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archivierte Ausgabe 42/2013
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Kirche in der Welt |
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Ein Tag in einem jordanischen Flüchtlingslager hinterlässt tiefgehende Spuren in den Menschen |
Al-Zaatari – Endstation Hoffnung oder warum es doch weitergeht |
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Ein harter Einsatz für Kilian Kleinschmidt (rechts auf dem Bild); er erklärt Matthias Kopp, wie er das Camp überhaupt zum Funktionieren brachte. Er hat al-Zaatari in Verwaltungsdistrikte eingeteilt und Flüchtlinge ermutigt, die Verwaltung selbst zu übernehmen.
Foto: Pater Andreas Rohring CMM |
Von Matthias Kopp, Pressesprecher und Leiter der Pressestelle/ Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Bischofskonferenz
Es ist heiß an diesem Julimorgen. Die frühe Hitze steht bereits über den weitläufigen Steppen im Norden Jordaniens. Hier beginnt eine Hochebene, die weit über die Grenze nach Syrien hineinführt. In der kargen Landschaft gibt es ein paar Häuser. Wenn der Wind weht, wirbeln Windhosen den Staub der schlecht asphaltierten Straße auf. Das Jordanien der Kulturschönheiten und Ausgrabungen, des reichen historischen Erbes ist hier nicht zu finden. Der auf der Landkarte eingetragene Ort al-Zaatari ist ein trostloses Stück Land. Der Horror des syrischen Bürgerkriegs ist nur zehn Kilometer entfernt.
Ursprünglich lebten im Dorf al-Zaatari 800 Einwohner. Daneben liegt seit Juli 2012 das neue al-Zaatari, mit 120.000 »angesiedelten« Menschen mittlerweile die fünftgrößte Stadt Jordaniens. 500 bis 2000 Flüchtlinge kommen hier täglich neu an, oft zu Fuß, manchmal auf Lastwagen oder in Bussen. Von der Hauptstraße Richtung Irak geht eine viel zu schmale Stichstraße ab, auf der sich LKW stauen: die meisten bringen Wasser. Zwischen den wenigen Sträuchern huschen Menschen vorbei, meist Kinder, die für ihre Familien schmuggeln. Von Stacheldraht und Zaun umgeben, folgt die Straße dem Eingang: »Welcome to Zaatari Refugee Camp« heißt es dort auf einem Plakat. Widerwillig lässt das jordanische Militär die ungewöhnlichen und seltenen Besucher aus dem Westen passieren. Ab und zu verirren sich hierher Minister und Gesandte, jüngst US-Außenminister Kerry zur Erkundung.
Ankunft in vermeintlicher Ruhe
Al-Zaatari ist für viele syrische Flüchtlinge Endstation Hoffnung. Hier stranden jene Menschen aus dem Süden Syriens, denen alles genommen wurde, Hab und Gut, die Männer sind im Bürgerkrieg gefallen oder kämpfen an der Front. Al-Zaatari macht sprachlos angesichts eines Flüchtlingselends, so weit das Auge reicht. 530 Hektar umfasst das Gelände. Und doch fühlen sich die meisten Menschen in Sicherheit, sind dankbar in einer vermeintlichen Ruhe angekommen zu sein.
Jordanien kennt das Flüchtlingsproblem: Nach der Staatsgründung Israels und dem Sechstagekrieg 1967 sind viele Palästinenser zu Flüchtlingen in Jordanien geworden. Mit der militärischen Intervention im Irak 2003 flüchteten zehntausende Iraker zum Nachbarn. Und jetzt wieder: Jordanien, das an Wasser viertärmste Land der Welt, muss einen ungeheuren Flüchtlingsstrom aufnehmen: Pro Person sind täglich 35 Liter Wasser vorgesehen, 1200 Kalorien Nahrung – und Zuwendung, soweit das Personal reicht. Was hier investiert wird, fehlt anderswo im Land. Die Unzufriedenheit unter Jordaniern gegenüber al-Zaatari wächst, der soziale Sprengstoff steht vor der Detonation. Dann wäre es vorbei mit der relativen Ruhe jenes Landes, an dem der Arabische Frühling bisher vorbeigezogen ist.
Al-Zaatari, eine Stadt aus 25.000 Zelten mit dem blauen Emblem des UNHCR. Freud und Leid liegen dicht beieinander. »Wir sind froh, nicht mehr die Schüsse zu hören und ständig in der Angst vor Angriffen zu leben«, erzählt Maher, einer der wenigen jüngeren Männer, die es hierher geschafft haben. »Eine Nacht ohne Artilleriefeuer ist wie ein Paradies«, meint er und bittet darum, dass wir seinen Onkel, der als Arzt in Bonn arbeitet, grüßen sollen. Suweia steht mit ihren fünf Kindern am Rand der staubigen Piste im Camp, genannt »Main Road«. Ihr Mann ist tot, eines der Kinder ist auf der Grenze an Erschöpfung gestorben. »Aber wir leben«, sagt sie.»Danken wir Gott dafür.« Diese Geschichten rühren an. Viele der Flüchtlinge nehmen ihr Dasein als von Gott gegebene Realität. Aber spricht auch Allah im Koran nicht von Barmherzigkeit? »Doch, doch«, versichert Suweia, »die erleben wir von Menschen, die uns helfen.« [...]
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