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archivierte
Ausgabe 43/2019
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie
†Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
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Kirche in der Welt
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Kultur
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| Kirche in der Welt |
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| Gastbeitrag für den Osservatore Romano anlässlich der Heiligsprechung von Kardinal Newman |
Harmonie erfordert Verschiedenheit |
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| Ein Wandteppich mit dem Bild von Kardinal Newman hing bei der Heiligsprechung an der Fassade des Petersdoms. |
Von Seiner Königlichen Hoheit, Prince of Wales
Wenn Papst Franziskus morgen Kardinal John Henry Newman heiligsprechen wird – der erste Brite seit 40 Jahren, der heiliggesprochen wird –, dann ist das nicht nur im Vereinigten Königreich und nicht nur für die Katholiken ein Grund zum Feiern, sondern für alle, denen jene Werte am Herzen liegen, die ihn inspirierten.
In der Epoche, in der er lebte, stand Newman für das Leben des Geistes gegen jene Kräfte, die die Würde des Menschen und die Bestimmung des Menschen herabsetzen wollten. In der Epoche, in der er zur Heiligkeit gelangt, ist sein Vorbild notwendiger denn je, und zwar wegen seiner Fähigkeit, auf bestmögliche Weise für etwas einzutreten, ohne anzuklagen; zu widersprechen, ohne respektlos zu sein, und – vielleicht vor allem – Unterschiede als Orte der Begegnung und nicht der Ausgrenzung zu sehen.
In einer Zeit, in der der Glaube stärker in Frage gestellt wurde als je zuvor, wandte Newman, einer der größten Theologen des 19. Jahrhunderts, seinen Verstand einer der dringendsten Fragen unserer Epoche zu: In welcher Beziehung soll der Glaube zu einem skeptischen, säkularen Zeitalter stehen? Seine Beschäftigung zunächst mit der anglikanischen Theologie und dann, nach seiner Konversion, mit der katholischen Theologie beeindruckte selbst seine Gegner aufgrund seiner furchtlosen Ehrlichkeit, seiner unnachgiebigen Strenge und der Originalität seines Denkens.
Was auch immer wir glauben und ganz gleich, welcher Tradition wir angehören, wir müssen Newman dankbar sein für die in seinem katholischen Glauben verwurzelten Gaben, die er mit der ganzen Gesellschaft geteilt hat: seine tiefgehende und bewegende geistliche Autobiographie und seine tiefempfundene Poesie in Der Traum des Gerontius. Letzterer hat der Musikwelt in der Vertonung von Sir Edward Elgar – einem weiteren Katholiken, auf den alle Briten stolz sein können – ein zeitloses Meisterwerk des Chorgesangs geschenkt.
Auf dem Höhepunkt von Der Traum des Gerontius spürt die Seele, die sich dem Himmel nähert, etwas von der göttlichen Schau: »Geheimnisvolle Harmonie, / Sie flutet über mich erhaben tief, / Wie Rauschen vieler Wasser.«
Katholiken als vollwertiger Teil der Gesellschaft
Harmonie erfordert Verschiedenheit. Dieses Konzept steht mit dem Begriff der Dreifaltigkeit im Mittelpunkt der christlichen Theologie. Im gleichen Gedicht sagt Gerontius: »Fest und treu glaube ich, / Gott ist Drei und Gott ist Einer.«
Verschiedenheit an sich braucht man nicht zu fürchten. Newman hat das nicht nur in seiner Theologie bewiesen und in seiner Poesie veranschaulicht, sondern er hat es auch in seinem Leben gezeigt. Unter seiner Führung wurden die Katholiken zu einem vollwertigen Teil der Gesellschaft, die dadurch selbst – als Gemeinschaft von Gemeinschaften – umso mehr bereichert wurde. [...]
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