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Kirche in der Welt
Zum Abschluss der Amazonas-Synode

Schutz der Erde und des Lebens

Schutz der Erde und des Lebens
Mit der Abstimmung über das Schlussdokument ist am Samstag, 26. Oktober, die Amazonas-Synode im Vatikan zu Ende gegangen. Die Synodenväter sprachen sich unter anderem für einen noch energischeren Einsatz für den Schutz des Amazonas und seiner Bewohner wie auch dafür aus, dass für Gemeinden des Amazonasgebiets, die besonders unter Priestermangel leiden, auch entsprechend ausgebildete Familienväter geweiht werden können, die zuvor Ständige Diakone waren. Eine allgemeine Aufhebung des Zölibats, der ein »Geschenk Gottes« sei, ist damit nicht verbunden. Kriterien für die Auswahl geeigneter und von den Gemeinde anerkannter Männer gelte es erst zu finden.

Auf der Synode hatten seit dem 6. Oktober 185 Mitglieder, größtenteils Bischöfe, sowie knapp 100 Ordensleute, Experten und Gäste über pastorale Herausforderungen im Amazonasgebiet beraten. Das Schlussdokument hat keine bindende Kraft, dient aber dem Papst zur Meinungsbildung im Blick auf ein eigenes Schreiben, das er für das Jahresende in Aussicht stellte. Für jeden der insgesamt 120 Artikel war eine Zweidrittelmehrheit der 181 bei der Abstimmung anwesenden Synodalen notwendig, also 120 Stimmen. Die meisten Gegenstimmen erhielten die Artikel zu den verheirateten Priestern (41 Nein-Stimmen bei 128 Ja-Stimmen) und zum Frauendiakonat (30 Nein-Stimmen bei 137 Ja-Stimmen).

Um Lösungen für die Herausforderungen in der Seelsorge Amazoniens zu finden, brauche die Kirche ein von Dialog, Zuhören, Unterscheidung und Konsensfindung geprägtes Miteinander, eine »synodale Erfahrung«, hielt die Synodenversammlung fest. Laien sollten in ihrer Mitverantwortung in Beratungen wie auch Entscheidungen gestärkt werden, wozu die Kirche in Amazonien »Dienste an Männer und Frauen gleichermaßen« verleihen solle.

In Gemeinden ohne Priester könnte der Bischof für begrenzte Zeit ungeweihten Personen aus der Gemeinde die Seelsorge im Rotationsprinzip übertragen, wobei es auch »weibliche Gemeindeleiterinnen« geben solle.

Hinsichtlich eines Diakonates von Frauen hält das Dokument sehr vorsichtig fest, dass dies in den Beratungen mehrfach gefordert worden war. Der Vorschlag einer Zulassung jedoch wird von der Versammlung nicht explizit unterstützt. Allerdings enthält der Text den Wunsch, mit einer vom Papst im Jahr 2016 eingesetzten Kommission zum Frauendiakonat in Austausch zu treten.

Explizit vorgeschlagen wird hingegen ein neuer »amazonischer Ritus«, welchen eine eigens eingerichtete Kommission prüfen und vorbereiten solle. Der neue Ritus würde an die Seite der 23 bereits bestehenden Riten innerhalb der katholischen Kirche treten und »das liturgische, theologische, disziplinäre und geistliche Erbe Amazoniens« zum Ausdruck bringen; an dieser Stelle verweist das Schlussdokument der Synode auf das, was die Konzilskonstitution Lumen Gentium für die Ostkirchen festhält.

Einsatz für Ökologie

Angesichts einer »sozioökologischen Krise« im noch nie dagewesenen Maßstab müsse sich die Kirche dringend für den Planeten Erde einsetzen, der ein »Geschenk Gottes« sei, stellen die Synodenteilnehmer in sehr klaren Worten zur Umweltproblematik Amazoniens fest. Zu einer »ganzheitlichen Ökologie« gebe es keine Alternative, sie sei nicht eine zusätzlich wählbare Option für die Kirche in der Region, sondern »der einzige mögliche Weg, denn es gibt keinen anderen Pfad zur Rettung dieses Territoriums«. Für diese Ökologie sei der von den Indigenen praktizierte Umgang mit dem Lebensraum vorbildhaft; er bereichere die Soziallehre der Kirche, die schon länger auch die ökologische Frage im Blick habe, stellt das Abschlusspapier fest. [...]
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