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Dokumentation
Brief von Papst Franziskus an die Ehepaare anlässlich des »Familienjahres Amoris laetitia«

Gott begleitet Euch, er liebt Euch bedingungslos, Ihr seid nicht allein!

Gott begleitet Euch, er liebt Euch bedingungslos, Ihr seid nicht allein!
»Liebe Eheleute, seid Euch dessen bewusst, dass Eure Kinder – vor allem die kleinen – Euch aufmerksam beobachten und von Euch das Zeugnis einer starken und vertrauenswürdigen Liebe erwarten. ›Wie wichtig ist es doch für die jungen Menschen, mit eigenen Augen die Liebe Christi zu sehen, die in der Liebe von Ehepaaren lebendig und gegenwärtig ist, die mit ihrem konkreten Leben bezeugen, dass Liebe für immer möglich ist!‹«, so Papst Franziskus.
Nach dem Angelusgebet am 26. Dezember, Fest der Heiligen Familie, hatte sich Papst Franziskus an die Eheleute in aller Welt gewandt und den im Folgenden veröffentlichten Brief an sie mit folgenden Worten angekündigt: »Es soll mein Weihnachtsgeschenk an euch, die Eheleute, sein: eine Ermutigung, ein Zeichen der Verbundenheit und auch eine Gelegenheit zum Nachdenken. Es ist wichtig, über die Güte und Zärtlichkeit Gottes nachzudenken und sie zu erfahren, der mit väterlicher Hand die Schritte der Eheleute auf den Weg des Guten führt. Möge der Herr allen Ehepaaren die Kraft und Freude geben, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Ich möchte euch auch daran erinnern, dass wir uns dem Welttreffen der Familien nähern: Ich lade euch ein, euch auf dieses Ereignis vorzubereiten, vor allem im Gebet, und es in euren Diözesen gemeinsam mit anderen Familien zu leben.« Anschließend ging er auf die sinkende Zahl der Neugeborenen ein: »Und wenn wir schon von der Familie sprechen, fällt mir eine Sorge ein, eine echte Sorge, zumindest hier in Italien: der demografische Winter. Es scheint, dass viele den Wunsch nach Kindern verloren haben und viele Paare es vorziehen, ohne oder mit nur einem Kind zu bleiben. Überlegt euch das, es ist eine Tragödie.« Im Folgenden der Wortlaut des Briefes:

Liebe Eheleute in aller Welt!

Anlässlich des Familienjahres Amoris laetitia wende ich mich an Euch, um Euch meine ganze Zuneigung und Verbundenheit in dieser besonderen Zeit, in der wir leben, auszudrücken. Ich habe immer für die Familien gebetet, aber noch mehr während der Pandemie, die alle auf eine harte Probe gestellt hat, insbesondere die Schwächsten. Der Moment, den wir gerade erleben, veranlasst mich, auf einen jeden Menschen, jedes Ehepaar und jede Familie in Demut, mit Zuneigung und mit offenen Armen zuzugehen – in den Situationen, in denen Ihr Euch befindet.

Dieser besondere Kontext lädt uns ein, die Worte zu leben, mit denen der Herr Abraham auffordert, seine Heimat und sein Vaterhaus zu verlassen und in ein unbekanntes Land aufzubrechen, das er selbst ihm zeigen wird (vgl. Gen 12,1). Auch wir haben mehr denn je die Ungewissheit, die Einsamkeit, den Verlust geliebter Menschen erlebt, und wir waren gezwungen, von unseren Sicherheiten und »Kontrollbereichen«, von unseren üblichen Gewohnheiten und Wünschen abzulassen, um uns nicht nur um das Wohl unserer eigenen Familie, sondern auch um das Wohl der Gesellschaft zu kümmern, das ebenfalls von unserem persönlichen Verhalten abhängt.

Die Beziehung zu Gott prägt uns, sie begleitet und mobilisiert uns Menschen und sie hilft uns letztlich, »unsere Heimat zu verlassen«, oft mit einer gewissen Angst und Furcht vor dem Unbekannten. Aus unserem christlichen Glauben heraus wissen wir jedoch, dass wir nicht allein sind, weil Gott in uns, mit uns und mitten unter uns ist: in der Familie, in der Nachbarschaft, am Arbeitsoder Studienplatz, in der Stadt, in der wir leben. [...]
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