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Kirche in der Welt
Gedanken zur Pastoralreise von Papst Franziskus nach Assisi

Sei ein Diener des Evangeliums!

Sei ein Diener des Evangeliums!
Vertrauensvoll wandten sich die Kinder an den Heiligen Vater.
Es war oft zu sehen, vor allem bei den ersten Reisen des Pontifikats, seit der ersten schmerzlichen und ausdrucksstarken Reise nach Lampedusa, und aus Assisi kam noch einmal die Bestätigung: Papst Franziskus zieht die Menschen an, weil er sich persönlich einbringt und seine Worte ein Leben durchscheinen lassen, das in der Betrachtung des Herrn verwurzelt ist. Zu den vielen tausend Jugendlichen, die vor ihm saßen wie die ersten Ordensbrüder um Franziskus, sagte er: »Verkündigt immer das Evangelium, wenn nötig auch mit Worten! Wie das? Kann man denn das Evangelium ohne Worte verkündigen? Ja! Mit dem Zeugnis! Zuerst das Zeugnis, dann die Worte!« Und kurz zuvor hatte er in der Begegnung mit den verschiedenen Einrichtungen der Diözese noch einmal betont, dass die Kirche nicht durch Proselytismus wächst, sondern durch Anziehung.

Am 4. Oktober, dem Fest des hl. Franziskus, hat sich der Bischof von Rom, Primas von Italien, gemeinsam mit den Kardinälen, die er als seine Berater gewählt hat, an die Orte des Heiligen begeben, der Christus so sehr nachgeahmt hat, dass er an seinem Leib sogar seine Wundmale empfangen hat, und der zum Patron Italiens erhoben wurde. Gewiss aus einem Herzenswunsch heraus – kein Papst hatte je den Namen des Heiligen von Assisi angenommen, nicht einmal die franziskanischen Päpste –, vor allem aber, um das Evangelium zu verkündigen. Mit seiner Gegenwart und mit ebenso einfachen wie eindrucksvollen Worten, die sich den Zuhörern einprägen: den Priestern, die ermahnt wurden, kurz und leidenschaftlich zu predigen; den Eltern, die für ihre Kinder die ersten Zeugen Christi sein müssen; jenen, die die Heilige Schrift lesen, ohne Jesus zuzuhören.

In den ersten öffentlichen Worten nach der Wahl im Konklave hat Papst Franziskus die grundlegende Beziehung zwischen Bischof und Volk hervorgehoben. In Assisi wollte er von Neuem den einzuschlagenden Weg ansprechen: »mit unserem Volk, manchmal vorne, manchmal mitten drin und manchmal hinten: vorne, um die Gemeinschaft zu leiten; mitten drin, um sie zu ermutigen und zu stützen; hinten, um sie vereint zu halten, damit niemand zu sehr, zu sehr zurückbleibt«. Er hat das Vertrauen in den »sensus fidei« des christlichen Volkes bestätigt, sich aber zuvor noch selbst ins Spiel gebracht mit Worten, die keinerlei formellen Beigeschmack haben: »Hier denke ich noch einmal an euch Priester, und lasst mich auch selbst zu euch zählen.«
g.m.v.
[...]
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