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archivierte Ausgabe 41/2022
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
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Aus dem Vatikan
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Kirche in der Welt |
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Während der Französischen Revolution trugen Karmelitinnen zum Ende der Schreckensherrschaft bei |
Entscheidende Momente in den Annalen der Geschichte |
Beim Blättern in den Annalen der Geschichte stößt man auf entscheidende Momente, wo Ordensfrauen in den Lauf der Ereignisse eingreifen. Ein Beispiel dafür sind die Karmelitinnen von Compiègne. Viele haben schon von ihnen gehört, wissen aber vielleicht nicht, dass ihr Opfer dazu beigetragen hat, die Schreckensherrschaft zu beenden.
Von Sr. Bernadette Mary Reis FSP
Alles begann schon 1693 mit dem Traum einer 29-jährigen behinderten Laiin, die im Karmel von Compiègne wohnte. Sie sah Jesus, der von seiner Mutter Maria begleitet wurde, außerdem von der heiligen Teresa von Avila und zwei anderen mit dem Kloster verbundenen Karmelitinnen. Nachdem sie Hinweise über ihre eigene Berufung erhalten hatte, hatte sie eine Vision, in der einige Karmelitinnen auserwählt wurden, »dem Lamm zu folgen«.
Ein Zeitsprung von fast 100 Jahren: 1786 fand Mutter Teresa vom heiligen Augustinus, die neu gewählte Oberin des Klosters, einen Bericht über diese Vision, die Schwester Elisabeth Baptiste vor der Ablegung ihrer Gelübde als Karmelitin empfangen hatte. Mutter Teresa spürte, dass sie eine Prophezeiung für ihre eigene Gemeinschaft war.
Kurze Zeit später erlebte Frankreich die Französische Revolution, und die sogenannte »Schreckensherrschaft«. Im Februar 1790 wurde die vorläufige Aufhebung der Ordensgelübde endgültig bestätigt. Am 4. August wurden die Besitztümer des Karmelitinnenklosters inventarisiert. Einen Tag später wurden die Schwestern einzeln verhört und erhielten die Möglichkeit, sich von ihren Gelübden loszusagen. Zum Leidwesen der mit dieser Aufgabe Betrauten brachte jede einzelne Karmelitin ihre feste Absicht zum Ausdruck, ihren Gelübden bis zum Tod treu zu bleiben.
An Ostern 1792, zwei Tage nach jenem 6. April, an dem das Tragen des Ordensgewands verboten worden war, sprach man in der Gemeinschaft über die erwähnte Vision. Die Ereignisse begannen sich zu überstürzen. Im August wurde die Schließung und Räumung aller Frauenklöster angeordnet; die Beschlagnahmung ihrer Güter folgte bald darauf.
Die 20 Karmelitinnen von Compiègne verließen ihr Kloster am 14. September, dem Fest der Kreuzerhöhung. Dank der Hilfe von Freunden fanden sie an vier verschiedenen Orten Unterschlupf und konnten sich Zivilkleidung beschaffen. Allerdings konnten sie es sich nicht leisten, Kleidung zum Wechseln zu kaufen, und ihre Bitte um entsprechende Mittel von der Regierung blieb unbeantwortet.
Kurze Zeit später machte die Oberin den vier ältesten Chorschwestern, mit denen sie zusammenlebte, einen Vorschlag: die gesamte Gemeinschaft sollte aufgefordert werden, ihr Leben für die Rettung Frankreichs aufzuopfern, in Anlehnung an die heilige Teresa von Avila, die den Karmel reformiert hatte. Verständlicherweise stieß sie sofort auf Widerstand. Denn wer würde sich bei klarem Verstand freiwillig der sofortigen Enthauptung durch die neu eingeführte Guillotine unterwerfen? [...]
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