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Dokumentation
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Barmherzigkeit bedeutet, die Wunden zu behandeln

Ansprache von Papst Franziskus am 6. März
Barmherzigkeit bedeutet, die Wunden zu behandeln
Als ich zusammen mit dem Kardinalvikar über diese Begegnung nachgedacht habe, habe ich ihm gesagt, dass ich für euch eine Betrachtung zum Thema der Barmherzigkeit halten könnte. Zu Beginn der Fastenzeit als Priester gemeinsam über die Barmherzigkeit nachzudenken, tut uns gut. Wir alle brauchen sie. Und auch die Gläubigen, denn als Hirten müssen wir sehr viel Barmherzigkeit schenken, sehr viel!

Der Abschnitt aus dem Evangelium nach Matthäus, den wir gehört haben, lässt uns den Blick auf Jesus richten, der durch die Städte und Dörfer zieht. Und das ist sonderbar. An welchem Ort war Jesus am häufigsten, wo konnte man ihn am einfachsten finden? Auf den Straßen. Er hätte ein Obdachloser sein können, weil er immer auf der Straße war. Das Leben Jesu fand auf der Straße statt. Vor allem lädt es uns ein, die Tiefe seines Herzens zu erfassen – das, was er für die Menge der Menschen empfindet, für die Menschen, denen er begegnet: die innere Haltung des »Mitleids«. Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen. Denn er sieht die Menschen »müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben«. Wir haben diese Worte so oft gehört, dass sie vielleicht keinen starken Eindruck machen. Aber sie sind stark! In etwa so wie die vielen Menschen, denen ihr heute auf den Straßen eurer Stadtteile begegnet… Dann erweitert sich der Horizont, und wir sehen, dass diese Städte und diese Dörfer nicht nur Rom und Italien sind, sondern die Welt… und dass diese vielen erschöpften Menschen die Völker vieler Länder sind, die unter noch schwierigeren Situationen leiden …

Dann verstehen wir, dass wir nicht hier sind, um zu Beginn der Fastenzeit eine schöne geistliche Einkehr zu halten, sondern um die Stimme des Heiligen Geistes zu hören, der zur ganzen Kirche spricht in dieser unserer Zeit, die gerade die Zeit der Barmherzigkeit ist. Dessen bin ich mir sicher. Es ist nicht nur die Fastenzeit; wir leben in der Zeit der Barmherzigkeit, seit 30 Jahren oder mehr, bis jetzt.

In der ganzen Kirche ist die Zeit der Barmherzigkeit


1. Dies war eine Eingebung des seligen Johannes Paul II. Er hatte den »Spürsinn« dafür, dass dies die Zeit der Barmherzigkeit ist. Denken wir an die Selig- und Heiligsprechung von Schwester Faustyna Kowalska; dann hat er das Fest der der Göttlichen Barmherzigkeit eingeführt. Ganz langsam hat er sich vorangetastet, ist er in diese Richtung vorangegangen.

In der Predigt zur Heiligsprechung, die im Jahr 2000 stattfand, hob Johannes Paul II. hervor, dass die Botschaft Jesu Christi an Schwester Faustyna zeitlich zwischen den beiden Weltkriegen liegt und sie eng mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts verbunden ist. Und im Hinblick auf die Zukunft sagte er: »Was werden die vor uns liegenden Jahre mit sich bringen? Wie wird die Zukunft des Menschen hier auf Erden aussehen? Dies zu wissen ist uns nicht gegeben. Dennoch ist gewiss, dass neben neuen Fortschritten auch schmerzliche Erfahrungen nicht ausbleiben werden.

Doch das Licht der göttlichen Barmherzigkeit, das der Herr durch das Charisma von Schwester Faustyna der Welt gleichsam zurückgeben wollte, wird den Weg der Menschen des dritten Jahrtausends erhellen.« Das ist klar. Hier sagt er es ausdrücklich, im Jahr 2000, aber in seinem Herzen reifte es schon lange heran. In seinem Gebet hatte er diese Eingebung. [...]
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