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Kirche in der Welt
Die Glaubensfrage im Kontext des kulturellen und religösen Pluralismus

Die Religion gehört zur Natur des Menschen

Die Religion gehört zur Natur des Menschen
Kardinal Jean-Louis Tauran, Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, hielt den Vortrag »Die Religion gehört zur Natur des Menschen« im Rahmen des 18. Internationalen Symposiums »Tonalestate«. Der Studienkongress zu sozialen Fragen fand vom 7. bis 10. August in Ponte di Legno (Provinz Brescia) statt und war dem Thema Vernunft gewidmet. Neben Kardinal Tauran nahmen an dem Treffen auch der Erzbischof von Bologna, Matteo Maria Zuppi, der Rektor der Großen Moschee von Paris, Dalil Boubakeur, sowie der ehemalige Großrabbiner von Florenz und Siena, Joseph Levi, teil. Kardinalstaatssekretär Parolin richtete ein Grußwort an die Kongressteilnehmer.
Von Jean-Louis Kardinal Tauran

Wir leben in einer Welt voll Gewalt, die spaltet und tötet. In einer unsicheren Welt: Alles kann passieren, es genügt, an die Gefahr zu denken, die der Terrorismus darstellt. Es ist schwierig vorauszusehen, wie sich das 21. Jahrhundert entwickeln wird. Viele politisch Verantwortliche sind auf der Suche nach Ideen, und viele unserer Mitmenschen fragen sich, ob es irgendwo einen Ort gibt, an dem die Regie geführt wird. Man fragt sich, ob die Staaten in der Lage sein werden, die Sicherheit der Gesellschaft und die Wahrung der Schöpfung zu gewährleisten.

In einem solchen Kontext stellt sich die Frage: Kann man in so einer Welt eigentlich an Gott glauben? Kann man an den Menschen glauben? In Wirklichkeit befinden wir uns in einem völligen Paradox. Diese Welt der Technik, die allein an die Macht des Nützlichen glaubt, ist auch eine Welt, in der der kulturelle und religiöse Pluralismus, die Privatisierung der Religion und die fehlende Weitergabe der Werte und der Vorbilder dazu geführt haben, dass das »Heilige« und eine gewisse Transzendenz wieder in den Vordergrund gerückt sind.

Auch wenn die religiöse Praxis – zumindest in den westlichen Gesellschaften – zurückgeht, besteht kein Zweifel, dass immer mehr verstanden wird, dass man die heutige Welt nicht begreifen kann, wenn man von den Religionen absieht. Die Christen gehören zu dieser Welt – zu dieser Welt, die Gott liebt, in die Gott sie eingepflanzt hat und in der sie blühen müssen. Sie erkennen sich vor allem als Geschöpfe und somit als Wesen, die von einem Anderen abhängen, als Geschöpf, das berufen ist, Gott zu sehen: ein Verständnis vom Menschen und von der Welt, die zu Auseinandersetzung und Dialog führen können.

Aufgrund der Unsicherheit, die unser Leben stört und durcheinander bringt – es genügt, an die laufenden großen und kleinen Kriege zu denken, an die Umweltverschmutzung, an die Finanzkrise nach dem Scheitern der großen Wirtschaftssysteme des vergangenen Jahrhunderts – stellen sich die Männer und Frauen dieser Generation erneut die wesentlichen Fragen nach dem Sinn von Leben und Tod. Viele junge Menschen stehen ratlos vor den Abgründen, in die die wunderbaren wissenschaftlichen Errungenschaften unserer Zeit führen können, wenn sie schlecht orientiert und schlecht kontrolliert werden. Vielleicht haben wir vergessen, dass der Mensch das einzige Geschöpf ist, das anderen und sich selbst Fragen stellt. Es ist das Bewusstsein – als Fähigkeit über das eigene Schicksal, den Sinn des Lebens und des Todes nachzudenken –, das den Menschen von der Pflanzen- und Tierwelt unterscheidet. Die Religion ist kein besonderer Augenblick der Geschichte. Sie gehört zur Natur des Menschen, eines Menschen, für den die drei Grundfragen Immanuel Kants immer noch Gültigkeit besitzen: »Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?« Es ist interessant, in Erinnerung zu rufen, dass seit dem II. Vatikanischen Konzil die Erklärung Nostra aetate über den interreligiösen Dialog diese Situation des Menschen hervorhob. In ihrer Einführung heißt es: »Die Menschen erwarten von den verschiedenen Religionen Antwort auf die ungelösten Rätsel des menschlichen Daseins, die heute wie von je die Herzen der Menschen im tiefsten bewegen: Was ist der Mensch? Was ist Sinn und Ziel unseres Lebens? Was ist das Gute, was die Sünde? Woher kommt das Leid, und welchen Sinn hat es? Was ist der Weg zum wahren Glück? Was ist der Tod?« [...]
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