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Apostolische Reise in den
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Apostolische Reise in den Asien-Pazifik-Raum
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Papst Benedikt XVI.
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Kirche in der Welt
Seligsprechung des Märtyrers Max Josef Metzger im Münster Unserer Lieben Frau in Freiburg

Christuszeuge in einer zerrissenen Welt

Homilie von Kardinal Kurt Koch am 17. November
Christuszeuge in einer zerrissenen Welt
Max Josef Metzger (1887-1944)
Wir haben uns im Freiburger Münster zur Feier der Seligsprechung von Max Josef Metzger versammelt und ehren jenen Märtyrerpriester, der am 3. Februar 1887 im badischen Schopfheim im Schwarzwald geboren worden ist, als Diözesanpriester des Erzbistums Freiburg in vielfältiger Weise gewirkt hat, am 17. April 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden durch das Fallbeil hingerichtet worden ist und seine letzte Ruhestätte in Meitingen bei Augsburg gefunden hat, wo er bereits im Jahre 1928 die Zentrale der Christkönigsgesellschaft errichtet hatte. Auf seinem Grabstein stehen jene Worte, die wohl am besten zum Ausdruck bringen, worin seine geistigen und geistlichen Ideale bestanden haben, denen er sich während seines ganzen Lebens verpflichtet gewusst hat und die gleichsam sein Testament darstellen: »Ich habe mein Leben Gott angeboten für den Frieden der Welt und für die Einheit der Kirche.«

Dienst am Frieden und an der Einheit

Wir feiern seine Seligsprechung am zweitletzten Sonntag im Kirchenjahr, an dem die biblischen Verkündigungstexte einen weitgehend apokalyptischen Charakter aufweisen, indem sie eine Zeit der Not ansprechen, vom Ende der Welt reden und stattfindende Umwälzungen bis in den Kosmos hinein erwähnen. Solche biblischen Texte scheinen uns manchmal einer anderen, uns fremden Welt zu entstammen. Wenn wir jedoch in die heutige Welt mit den schrecklichen Kriegen im Nahen Osten, in der Ukraine und an vielen anderen Orten hineinschauen, dürften uns solche düsteren Ausblicke nicht mehr als weltfremd, sondern als sehr realistisch und aktuell erscheinen. Daran werden wir auch am heutigen Volkstrauertag erinnert, an dem wir der Opfer von Gewalt und Krieg aller Nationen gedenken.

Die traurigen Erinnerungen bilden auch den dunklen Hintergrund des Lebens und Wirkens von Max Josef Metzger, in den hinein er seine prophetische Botschaft verkündet hat. Bereits drei Jahre nach seiner Priesterweihe wurde er im Jahre 1914 als Divisionspfarrer an die französische Front geschickt. Da er nach einem Jahr erkrankt war, kehrte er wieder in seine Heimat zurück. Doch die Erfahrungen dieser kurzen Zeit haben gereicht, um den jungen Priester zu einem leidenschaftlichen Apostel für Völkerverständigung und für den Völkerfrieden heranreifen zu lassen. So hat er bereits im Jahre 1917 ein »internationales religiöses Friedensprogramm« entwickelt, das er auch dem damaligen Papst Benedikt XV. zustellen ließ.

Papst Benedikt hat sich dazu nicht nur zustimmend geäußert, sondern seine eigenen engagierten Bemühungen um eine Friedensvermittlung haben gewiss auch den christlichen Zweig der Friedensbewegung maßgeblich gefördert. Mit aller Schärfe hat Papst Benedikt XV. den Krieg verurteilt; er hat den E rs ten Weltkrieg, der mehr als 17 Millionen Menschenleben gekostet hat, als »unnützes Blutvergießen« bezeichnet und ihn als »Selbstmord des zivilisierten Europa« verdammt; und in seiner Enzyklika über den Frieden im Jahre 1920 hat er betont, dass ein echter Friede allein auf der Grundlage der Versöhnung zwischen den einstmals verfeindeten Nationen möglich ist. Die besondere Tragik hat Papst Benedikt dabei darin gesehen, dass sich im Ersten Weltkrieg alte katholische Nationen gegenübergestanden und einander an allen Fronten bekämpft haben.

Auf dem Hintergrund der entschiedenen Verurteilung des Krieges und der umfassenden Friedensbemühungen von Benedikt XV. treten auch die beiden Hauptanliegen von Max Josef Metzger ins Licht. Der Friede zwischen den Völkern und Nationen ist zu seiner großen Leidenschaft geworden, weshalb er den »Weltfriedensbund vom Weißen Kreuz« und im Jahre 1919 den »Friedensbund deutscher Katholiken« gegründet hat. Da er später sensibel wahrgenommen hat, dass angesichts des heraufziehenden und dann beginnenden Zweiten Weltkrieges die ökumenische Arbeit zwischen den großen Kirchen in Deutschland gefördert werden muss, ist Max Metzger seit 1938 auch zum Promotor der ökumenischen Una-Sancta-Gemeinschaften geworden. Denn er ist überzeugt gewesen, dass die Kirche nur dann glaubwürdig für den Frieden in der Welt eintreten kann, wenn die Christen und christlichen Kirchen sich untereinander versöhnen. In dem vom Nationalismus tödlich erkrankten und zerstörten Europa hat die Ökumenische Bewegung denn auch als christliche Friedensbewegung begonnen. [...]
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