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Kirche in der Welt
Vor 25 Jahren begann eine neue Epoche – Freiheit für viele Menschen

Johannes Paul II. und die Berliner Mauer

Johannes Paul II. und die Berliner Mauer
Papst Johannes Paul II. mit Helmut Kohl am Brandenburger Tor im Jahre 1996. Neben ihnen Kardinal Karl Lehmann (li.) und der damalige Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen.
In diesen Tagen jährt sich zum 25. Mal der Fall der Berliner Mauer. Ohne Zweifel war dieses Ereignis durch die politischen Entwicklungen in verschiedenen Ländern des Warschauer Pakts mitverursacht. In diesem Zusammenhang tritt immer wieder die Frage auf, welche Rolle dem polnischen Papst Johannes Paul II. bei diesem historischen Geschehen zukommt. Kein geringerer als der Friedensnobelpreisträger und ehemalige polnische Präsident Lech Walesa behauptete 2009 in einem Fernsehinterview, dass Papst Johannes Paul II. zu 50 Prozent zum Mauerfall beigetragen hat. Eine genaue Überprüfung dieser Aussage wird wohl erst möglich sein, wenn in einigen Jahrzehnten die vatikanischen Archive für sein Pontifikat geöffnet werden. Immerhin lassen sich schon jetzt gewisse Schlüsse über die Einstellung Johannes Pauls II. zum damaligen Geschehen aus seinen verschiedenen öffentlichen Äußerungen ziehen. Nicht zuletzt die Grußworte an seine polnischen Landsleute im Rahmen der Generalaudienzen liefern uns hierzu eine interessante Quelle.

Von Msgr. Winfried König, Leiter der deutschen Abteilung im vatikanischen Staatssekretariat

Wenn wir an das Verhältnis Papst Johannes Pauls II. zur Berliner Mauer denken, wird uns vielleicht jenes eindrückliche Bild in Erinnerung kommen, wo der Papst und Bundeskanzler Helmut Kohl 1996 unter dem Brandenburger Tor hindurchschreiten. Der Altbundeskanzler hat neulich in einem Artikel von dieser denkwürdigen Szene berichtet: »In diesem Moment fasste er mich bei der Hand und sagte: ›Herr Bundeskanzler. Das ist ein großer Augenblick in meinem Leben. Ich, der Papst aus Polen, stehe mit Ihnen, dem deutschen Bundeskanzler, am Brandenburger Tor, und das Tor ist offen, die Mauer ist gefallen, Berlin und Deutschland sind nicht mehr geteilt, und Polen ist frei.‹« An dieser Aussage werden zwei wesentliche Aspekte deutlich, die das geistlich-politische Denken Johannes Pauls II. prägten: die Vision eines christlichen Europas ohne Grenzen und die Freiheit Polens. Immer wieder, gerade auch im Jahr 1989, treten diese beiden Grundgedanken in seiner Verkündigung zutage.

Die Vision des christlichen Europas ohne Grenzen thematisierte Johannes Paul II. im Rahmen des Weltjugendtags in Santiago de Compostela im August 1989, als er den Wallfahrtsort Covadonga besuchte, den einstigen Ausgangspunkt der reconquista Spaniens. In seiner Predigt dort sagte der Papst: »Im Rahmen meiner Jakobus-Wallfahrt zu den Wurzeln des christlichen Europas lege ich nun der Mutter Gottes von Covadonga vertrauensvoll den Plan eines Europas ohne Grenzen zu Füßen, eines Europas, das seine christlichen Wurzeln, die es hervorgebracht haben, nicht vergisst. Möge es die wahre Menschlichkeit des Evangeliums Jesu Christi nicht verleugnen!« Ganz wichtig ist ihm, dass das Zusammenwachsen der Völker in einem christlichen Geist geschieht, da ja die Christen das Volk Gottes bilden, das über alle Grenzen eins ist.

Der andere Grundgedanke, das Streben der Polen nach Freiheit, lag Papst Johannes Paul II. natürlich als Sohn dieser Nation sehr am Herzen. Einer der außergewöhnlichsten Momente seines Pontifikats war es, als er im Juni 1987 in Danzig eine heilige Messe vor 750.000 Menschen feierte. Hier wurde das Wort geprägt: »Keine Freiheit ohne Solidarität (Solidarnosc)«. Nach diesem Besuch überschlugen sich in Polen die politischen Ereignisse. Die Regierung von Ministerpräsident Jaruzelski geriet immer mehr in die Defensive, da sie sich auch nicht mehr unbedingt auf die Sowjetunion unter Gorbatschow verlassen konnte. Schließlich kündete die Regierung im Januar 1989 an, die Gewerkschaft Solidarnosc wieder zuzulassen, die nach der Ausrufung des Kriegsrechts im Jahr 1981 für neun Jahre verboten war. Währenddessen richtete Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz – am Ende der Generalaudienz vom 19. April 1989 – ein langes Gebet in polnischer Sprache an die Mutter Gottes von Jasna Góra, in dem er der seligen Jungfrau für die Wiederzulassung der Gewerkschaft dankte. Der Papst erwähnte dabei, dass er jeden Mittwoch für dieses Anliegen gebetet hatte. [...]
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