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archivierte Ausgabe 50/2018
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.
Dokumentation
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Kultur
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Kirche in der Welt |
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Carlo Maria Martini in den Erinnerungen seiner Schwester Maris |
Kindheit eines Kardinals |
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Carlo Maria Martini mit seiner Schwester Maris. |
Von Erzbischof Bruno Forte
Maris Martini steht zu ihren Überzeugungen und ist aufrichtig in dem, was sie sagt: Das zeigt schon der Beginn ihrer Erinnerungen an ihren Bruder Carlo, die sie dem neuen Erzbischof von Mailand, Mario Delpini, als Geschenk und guten Wunsch für die Zukunft gewidmet hat. Im Hinblick auf das Bischofsmotto des Kardinals – »Pro veritate adversa diligere et prospera formidando declinare« – zögert Maris nicht zu sagen: »Das Motto, das mein Bruder sich als Bischof gewählt hatte, ging mir immer gegen den Strich. Warum sollte er sich, auch in den Augen der anderen, ein Leben voll schlimmer Widrigkeiten – ›adversa‹ – (gleichsam ein Martyrium) vorstellen? Und nicht ein Leben, das im Zusammenwirken mit der täglichen Entfaltung der ganzen geschaffenen Welt offen ist für die Hoffnung auf das Eingreifen des Heiligen Geistes und der Vorsehung? Und sich dann misstrauisch umzuschauen, von banger Furcht ergriffen – ›formidando‹ –, wenn das Leben vielleicht zwar nicht vollkommen gut, aber zumindest doch in geordneten Bahnen verläuft.« Maris ist gewiss nicht entgangen, dass ihr Bruder jenes Motto der Regula pastoralis Gregors des Großen (I, III) entnommen und darin ein Lebensprogramm erkannt hatte, das von einem großen Bischof wie Gregor glücklich erprobt worden war. Aber mit der Klarsicht der geschwisterlichen Liebe und der Erinnerung an ein »Familienvokabular« sieht Maris darin eine Tugend durchscheinen, mit der ihr Bruder reichlich ausgestattet war, und zwar nicht nur durch seine jesuitische Ausbildung: »Erst vor Kurzem habe ich die heilige Schlauheit und die Weitsicht meines Bruders Carlo verstanden. Sich zu verbergen und kleinzumachen, wenn die irdischen Dinge gut gehen, reizt die sogenannten Feinde weniger, und es entsprach seinem Charakter in besonderer Weise, denn er konnte sich von den Dingen, die er verwirklicht hatte, distanzieren – fast als wären sie ihm zufällig vor die Füße gefallen.«
Liebevolles Porträt
Die Memoiren der geliebten Schwester zeichnen ein ebenso realistisches wie liebenswertes und liebevolles Porträt des Menschen Martini, der – wie einer seiner treuen Sekretäre notierte – »es im Grunde fast genoss, sich Schwierigkeiten zu suchen«. Er erkannte darin »eine Herausforderung für sich selbst, auch um zu sehen, wie er dort wieder herauskäme«. Ihren von allen verehrten und geachteten Bruder definiert Maris in einer Weise, die nur der Liebe und der bedingungslosen Bewunderung einer Schwester entspringen konnte: als »kleiner Goldfisch ohne Wasser, der nach Luft schnappt«, im scheinbaren Triumph und in der Sattheit der Bösen, während in Wirklichkeit er es war, der sich daranmachte, »alles ruhig wieder zu flicken aus Liebe zur Wahrheit«. Die »Quellen« dieser einzigartigen, köstlichen »Erinnerung« liegen in dieser geschwisterlichen Beziehung, die aus bedingungsloser Liebe besteht, gemischt mit Zurückhaltung und tiefer Wertschätzung. Das schreibt Maris selbst in einem vielsagenden Brief, der an den Präsidenten des Verlags »Àncora« gerichtet ist: »Als Schwester habe ich sofort erkannt, dass meine Aufgabe nicht nur darin bestand, die Familienerinnerungen zu bewahren, sondern ebenso alles, was über Carlo geschrieben wurde […]. So habe ich jahrelang Artikel und Kommentare ausgeschnitten und eingeklebt. Sie kamen manchmal von weit her, aber das war auch eine, ja die einzige Form, ihm nahe zu sein und die ganz neue Situation Carlos als Bischof zu erforschen, die er von Anfang an mit völliger Hingabe an seinen Dienst gelebt hat.« Dieser einzigartige, sehr persönliche Ansatz tut dem objektiven Gewicht einiger Aussagen keinen Abbruch, etwa dort, wo Maris den Tag in Erinnerung ruft, »den Carlo oft als den schönsten Tag seines Lebens bezeichnete. Er war 38 Jahre alt, und es war der Tag, an dem das Zweite Vatikanische Konzil durch die Konstitution Dei verbum (18. November 1965) die große Bedeutung der historischen Forschung an der Bibel verkündet hatte!« Die kleine Geschichte der Familienbeziehungen und die große Geschichte des Lebens der Kirche und der Hauptrolle, die Carlo Maria Martini in ihr spielt, gehen so eine Verbindung ein, die dieses Buch zu einem Geschenk für alle macht, die die Menschheitsfamilie und die Sendung des Gottesvolkes im Dienst dieser Familie lieben. [...]
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Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013
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