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archivierte Ausgabe 51/2023
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Kirche in der Welt |
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Ecuador – Hilfsgüter und Hoffnung nach Erdrutsch in Alausí |
Wirksame Hilfe für Menschen in Not |
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Die Schwestern verteilen Hilfsgüter an die betroffene Bevölkerung. |
Von Franziska Gömmel
Mit einem Pick-Up voll Lebensmitteln, Decken und allem anderen, was die Menschen in Alausí brauchen, macht sich Sr. Klara-Maria Falzberger im Frühjahr dieses Jahres um 4.30 Uhr auf den Weg von Quito in das 300 Kilometer entfernte Bergdorf. Etwa acht Stunden später kommt sie in Alausí an. Bis vor einigen Monaten konnte die gebürtige Österreicherin die Strecke noch in fünf Stunden zurücklegen. Doch im März gab es in Alausí, wo die Oblatinnen des Heiligen Franz von Sales – der Orden von Sr. Klara-Maria – eine Schule haben, einen Erdrutsch.
»Es war Sonntagabend um ungefähr 21 Uhr, da hat eine Lehrerin von uns in Quito, deren Eltern in Alausí leben, mich angerufen, ganz verzweifelt: ›Der Berg ist abgerutscht und ich weiß nicht, was mit meiner Familie geschehen ist.‹« Ich habe sofort versucht, mich mit unseren Schwestern in Verbindung zu setzen. Die haben dann zurückgerufen und gesagt: ›Wir wissen nicht, was los ist, es hat ein Erdbeben gegeben, der Strom ist ausgefallen und jetzt laufen die Leute schreiend auf der Straße. Alle weinen und schreien. Wir sehen nichts, es ist alles voller Staub, wir hoffen, den anderen ist nichts passiert! Uns geht es gut.‹«
Direkter Kontakt
Auf ihren Fahrten nach Alausí versucht Sr. Falzberger, die seit 1997 in Quito lebt, so viel wie möglich direkt an die Menschen zu verteilen, die noch in Alausí sind. Der Rest der Hilfsmittel wird in der Schule aufbewahrt. Mittlerweile fahren Sr. Klara-Maria und ihre Mitschwestern aus Quito nicht mehr wöchentlich, aber immer noch regelmäßig in das Bergdorf.
Direkt nach dem Erdrutsch sind fünf Schwestern in Alausí geblieben, um sich um die Menschen zu kümmern. Anfangs konnten sie nicht in der Schule leben und sind in die etwa 30 km entfernte Stadt Sibambe umgezogen. Die Schule endgültig zu schließen, war allerdings nie eine Option, betont Sr. Klara-Maria: »Was die Menschen brauchen, ist, dass unsere Schwestern bei ihnen bleiben. Wir können sagen, es ist zu gefährlich, wir ziehen uns zurück. Aber das ist unmöglich. Die Leute sagen: ›Bitte schließen Sie die Schule nicht! Wir können uns nicht vorstellen, dass die Schule nicht mehr existiert! Wir brauchen Sie.‹ Es wäre ein Verrat an den Menschen, wegzugehen.«
Mittlerweile ist in Alausí wieder Alltag eingekehrt – mehr oder weniger. Viele Familien, deren Häuser verschüttet wurden, seien immer noch obdachlos, erklärt Sr. Falzberger: »Sie müssen leider immer noch warten bis man ihnen, irgendwann und irgendwo, von Seiten des Staates, ein neues Grundstück zuteilt.« Auch die Hilfslieferungen für die Opfer habe die ecuadorianische Regierung Ende Juni eingestellt. Die Menschen vor Ort fangen an, ihr Dorf – soweit sie können – selbst wieder aufzubauen, während sie auf staatliche Unterstützung warten: Um Alausí mit den umliegenden Bergdörfern zu verbinden, haben sie die abgerutschte Erde so stabilisiert, dass es mittlerweile wieder Fahrwege gibt.
Nach dem Erdrutsch sind die Schwestern für die Menschen in Alausí da, wenn sie jemanden zum Reden oder Zuhören brauchen. Sr. Klara-Maria sagt, die Familien sprächen nicht über das, was passiert sei. Der Verzweiflung und den Tränen des ersten Augenblicks folge eine »Apathie, die fast unmenschlich erscheint.«
»Man geht so schnell wieder dazu über: ›Es ist eh nicht so schlimm, es könnte noch viel schlimmer sein. Wir leben noch und es ist schon gut.‹ Aber wenn jemand von außen kommt und fragt, dann kann man alles ablassen, was man in sich immer wieder einsperrt, um nicht andere zu verletzen.«
Zusätzlich bemühen sich die Oblatinnen darum, nach dem Bergrutsch wieder Alltag nach Alausí zu bringen: Der Schulunterricht konnte zunächst nur virtuell stattfinden, doch das waren sie aus der Pandemie bereits gewohnt. Sofort nach dem Erdrutsch haben die Schwestern alle Schülerinnen und Schüler kontaktiert und sie gefragt, wo sie jetzt wohnen, ob es ihr Haus noch gebe und ob sie jemanden verloren hätten, berichtet die Ordensfrau: »Es gibt fast niemanden, der nicht irgendjemanden zu beklagen hat. Nicht immer sind es Familienangehörige, aber die Nachbarn, die Freunde, die Erinnerungen. […] Die Kinder brauchen eine Ablenkung. Sie brauchen jemanden, mit dem sie reden können. Sie müssen spüren: ›Das Leben muss weitergehen – auch wenn es in meiner Familie sieben, acht Tote gab. Trotz dieses ungeheuren Schmerzes: ich muss mein Leben weiterführe n . ‹ Das ist nicht nur eine intellektuelle Hilfe, sondern eine ganz menschliche Hilfe.« [...]
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