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Kirche in der Welt

Kirche verstärkt Flüchtlingsarbeit

Kirche verstärkt Flüchtlingsarbeit
Zusammengepfercht auf Schleuserbooten versuchen Tausende Flüchtlinge Italiens Küste zu erreichen. Wenn solch ein Boot sinkt, gibt es für die wenigsten Hoffnung. Bei einem der schrecklichsten Flüchtlingsdramen kenterte ein Boot mit rund 800 Flüchtlingen auf dem Weg nach Italien. Nur 28 Menschen konnten gerettet werden.
Bonn. Die deutschen Bischöfe haben Leitsätze für die kirchliche Flüchtlingsarbeit verabschiedet. Das bisherige Engagement soll fortgesetzt und ausgeweitet werden. Christen setzten sich »mit Entschiedenheit für die Anliegen der Flüchtlinge und Asylsuchenden ein«, heißt es in dem Papier. Es wurde am 18. Februar zum Ende der Frühjahrsvollversammlung im badenwürttembergischen Kloster Schöntal verabschiedet. Die Kirche habe aber zugleich »immer auch das Wohl der gesamten Gesellschaft und insbesondere die Bedürfnisse der benachteiligten Menschen in unserem Land im Blick«.

Diese Fürsorge entspricht nach den Worten der Bischöfe dem Selbstverständnis der Kirche. Erfahrungen von Flucht und Heimatlosigkeit durchzögen schon die Texte der Bibel. Dagegen seien Fremdenfeindlichkeit und Rassismus mit dem christlichen Menschenbild unvereinbar. Die Kirche beruft sich bei ihrem Eintreten »für eine lebendige Kultur der Aufnahme und der Solidarität« auch auf Papst Franziskus. Ängste und Befürchtungen gegenüber Flüchtlingen sollten in Gesprächen aufgegriffen und überwunden werden.

Das Dokument empfiehlt Begegnungen von Mensch zu Mensch und persönliche Begleitung. Die deutschen Bischöfe unterstreichen, die Würde jedes Einzelnen müsse unabhängig von Herkunft und Stand, Religion und Weltanschauung, Geschlecht und sexueller Orientierung bewahrt bleiben. Als entscheidende Voraussetzung für eine Integration bezeichnen die Bischöfe das Erlernen der deutschen Sprache. Sie wollen, dass sich die christlichen Flüchtlinge »inmitten unserer Kirche willkommen fühlen«. Dabei sei auch auf die Wünsche der orthodoxen Christen zu achten. In Asylbewerberheimen dürften Christen wegen ihres Glaubens weder ausgegrenzt noch bedrängt werden. Zudem wollen die Bischöfe sich dafür einsetzen, »dass das christliche Leben im Mittleren Osten eine Zukunft hat« und es ein Recht auf Rückkehr gebe.

In dem Papier gehen die Bischöfe ferner auf konkrete Schritte kirchennaher Institutionen ein, etwa den Wohnungsbau, die bessere berufliche Qualifikation von Flüchtlingen, die medizinische und psychotherapeutische Versorgung Asylsuchender sowie die Unterstützung unbegleiteter Minderjähriger und allein reisender Frauen.

Intensivieren wollen die Bischöfe den Dialog mit Muslimen und Juden. Sie schlagen dazu auch gemeinsame Projekte zur Unterstützung von Flüchtlingen vor. Eine derartige Zusammenarbeit könne zum gegenseitigen Respekt und zur Überwindung antisemitischer Ressentiments beitragen. [...]
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