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archivierte Ausgabe 34/2011
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.
Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.
Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.
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Kirche in der Welt |
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Interview mit Papst Benedikt XVI. auf dem Flug nach Madrid am 18. August |
Wirtschaft braucht eine ethische Grundlage |
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Der Heilige Vater gratuliert im Flugzeug der spanischen Journalistin Paloma Gómez Borrero zum Geburtstag. Sie hat alle Reisen Johannes Pauls II. und alle Reisen von Papst Benedikt XVI. mitgemacht. |
P. Lombardi: Heiliger Vater, wir feiern den XXVI. Weltjugendtag – den zwölften, der im Rahmen einer großen internationalen Begegnung begangen wird. Johannes Paul II., der sie ins Leben gerufen hat, ist jetzt seliggesprochen und offizieller Schutzpatron des diesjährigen Weltjugendtags in Madrid. Zu Beginn Ihres Pontifikats fragte man sich, ob Sie die Linie Ihres Vorgängers fortführen würden. Jetzt ist dies bereits Ihr dritter Weltjugendtag, nach Köln und Sydney. Welche Bedeutung messen Sie diesen Ereignissen für die pastorale »Strategie« der Universalkirche im dritten Jahrtausend zu?
Papst Benedikt XVI.: Liebe Freunde, guten Tag! Ich freue mich, mit Ihnen nach Spanien zu diesem großen Ereignis zu fliegen. Nachdem ich zwei Weltjugendtage auch persönlich miterlebt habe, kann ich nur sagen, daß Papst Johannes Paul II. wirklich eine Eingebung geschenkt wurde, als er diese große Begegnung der Jugendlichen und der Welt mit dem Herrn ins Leben gerufen hat. Ich würde sagen, die Weltjugendtage sind ein Signal, eine große Flut von Licht; sie verleihen dem Glauben sichtbaren Ausdruck, sie verleihen der Gegenwart Gottes in der Welt sichtbaren Ausdruck und machen so Mut zum Glauben. Oft fühlen sich die Gläubigen in dieser Welt isoliert, fast verloren. Hier sehen sie, daß sie nicht allein sind, daß es ein großes Netz des Glaubens gibt, eine große Gemeinschaft der Gläubigen in der Welt, daß es schön ist, in dieser universalen Freundschaft zu leben. Und so scheint mir, daß Freundschaften entstehen, Freundschaften, die über die Grenzen der verschiedenen Kulturen, der verschiedenen Länder hinausreichen.
Dieses Entstehen eines universalen Netzes der Freundschaft, das die Welt und Gott miteinander verbindet, ist eine wichtige Wirklichkeit für die Zukunft der Menschheit, für das Leben der heutigen Menschheit. Natürlich darf der Weltjugendtag kein isoliertes Ereignis sein, sondern er ist Teil eines größeren Weges. Er wird durch den Weg des Kreuzes vorbereitet, das verschiedene Länder durchzieht und das die Jugendlichen bereits im Zeichen des Kreuzes und im wunderbaren Zeichen der Gottesmutter vereint. So ist die Vorbereitung des Weltjugendtages natürlich viel mehr als die technische Vorbereitung eines Ereignisses mit vielen technischen Problemen: Sie ist eine innere Vorbereitung, ein Aufbruch zu den anderen, gemeinsam zu Gott. Und danach folgt dann die Gründung von Freundschaftsgruppen. Dieser universale Kontakt, der die Grenzen der Kulturen, der menschlichen und religiösen Gegensätze öffnet, muß erhalten bleiben: Es ist ein fortlaufender Weg, der dann zu einem neuen Höhepunkt führt, einem neuen Weltjugendtag. Ich glaube, daß man den Weltjugendtag in diesem Sinne als Zeichen sehen muß, als Teil eines großen Weges; er stellt Freundschaften her, öffnet Grenzen und macht deutlich, daß es schön ist, bei Gott zu sein, daß Gott bei uns ist. In diesem Sinne wollen wir diese große Idee des seligen Papstes Johannes Paul II. fortführen.
P. Lombardi: Heiliger Vater, die Zeiten ändern sich. Europa und die westliche Welt im allgemeinen erleben eine tiefe Wirtschaftskrise, die jedoch auch Dimensionen gravierender sozialer und moralischer Schwierigkeiten und großer Ungewißheit im Hinblick auf die Zukunft aufweist, die für die Jugendlichen besonders schmerzlich werden. Wie haben zum Beispiel gesehen, was sich in den vergangenen Tagen in Großbritannien abgespielt hat, wo Auflehnung und Aggressivität zum Ausbruch gekommen sind. Gleichzeitig gibt es Anzeichen für einen großherzigen und begeisterten Einsatz gläubiger und nichtgläubiger Jugendlicher im Bereich des Volontariats und der Solidarität. In Madrid werden wir sehr vielen wunderbaren Jugendlichen begegnen. Welche Botschaften kann die Kirche vermitteln, um den Jugendlichen der Welt Hoffnung und Ermutigung zu bringen, vor allem jenen, die heute versucht sind, entmutigt zu sein und sich aufzulehnen?
Papst Benedikt XVI.: In der Tat bestätigt sich in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise das, was bereits in der vorherigen großen Krise deutlich geworden ist: Die ethische Dimension ist nicht außerhalb der wirtschaftlichen Probleme anzusiedeln, sondern sie ist eine innere und grundlegende Dimension. Die Wirtschaft funktioniert nicht nur durch die Eigenregulierung des Marktes, sondern sie braucht eine ethische Grundlage, um für den Menschen zu funktionieren. Wieder wird das deutlich, was Papst Johannes Paul II. bereits in seiner ersten Sozialenzyklika gesagt hatte: daß der Mensch im Mittelpunkt der Wirtschaft stehen muß und daß nicht der größtmögliche Gewinn, sondern das Gemeinwohl die Bemessungsgrundlage für die Wirtschaft sein muß, daß sie Verantwortung für den anderen einschließt und nur dann wirklich gut funktioniert, wenn sie in humaner Weise funktioniert, mit Respekt gegenüber dem anderen. Und zwar in unterschiedlichen Dimensionen: Verantwortung für die eigene Nation und nicht nur für sich selbst, Verantwortung für die Welt. Denn auch eine Nation steht nicht isoliert da, auch Europa steht nicht isoliert da, sondern trägt Verantwortung für die gesamte Menschheit und muß die wirtschaftlichen Probleme immer auch unter diesem Gesichtspunkt der Verantwortung für andere Teile der Welt betrachten – für die, die leiden, die Durst und Hunger haben, die keine Zukunft haben.
Die dritte Dimension dieser Verantwortung ist die Verantwortung für die Zukunft. Wir wissen, daß wir unseren Planeten schützen müssen, und letztlich müssen wir das Funktionieren des Dienstes der wirtschaftlichen Arbeit für alle schützen und daran denken, daß das Morgen auch das Heute ist. Wenn die Jugendlichen von heute keine Perspektiven in ihrem Leben finden, dann ist auch unser Heute falsch und »schlecht«. Die Kirche mit ihrer Soziallehre, mit ihrer Lehre der Verantwortung vor Gott macht uns offen und fähig, auf den größtmöglichen Gewinn zu verzichten und die Dinge in der humanistischen und religiösen Dimension zu betrachten. [...]
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Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013
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