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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
von Plinius dem Älteren
(Vat. lat. 1950)


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Kirche in der Welt
Audienz für die Teilnehmer an der Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften

Neue Sicht der Einheit der Wissenschaften

Ansprache von Papst Benedikt XVI. am 8. November
Neue Sicht der Einheit der Wissenschaften
Exzellenzen,
sehr geehrte Damen und Herren!

Ich begrüße die Mitglieder der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften aus Anlaß dieser Vollversammlung und danke Ihrem Präsidenten, Professor Werner Arber, für seine freundlichen Worte der Begrüßung in Ihrem Namen. Ich freue mich ebenso, Ihren Kanzler, Bischof Marcelo Sánchez Sorondo, zu begrüßen und danke ihm für seine wichtige Arbeit in Ihrem Auftrag.

Die gegenwärtige Vollversammlung über »Komplexität und Analogie in der Wissenschaft: theoretische, methodologische und epistemologische Aspekte« berührt ein wichtiges Thema, das eine Reihe von Perspektiven eröffnet, die auf eine neue Sicht der Einheit der Wissenschaften hinführen. Denn die wichtigen Entdeckungen und Fortschritte der letzten Jahre laden uns ein, die große Analogie zwischen Physik und Biologie in den Blick zu nehmen, die sich jedesmal klar zeigt, wenn wir ein tieferes Verständnis der natürlichen Ordnung gewinnen. Wenn es zudem stimmt, daß einige dieser so gewonnenen neuen Kenntnisse uns ebenso erlauben, Schlüsse über die Prozesse früherer Zeiten zu ziehen, so verweist diese Extrapolation darüber hinaus auf die tiefe Einheit der Natur in der komplexen Struktur des Kosmos sowie auf das Geheimnis der Stellung des Menschen im Kosmos. Die Komplexität und Größe der zeitgenössischen Wissenschaft hat mit all dem, was sie dem Menschen an Wissen über die Natur ermöglicht, direkte Konsequenzen für den Menschen. Nur der Mensch kann seine Kenntnis der Wahrheit beständig erweitern und sie zu seinem Wohl und zum Wohl seiner Umwelt weise ordnen.

In Ihren Diskussionen haben Sie sich bemüht, einerseits die fortschreitende Dialektik der konstanten Entfaltung der wissenschaftlichen Forschung, der wissenschaftlichen Methoden und Spezialisierungen zu untersuchen, und andererseits nach einer umfassenden Sicht des Universums zu suchen, in dem die mit Intelligenz und Freiheit begabten Menschen gerufen sind, zu verstehen, zu lieben, zu leben und zu arbeiten. In unserer Zeit haben der Einsatz von leistungsfähigen Forschungsinstrumenten und das Potential für hochkomplizierte und präzise Experimente es den Naturwissenschaften ermöglicht, sich den Grundlagen der materiellen Wirklichkeit als solche anzunähern, auch wenn es ihnen nicht gelingt, deren verbindende Struktur und letzte Einheit ganz zu verstehen.

Die unaufhörliche Aufeinanderfolge und die geduldige Integration der verschiedenen Theorien, wo die erzielten Ergebnisse wiederum als Voraussetzungen für neue Forschung dienen, bezeugen sowohl die Einheit des wissenschaftlichen Prozesses als auch den beständigen Antrieb der Wissenschaftler, ein angemesseneres Verständnis von der Wahrheit der Natur und eine umfassendere Sichtweise von ihr zu gewinnen. Wir könnten hier zum Beispiel an die Bemühungen von Wissenschaft und Technik denken, die verschiedenen Formen der Energie auf eine wesentliche Grundkraft zurückzuführen, die jetzt – im neuen Denkansatz der Komplexität als Grundlage für Erklärungsmodelle – besser dargestellt zu werden scheint. Wenn diese Grundkraft nicht länger so einfach zu sein scheint, dann fordert dies die Forscher heraus, einen umfassenderen Ansatz auszuarbeiten, der sowohl die einfachsten als auch die komplexesten Systeme einschließt. [...]
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