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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
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(Vat. lat. 1950)


Apostolische Reise
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Papst Benedikt XVI.
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Dokumentation
Audienz für die Teilnehmer an der Vollversammlung der Päpstlichen Bibelkommission

Sich in Krankheit und Leid einer größeren Liebe öffnen

Überreichte Ansprache von Papst Franziskus am 20. April
Sich in Krankheit und Leid einer größeren Liebe öffnen
Die Päpstliche Bibelkommission tritt einmal im Jahr zu einer Vollversammlung zusammen, jeweils in der zweiten Woche nach Ostern. Sie berät über ein zuvor ausgewähltes Thema. Präsident der Bibelkommission ist der Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre. Ihm steht ein Sekretär zur Seite, der unter den 20 Kommissionsmitgliedern gewählt wird. Die Mitglieder der Bibelkommission und der Sekretär werden auf Vorschlag des Präsidenten vom Heiligen Vater für einen Zeitraum von fünf Jahren ernannt.
Herr Kardinal,
liebe Mitglieder der Päpstlichen Bibelkommission!

Ich freue mich, euch zum Abschluss eurer jährlichen Vollversammlung zu begrüßen. Ich danke Kardinal Luis Ladaria für seine Grußworte und für seine Darlegungen in Bezug auf das von euch behandelte Thema »Krankheit und Leid in der Bibel«. Es handelt sich um ein Thema, das alle angeht, Gläubige und Nicht-Glaubende. Denn die von der Sünde verwundete menschliche Natur trägt in sich diese Wirklichkeit der Begrenztheit, der Gebrechlichkeit und des Todes.

Dieses Thema entspricht darüber hinaus einer Sorge, die mir besonders am Herzen liegt, und zwar die Sorge, dass Krankheit und Endlichkeit im modernen Denken oft als Verlust, als Unwert, als Ärgernis gesehen werden, die um jeden Preis minimiert, bekämpft und beseitigt werden müssen. Man will sich die Frage nach ihrer Bedeutung nicht stellen, vielleicht weil man deren moralische und existentielle Implikationen fürchtet. Und doch kann sich niemand der Frage nach diesen »Warum« entziehen (vgl. hl. Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Salvifici doloris, 9).

Auch der Glaubende kann zuweilen durch die Erfahrung des Schmerzes ins Wanken geraten. Das ist eine Wirklichkeit, die Angst macht, und wenn sie über den Menschen hereinbricht und ihn befällt, kann sie ihn so stark erschüttern, dass der Glaube Risse bekommt. Der Mensch steht dann an einem Scheideweg: Er kann zulassen, dass das Leid ihn zum Rückzug auf sich selbst führt bis hin zur Verzweiflung und zur Rebellion. Oder er kann es annehmen als Chance des Wachsens und der Unterscheidung hinsichtlich dessen, was im Leben wirklich zählt bis zur Begegnung mit Gott.

Letzteres ist die Sichtweise, die wir in der Heiligen Schrift finden. Der Mensch des Alten Testaments lebt die Krankheit, indem er seine Gedanken beständig auf Gott richtet: Er vertraut sich ihm unter Tränen an (vgl. Ps 38), von ihm erfleht er die Heilung von Krankheit (vgl. Ps 6,3; Jes 38), in Augenblicken der Prüfung wendet er sich mit einer Haltung der Bereitschaft zur Umkehr an ihn (vgl. Ps 38,5.12; Jes 53,11).

Im Neuen Testament bricht das Jesus-Ereignis herein (vgl. Joh 3,16): Der Sohn offenbart die Liebe des Vaters, seine Barmherzigkeit, seine Vergebung und seine fortwährende Suche nach dem sündigen, verirrten, verwundeten Menschen. Nicht ohne Grund ist das öffentliche Wirken Christi zum großen Teil gerade vom Kontakt zu den Kranken geprägt. Heilungswunder gehören zu den Hauptmerkmalen seiner Sendung (vgl. Mt 9,35; 4,23): Er macht Kranke und Gelähmte gesund (vgl. Mk 1,40-42; 2,10-12); er heilt die Schwiegermutter des Simon Petrus und den Diener des Hauptmanns (vgl. Mt 8,5-15); er befreit die Besessenen und heilt alle Kranken, die auf ihn vertrauen (vgl. Mk 6,56).

Gerade sein Mitleid mit ihnen und die zahlreichen von ihm gewirkten Heilungen werden als das Zeichen gesehen, dass »Gott sein Volk heimgesucht hat« (Lk 7,16) und dass das Reich Gottes nahe ist (vgl. Lk 10,9): Sie offenbaren seine göttliche Identität, seine messianische Sendung (vgl. Lk 7,20-23) und seine Liebe zu den Schwachen, die so weit geht, sich mit ihnen zu identifizieren, wenn er sagt: »Ich war krank und ihr habt mich besucht« (Mt 25,36). [...]
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