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archivierte Ausgabe 8/2022
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Kirche in der Welt |
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Schwester Elvira Tutolo und die Ehrenamtlichen von »Kizito« engagieren sich in der Zentralafrikanischen Republik |
Eine Umarmung der Hoffnung zur Rettung von Straßenkindern |
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Schwester Elvira mit »ihren« Kindern und Jugendlichen. Im Zentrum »Wotoro« in Berbérati finden Straßenkinder und jugendliche Straftäter ein Zuhause, das ihnen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft hilft. |
Von Gaetano Vallini
Pachomius, 15 Jahre, ist Gast im Zentrum »Wotoro« in Berbérati. Die von Schwester Elvira Tutolo gegründete NGO Kizito betreibt dieses Zentrum in der Zentralafrikanischen Republik. Sie selbst gehört dem Missionsorden der Schwestern der christlichen Liebe der heiligen Jeanne-Antide Thouret an. Die kämpferische 72-Jährige – seit 30 Jahren in Afrika, zuerst im Tschad und in Kamerun, seit 2001 in der Zentralafrikanischen Republik – kümmert sich um die Wiedereingliederung von Straßenkindern, die häufig zu bewaffneten Banden gehörten, unter denen das ganze Land leidet. Aufgrund der schrecklichen Beschuldigung des sexuellen Missbrauchs an einem Mädchen, der Nachbarstochter, droht dem 15-Jährigen Pachomius eine Gefängnisstrafe, und das nicht in einer Haftanstalt für Minderjährige, die gibt es hier nicht, sondern gemeinsam mit erwachsenen Häftlingen.
Er beteuert seine Unschuld. Das lokale Gericht hat entschieden, ihn bis zur Klärung der Fakten Kizito anzuvertrauen, der einzigen anerkannten nationalen NGO zum Schutz von Minderjährigen, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind, auch als Alternative zum Gefängnis.
Schwester Elvira selbst war es, die diese traurige Angelegenheit bekannt gemacht hat. Über Whatsapp hat sie uns ein Video geschickt, auf dem Pachomius sichtlich verzweifelt in seiner Muttersprache Sango ein wenig von seiner Geschichte erzählt. Er sagt, dass sein Leid mit dem Tod seines Vaters begonnen hat, da seine Familie ohne dessen Unterstützung Not litt. Er erzählt von dem Tag, als die Nachbarn ihn beschuldigten, ihre Tochter vergewaltigt zu haben, wie sie ihn mit Gewalt auf die Polizeistation brachten und von dort ins Gefängnis. »Niemand wollte mir glauben. Beim Betreten des Gefängnisses hatte ich große Angst. Ich war entsetzt. Dort war es sehr schmutzig. Meine Mutter ist arm, aber nicht schmutzig. Aber das Gefängnis war unvorstellbar. Ich dachte, ich würde dort sterben.«
Aber dann geschah etwas Unerwartetes. »Die ›Papa Kizito‹ sind gekommen«, erzählt Pachomius, der gar nicht wusste, wer sie waren. »Sie haben mit mir gesprochen, sie haben mir ein Handtuch und ein Stück Seife gegeben. Am nächsten Tag sind sie wiedergekommen, sie haben mich aus dem Gefängnis geholt und mich mit einem Moped nach Wotoro gebracht. Sie sagten, sie hätten die Genehmigung des Gerichts.«
Aber wer sind diese »Papa Kizito«? »Es sind Männer, die gemeinsam mit ihren Ehefrauen zunächst der Einladung gefolgt sind, sich für die Wiedereingliederung von Straßenkindern zu engagieren«, erklärt Schwester Elvira. »Ein Einsatz, der gewachsen ist. Zunächst ging es um eine warme Mahlzeit pro Tag und ein wenig Unterricht, um ihnen Lesen und Schreiben beizubringen. Das ist zu einer wirklichen Aufnahme in die Familie geworden, um jedem dieser Jungen die Liebe eines Vaters und einer Mutter zu geben. Wir haben einen Weg menschlicher und geistlicher Formung einiger junger Ehepaare begonnen, um sie so bei der Heranreifung der Entscheidung zu unterstützen, ein oder zwei von diesen Jungen bei sich zu Hause aufzunehmen, und um ihnen die notwendigen Kompetenzen dafür zu vermitteln.«
Und so geschah es. Die jungen Ehepaare haben großherzig geantwortet. Viele Familien, von denen einige bereits eigene Kinder hatten, haben Kinder aufgenommen, »von Herzen«, um sie trotz zahlloser Schwierigkeiten mit Liebe großzuziehen und sie, wo das möglich ist, wieder in ihre Herkunftsfamilie einzugliedern. Ihnen und Schwester Elvira ist es zu verdanken, dass noch viele weitere Geschichten zu erzählen wären. Einige sind schrecklich, wie die von Samuel, der seit zwei Jahren im Zentrum lebt, als Alternative zum Gefängnis: »Wegen einer Diamanten-Geschichte hat er seinen Vater getötet«, sagt die Schwester und fügt keine weiteren Details hinzu. [...]
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