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archivierte Ausgabe 51/2022
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
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Kultur
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Kirche in der Welt |
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Eine Loreto-Schwester aus Kenia lehrt gewaltfreie Konfliktlösung |
Die Verschiedenheit wertschätzen |
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Sr. Teresia Wachira unterrichtet an der christlichen Universität in Nairobi Friedens- und Konfliktforschung. |
Sr. Teresia glaubt, dass Friede möglich ist, dass die Teufelskreise von Gewalt und Ungerechtigkeit durchbrochen werden können und dass die Medien Konfliktparteien zusammenbringen können, indem sie »beide Seiten sehen«.
Von Paul Samasumo
Sr. Teresia Wamuyu Wachira ist in vielerlei Hinsicht eine Vorreiterin, die sich seit Langem für eine Kultur des Friedens und der gewaltfreien Konfliktlösung in ihrem Heimatland Kenia einsetzt. Insbesondere ihre Unterstützung von kenianischen Mädchen und Frauen wurde seit 1991 weiteren Kreisen bekannt.
Sr. Teresia gehört dem Institutum Beatae Mariae Virginis (IBMV) an, den »Loreto-Schwestern«, einer 1609 von der Engländerin Mary Ward gegründeten Kongregation von Ordensfrauen, die sich der Erziehung widmen. Sie ist Titularprofessorin (Senior Lecturer) und Studiengangsleiterin für Friedens- und Konfliktstudien an der St. Paul’s University in Nairobi, einer christlichen ökumenischen Institution, sowie Co-Präsidentin von Pax Christi International. Außerdem hält sie weltweit Vorträge, zu denen sie eingeladen wird.
Friedensjournalismus
In einem Interview mit Vatican News zeigt sich Sr. Teresias spürbar große Leidenschaft, mit der sie afrikanischen Studenten Kompetenzen in friedlicher Konfliktlösung vermittelt. Zum Studiengang an der St. Paul’s University, den sie leitet, sagt sie: »Wir lehren dort gewaltfreie Wege zur Friedensstiftung. Dazu gehört auch der Friedensjournalismus, da wir festgestellt haben, dass unsere Medien Konfliktsituationen noch weiter eskalieren lassen. Das ist dann der Fall, wenn Journalisten Partei ergreifen und Konflikte verschärfen, entweder durch ihre Worte oder dadurch, wie sie die Botschaft kommunizieren und kontextualisieren, das ›Framing‹. Wenn du über zwei Konfliktparteien berichtest, solltest du nicht hingehen und eine von ihnen verteufeln. Die Medien sollten einen Blick auf beide Seiten werfen und herausfinden, wie sie diese beiden Seiten, diese beiden Gemeinschaften, an einen Tisch bringen können. Man kann den Beteiligten helfen, soweit zu kommen, dass sie offen sind für Mediation. Deshalb ist uns Vermittlung wichtig. Sie ist der Schlüssel zu unserer Ausbildung an St. Paul’s.«
»Die Medien sollten den Menschen helfen, zu sehen, was die andere Seite sieht«, fügt sie hinzu. »Die Medien müssen, gerade in Afrika, versöhnend wirken und Brückenbauer sein, statt Partei zu ergreifen. Vor allem in Zeiten des Wahlkampfs entstehen manchmal Konflikte nur durch die Art und Weise, wie die Medien eine bestimmte Nachricht präsentiert haben.«
Sr. Teresia glaubt auch, dass die Afrikaner traditionelle afrikanische Methoden der Konfliktlösung wiederentdecken und anwenden sollten. Denn die traditionelle afrikanische Gesellschaft verfüge über bewährte Methoden friedlicher Konfliktbewältigung. Sie bezeichnet dies als »alternative Mediation«: »Die Ältesten versammeln sich, hören beide Konfliktparteien an und finden durch Zuhören und Dialog einen gemeinsamen Nenner. Die traditionelle Vermittlung legt den Schwerpunkt auf Harmonie und Gemeinschaftsbildung. Wir müssen an diesen Werten festhalten und sie an die Studenten weitergeben«, betonte sie und fügte hinzu: »Es geht nicht einfach nur um den Konsens. Es geht darum, sich in die anderen hineinzuversetzen und so zu fühlen wie sie.«
Einstellung ändern
Junge Leute wüssten ganz genau, was richtig und was falsch sei, meint Sr. Teresia. Aber sie bräuchten Herausforderungen, gerade auch in Bezug auf die schädliche und toxische Nutzung sozialer Kommunikationsmittel: »Ich werfe oft einen Blick hinein, um zu sehen, was unsere jungen Studenten im Internet und in den Blogs der sozialen Netzwerke veröffentlichen. Manchmal fordere ich sie heraus: ›Gibt es keine andere Art, das auszudrücken, was ihr sagen wollt, ohne Hassreden zu verwenden? Warum denkt ihr, ihr müsst die andere Person herabsetzen? Wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr auf der anderen Seite ständet?‹ Und ich stelle fest: Wenn man erst einmal diesen Weg eingeschlagen hat, fängt man an, seine Einstellung zu ändern. Denken wir immer daran: Junge Menschen kennen die Wahrheit… [...]
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