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Kirche in der Welt
Schwester Pia im Dienst an den Blinden

Ein Licht für Kinder in Ruanda

Ein Licht für Kinder in Ruanda
Kinder der Grundschule für Blinde in Kibeho, die 2009 eröffnet wurde. Auch der Spielplatz ist ein wichtiger Ort des Lernens. #sistersproject
»Dankbarkeit, Neugierde, Offenheit und Freude an den kleinsten Dingen.« Mit diesen Worten beschreibt Schwester Pia Guminska vom Schul- und Bildungszentrum für blinde Kinder in Ruanda, wie sich Gottes Liebe in den ihr anvertrauten Menschen zeigt.

Von Tomasz Zielenkiewicz


Das von 14 Millionen Menschen bewohnte Ruanda ist bekannt für die außergewöhnlichen Ereignisse Anfang der 1980-er Jahre, als die Jungfrau Maria einigen jungen Mädchen in Kibeho erschien. Die Erscheinungen wurden von der katholischen Kirche offiziell anerkannt, Pilger aus der ganzen Welt kommen hierher. In der Nähe befindet sich ein Schulund Bildungszentrum für Blinde, das von den polnischen Franziskanerinnen »Dienerinnen des Kreuzes« geleitet wird. Es wurde 2008 gegründet. Im Jahr 2009 wurde eine Grundschule für Blinde in Betrieb genommen, die erste in ganz Ruanda. Außerdem gibt es eine Sekundarschule mit verschiedenen Ausbildungszweigen. In diesem Jahr lernen 185 Kinder in dem Zentrum. Das Personal besteht aus sieben Schwestern – zwei kommen aus Polen, eine aus Kenia, drei aus Ruanda – sowie zahlreichen Laienmitarbeitern.

Wie uns Schwester Pia erzählt, war der Gedanke, in der Mission zu dienen, schon seit Jahren in ihr gereift. »Ich sagte dem Herrn, dass ich gehen würde, wenn es einen Bedarf gäbe. Es gab eine Anfrage von den Oberinnen, also wollte ich diese junge Kirche kennen lernen und habe mich mit aller Offenheit auf den Weg gemacht«, erzählt sie. Die Schwestern in Kibeho wollen ihren Schützlingen die Idee von Mutter Rosa Czacka, der seliggesprochenen Gründerin der Kongregation der Franziskanerinnen »Dienerinnen des Kreuzes« nahebringen. »Wir wollen ihnen zeigen, dass sie unabhängig sein können, dass sie Menschen sein können, die anderen zeigen, dass eine Behinderung kein Hindernis ist, um sich zu entwickeln, um Erfolg zu haben. Wir wollen ihnen mit unseren Aktivitäten Hoffnung geben«, fügt die Schwester hinzu.

Fleißige und erfolgreiche Schüler

Viele der Kinder, die von den Schwestern betreut werden, wurden von ihren Familien bereits aufgegeben. Deshalb kommen sie oft erst spät, im Alter von 12 oder 13 Jahren, in das Zentrum. Die Schülerinnen und Schüler der Schwesternschule sind nicht faul. Sie stehen früh auf, beginnen um 6 Uhr mit ihrem eigenen Studium, gehen um 8 Uhr zur Schule und bleiben dort bis 17 Uhr. Unter den Schülern gibt es natürlich auch besonders Begabte. Einer von ihnen ist Jean de Dieu Niyonzima, der bei den staatlichen Prüfungen am Ende der Junior High School den fünften Platz landesweit belegte. Er erzählte den lokalen Medien, dass er gerne Journalismus und Sprachen studieren würde. [...]
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