällig versucht die erste der drei Versuchungen Jesu in der Wüste – jene, die mit dem Hunger verbunden ist –, uns die Schwäche zu rauben, indem sie sie uns als ein Übel vor Augen stellt, von dem man sich befreien muss, ein Hindernis, wie Gott zu sein. Tatsächlich ist sie jedoch unser kostbarster Schatz: Denn Gott wollte, um uns sich selbst ähnlich zu machen, unsere Schwäche bis ins Letzte mit uns teilen. Betrachten wir den Gekreuzigten: Gott ist in Schwäche hinabgestiegen. Betrachten wir die Krippe, die in einer großen menschlichen Schwäche daherkommt. Er hat unsere Schwäche mit uns geteilt.
Und die geistliche Begleitung, wenn sie fügsam ist gegenüber dem Heiligen Geist, hilft dabei, Irrtümer – auch schwere Irrtümer – in unserem Selbstbild und in der Beziehung zum Herrn aufzudecken. Das Evangelium stellt uns verschiedene Beispiele klärender und befreiender Gespräche vor Augen, die Jesus geführt hat. Denken wir zum Beispiel an das Gespräch mit der Samariterin. Wir lesen es, wir lesen es, und immer wieder ist da diese Weisheit und Zärtlichkeit Jesu; denken wir an das Gespräch mit Zachäus, denken wir an das mit der Sünderin, denken wir an das mit Nikodemus und mit den Emmausjüngern: die Art, wie der Herr sich annähert. Die Menschen, die eine wahre Begegnung mit Jesus haben, haben keine Angst, ihm das Herz zu öffnen, die eigene Verletzlichkeit, die eigene Unzulänglichkeit, die eigene Schwäche zu zeigen. Auf diese Weise wird ihre Selbstmitteilung zur Erfahrung des Heils, der unentgeltlich angenommenen Vergebung. [...]
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