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Kirche in der Welt
Kardinal Grocholewski zum 70jährigen Bestehen des Päpstlichen Werks für Priesterberufungen

Neue Arbeiter im Weinberg des Herrn

Neue Arbeiter im Weinberg des Herrn
Papst Benedikt XVI. begrüßt Kardinal Zenon Grocholewski bei der Vesper zur Eröffnung des akademischen Jahres, die am 4. November im Petersdom stattfand.
Siebzig Jahre im Dienst einer lebenswichtigen Mission für die Kirche: der Förderung von Berufungen. Zur Feier dieses bedeutsamen Jahrestages hat das Päpstliche Werk für Priesterberufungen in Rom eine Tagung organisiert, die vielsagende Daten über die in dieser Zeit geleistete Arbeit ans Tageslicht brachte: am sprechendsten ist die Zunahme der Berufungen in verschiedenen Teilen der Welt. Nicola Gori, Redakteur unserer Zeitung, hat darüber mit Kardinal Zenon Grocholewski gesprochen, dem Präfekten der Kongregation für das Katholische Bildungswesen, der das Päpstliche Werk angeschlossen ist.

Wann und mit welchem Ziel ist das Päpstliche Werk für Priesterberufungen entstanden?
Papst Pius XII. hat das Werk mit dem Motu proprio Cum Nobis errichtet. Anschließend wurden von der damaligen Heiligen Kongregation für die Priesterseminare die Statuten und ausführenden Normen erlassen. Das Werk wurde mit dem Ziel der Förderung von Priesterberufungen auf der ganzen Welt errichtet. Es hatte also das Recht, Personen und Vereinigungen anzugliedern, die in diesem Bereich tätig waren. Seine Aufgabe war es, in den Ortskirchen die besonderen Aktivitäten zur Förderung von Priesterberufungen ins Leben zu rufen und zu unterstützen, darunter das Gebet um Berufungen, Hilfen für die Priesterseminare, Studien und Veröffentlichungen, die Abhaltung von Tagungen usw. Seit seiner Einrichtung hat sich das Werk aktiv dafür eingesetzt, eine »Kultur der Berufung« in der ganzen Kirche und in den einzelnen Diözesen der ganzen Welt zu schaffen. Das Gebet um Berufungen, getragen und gefördert von Einzelpersonen oder Gemeinschaften, war immer Seele und Stütze der Berufungspastoral. Seitdem 1964 der Weltgebetstag für geistliche Berufungen eingerichtet worden ist, setzt sich das Werk dafür ein, die Botschaft des Papstes zu diesem Tag auf der ganzen Welt engmaschig zu verbreiten.

Inwieweit hat sich das Zweite Vatikanische Konzil auf die Gestalt und die Tätigkeit des Werks ausgewirkt?

Durch das Zweite Vatikanum findet das Päpstliche Werk für Priesterberufungen eine klare Orientierung im ersten Teil des Dekrets Optatam totius, wo bekräftigt wird, daß die Pflicht der Berufungsförderung dem Bischof zukommt. Aber die ganze christliche Gemeinschaft ist verantwortlich für die Sorge um Berufungen sowohl auf der Ebene der Pfarrei wie auch national und weltweit. Auf dieser Linie ist das Werk aufmerksam der konziliaren Erneuerung der Berufungspastoral gefolgt. In den 1970er Jahren hat es alle nationalen Zentren für Berufungspastoral gebeten, ihre Programme zu erneuern und sie dem Büro bei der Kongregation für das Katholische Bildungswesen vorzulegen. Anschließend, 1981, hat es einen internationalen Kongreß zum Thema »Entwicklungen der Berufungspastoral in den Ortskirchen: Erfahrungen in der Vergangenheit und Programme für die Zukunft« veranstaltet und dessen Abschlußdokument veröffentlicht. Zehn Jahre später, 1992, wurde es mit einem weiteren Dokument – »Entwicklungen der Berufungspastoral in den Ortskirchen« – auf den neuesten Stand gebracht.

Die Bischofssynode von 1990 beschäftigte sich ebenfalls mit der Priesterausbildung.
Der Text, der die Ergebnisse der Bischofssynode gesammelt hat, das Apostolische Schreiben von Johannes Paul II. Pastores dabo vobis vom 25. März 1992, war ein Meilenstein für die Berufungspastoral. Um dessen Weisungen hinsichtlich der Berufungspastoral bekannt zu machen, hat das Werk vier kontinentale Kongresse organisiert: 1994 in Lateinamerika, 1997 in Europa, 2002 in Nordamerika und 2005 in Asien. In diesem Jahr hat die Vollversammlung der Kongregation für das Katholische Bildungswesen vorgeschlagen, eine neues Dokument zu erarbeiten, das der ganzen Kirche helfen soll, eine solide und gut gegliederte Berufungspastoral zu fördern. [...]
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