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Kirche in der Welt
Erstmals eine Frau zur Untersekretärin im Staatssekretariat ernannt

Immer auf der Suche nach diplomatischen Lösungen

Papst Franziskus vertraut ihr die »Abteilung für multilaterale Beziehungen« an
Immer auf der Suche nach diplomatischen Lösungen
Francesca Di Giovanni im Sitzungssaal der Generalversammlung der Vereinten Nationen.
Vatikanstadt. Papst Franziskus hat Dott.ssa Francesca Di Giovanni, bisher Beamtin im Staatssekretariat, zur neuen Untersekretärin der Sektion für die Beziehungen mit den Staaten ernannt und sie mit der Leitung der Abteilung für multilaterale Beziehungen beauftragt. Di Giovanni, die bereits seit 27 Jahren im Staatssekretariat arbeitet, kam am 24. März 1953 in Palermo zur Welt und hat Jura studiert. Sie hat eine abgeschlossene Notarsausbildung und hat am internationalen Begegnungszentrum des »Werks Mariens« (Fokolar-Bewegung) im Bereich des Verwaltungsrechts gearbeitet. Seit dem 15. September 1993 arbeitet sie in der Sektion für die Beziehungen mit den Staaten im Staatssekretariat. Sie hat dort von Anfang an auf dem Gebiet der multilateralen Beziehungen gearbeitet und sich vor allem mit Themen wie Migration, Flüchtlinge, internationales Menschenrecht, Kommunikation, internationales Privatrecht, Lage der Frau, intellektuelles Eigentum und Tourismus befasst. Von nun an gibt es in der Sektion für die Beziehungen mit den Staaten zwei Untersekretäre: Di Giovanni wird Msgr. Miroslaw Wachowski zur Seite gestellt, der sich künftig vor allem um den Bereich der bilateralen Diplomatie kümmern wird. Vatican News und der Osservatore Romano haben mit ihr ein Interview geführt.

Hat Sie die Ernennung zur Untersekretärin überrascht?

Ja, total! Es ist schon seit Jahren die Rede davon, dass man eigentlich einen Untersekretär für den Bereich der multilateralen Beziehungen bräuchte; das ist ein sensibler, anspruchsvoller Bereich, der besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Er hat seine eigenen Modalitäten, die sich zum Teil von jenen des Bilateralen unterscheiden. Aber dass der Heilige Vater mir diese Rolle anvertrauen würde – darauf wäre ich, ehrlich gesagt, nie gekommen. Das ist eine neu geschaffene Position; ich werde versuchen, mein Bestes zu geben, um dem Vertrauen des Heiligen Vaters zu entsprechen. Aber ich hoffe, dabei nicht nur auf mich selbst gestellt zu sein; ich würde mich gerne auf die gute Zusammenarbeit stützen können, die unsere Arbeitsgruppe bisher ausgezeichnet hat.

Könnten Sie uns erklären, was genau die »Abteilung für multilaterale Beziehungen« ist?

In einfachen Worten ausgedrückt: Es geht dabei um die Beziehungen, die zwischenstaatliche Organisationen auf internationalem Level unterhalten. Dazu gehört das Netz der multilateralen Verträge – sie sind wichtig, weil sie den politischen Willen der Staaten zu bestimmten Themen ausdrücken, die das internationale Gemeinwohl angehen. Denken wir etwa an die Entwicklung, an Umweltfragen, an den Schutz der Opfer von Konflikten, an die Lage der Frauen usw.

Worin wird Ihre Arbeit bestehen?


Ich werde mich weiter um das kümmern, was ich bisher schon innerhalb der Sektion für die Beziehungen zu den Staaten getan habe. Allerdings werde ich jetzt in dieser neuen Rolle auch die Aufgabe haben, die Arbeit in diesem Sektor zu koordinieren.

Sie sind die erste Frau, die einen derart wichtigen Posten im Staatssekretariat bekleidet… Ja, das stimmt: Es ist das erste Mal, dass eine Frau eine führende Position im Staatssekretariat erhält. Der Heilige Vater hat eine innovative Entscheidung getroffen, die auch über meine Person hinaus ein Zeichen der Aufmerksamkeit den Frauen gegenüber bedeutet. Aber die Verantwortung hängt mehr mit der Aufgabe zusammen als mit der Tatsache, Frau zu sein.

Worin kann Ihrer Ansicht nach der spezifische Beitrag einer Frau auf diesem Gebiet bestehen? [...]
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