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archivierte Ausgabe 45/2013
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
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Kirche in der Welt |
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Interview mit dem Direktor des Museums der »Märtyrer von Nagasaki« |
Damals sagte Pater Bergoglio zu mir: Geh! |
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Der gebürtige Argentinier und Jesuit Renzo De Luca ging 1985 im Alter von 22 Jahren nach Japan. Seit 2004 ist er Direktor des bedeutendsten christlichen Museums des Landes. |
Von Cristian Martini Grimaldi aus Nagasaki
Renzo de Luca kam 1963 in Larroque City in Argentinien zur Welt. 1981 trat er in den Jesuitenorden ein, und vier Jahre später wurde er nach Japan geschickt. Heute ist er Direktor des Museums für die sechsundzwanzig Märtyrer von Nagasaki, des bedeutendsten christlichen Museums des Landes, das unter anderem autographische Briefe des hl. Franz Xaver aufbewahrt. Aber die wenigsten wissen, dass kein anderer als Jorge Mario Bergoglio als Provinzial der argentinischen Jesuiten und Rektor des Kollegs San Miguel De Luca auf Mission in den Fernen Osten geschickt hat.
»Anfangs, als ich darum bat, nach Japan geschickt zu werden, war ich überzeugt, dass Bergoglio Nein sagen würde«, erinnert er sich lächelnd. De Luca ist einer der wenigen Jesuiten, die wir in Japan getroffen haben, die den weißen Priesterkragen tragen (auch wenn er zugibt, dass er ihn nur selten anlegt): der klassische Anblick eines Priesters schüchtert die Japaner ein, und die Jesuiten zogen es, mit einer hohen Gabe der Unterscheidung, seit jeher vor, sich an die Bräuche der örtlichen Kultur anzupassen.
Warum hätte Ihnen Bergoglio Ihre Bitte abschlagen sollen?
Er war damals mein geistlicher Begleiter und hat einmal zu mir gesagt: »Renzo, hast Du darum gebeten, nach Japan geschickt zu werden?« Ich habe Ja gesagt. Und er erwiderte: »Hast Du eine Vorstellung von dem, was Dich dort erwartet?« Ich dachte, er wäre nicht einverstanden. Aber er hat mich einer Art Prüfung unterzogen.
In welchem Sinne?
Eine der wichtigsten Lehren, die er mir erteilte, bestand darin, mich immer nach den Gründen für meine Entscheidungen zu fragen. Eine Art von Übung, um nie oberflächlich an etwas heranzugehen. Einmal wurde ich beispielsweise in die Vereinigten Staaten geschickt, um Englisch zu lernen, und habe dadurch zwei Monate an Vorlesungen verpasst. Nach meiner Rückkehr habe ich versucht, das aufzuholen. Aber ich muss te auch noch Geistliche Exerzitien machen, die die anderen bereits abgehalten hatten. Also ging ich zu Bergoglio, um ihn um Rat zu fragen. Es kam mir ganz natürlich vor, dass ich zwischen dem einen und dem anderen wählen musste: entweder die Vorlesungen oder die Exerzitien. Er sagte mir aber nur: Löse das Problem alleine. Aber ich verstand anfangs nicht, ob er damit sagen wollte, dass ich die Exerzitien ausfallen lassen sollte, um zu studieren, oder ob ich dem Unterricht fernbleiben sollte, um Exerzitien zu machen. Also ging ich mit diesem Zweifel zu ihm zurück und fragte ihn ganz explizit: »Also kann ich die Exerzitien ausfallen lassen?« »Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, dass du das Problem selbst lösen sollst.« Er meinte, dass ich eine Art und Weise finden sollte, beiden Verpflichtungen gerecht zu werden. Das kam mir in jenem Moment ziemlich absurd vor. In der Tat fühlte ich mich gerechtfertigt, die Exerzitien dieses eine Mal ausfallen zu lassen. Schließlich habe ich aber dank seiner Hinweise einen Weg gefunden, um beides zu tun. Und ich habe verstanden, dass ich damit beginnen musste, die Verantwortung für meine Handlungen selbst zu übernehmen.
Was hat er Ihnen vor Ihrer Abreise nach Japan gesagt?
Er sagte mir, dass es ihnen zu seiner Zeit, auch wenn sie es gewollt hätten, nicht möglich gewesen wäre, als Missionar ins Ausland geschickt zu werden, es gab gar keine Möglichkeit. Und wir, die hingegen diese Möglichkeit hatten, sollten sehr glücklich darüber sein. Das scheinen ganz alltägliche Worte zu sein, aber ich erinnere mich noch heute an sie: sie haben mir sehr viel Kraft gegeben, um mich den Herausforderungen einer so anspruchsvollen Mission zu stellen. Als er dann zum Papst gewählt wurde und ich gelesen habe, dass auch er gerne als Missionar nach Japan gegangen wäre, hat mich das sehr betroffen gemacht. Das war eine Tatsache, die mir völlig unbekannt war. [...]
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Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013
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