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archivierte Ausgabe 32/2019
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.
Dokumentation
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Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.
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Kirche in der Welt |
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Zur bevorstehenden Heiligsprechung von John Henry Newman |
Und das Kind fragte: »Wer von den beiden ist größer?« |
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Porträt des seligen John Henry Newman (1801-1890) |
Von Maurizio Fontana
Einmal stellte ein Kind John Henry Newman die folgende Frage und war damit gleichsam unbewusst prophetisch: »Wer ist größer, ein Kardinal oder ein Heiliger?« Newman entgegnete ihm lächelnd: »Mein Kind, ein Kardinal ist von dieser Welt, also irdisch; ein Heiliger ist im Himmel, also himmlisch.« Die Antwort des englischen Purpurträgers, der am kommenden 13. Oktober heiliggesprochen wird, ist wahrscheinlich eine seiner wichtigsten Lehren. Davon ist P. Mauro De Gioia überzeugt, der Generalpostulator der Oratorianer des heiligen Philipp Neri und Hausoberer in Genua. Er sagt: »Newman ist ein großes Geschenk für die Weltkirche.« Sein geistliches Erbe beschreibt er ausgehend von den Worten des Kardinals zu dem Kind: »Auf der einen Seite ist da die Aufmerksamkeit des Kardinals für die alltägliche Heiligkeit, jene einfache Heiligkeit der kleinen Gesten, aber noch radikaler ist da auch die Überzeugung, dass die wahre Wirklichkeit die Wirklichkeit des Himmels ist.«
Das ist das Ziel, das er auch auf seiner Grabinschrift festhalten wollte: »Ex umbris et imaginibus in veritatem« [Aus Schatten und Bildern zur Wahrheit] …
Ganz genau. Es bedeutet, den Alltag mit einem ernsthaften Einsatz in den kleinen Dingen zu leben, aber mit dem Bewusstsein, dass die letzte Wirklichkeit jene Realität ist, die uns erwartet. Das scheint mir auch revolutionär in Bezug auf unser zeitgenössisches Empfinden zu sein, wo die Hoffnungen oft sehr kurzzeitig sind und die eschatologische Dimension nicht zählt. Mit einem Ausdruck von Newman könnten wir sagen, dass das »freundliche Licht«, das wir im Alltag finden, eine Vorwegnahme der Ewigkeit ist.
Über fünfzig Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil spricht die Kirche den Kardinal heilig, der als einer der »abwesenden Konzilsväter« bezeichnet wurde. Inwieweit hat er die Konzilsversammlung beeinflusst?
Er war zwar nicht physisch anwesend, aber doch sehr, sehr präsent. Ich würde hauptsächlich zwei Themen und eine Haltung hervorheben, vor allem das ekklesiologische Thema der Wertschätzung des »sensus fidei« der Laien. Es geht auf die Reflexion Newmans über die »Konsultation der Gläubigen in Glaubensfragen« zurück und wird unter der Nummer 12 in Lumen gentium aufgegriffen. Ich würde geradezu von einer Kanonisierung seiner Theologie sprechen. Dann ist da das Thema des Gewissens, das im Konzil an mehreren Stellen auftaucht, und das wir insbesondere unter der Nummer 16 von Gaudium et spes finden. Außerdem wird Newman zum Thema des Gewissens auch nach dem Zweiten Vatikanum im Katechismus der Katholischen Kirche zitiert.
Sie sprachen eben auch von einer »Haltung« …
Dabei bezog ich mich auf die Art und Weise, wie Newman sich im Bereich der ökumenischen Beziehungen positionierte: niemals unkritisch und immer sehr positiv gegenüber der nichtkatholischen Welt. Das mag paradox erscheinen für jemanden, der zum Katholizismus gelangt ist in einer Entwicklung, die ihn dazu führte, einen vorher eingeschlagenen Weg aufzugeben. Aber er hat stets anerkannt, was im Anglikanismus bereits gut war. Eine Haltung, die sehr inspirierend war für den vom Zweiten Vatikanum gewünschten ökumenischen Dialog. Nie das Bewusstsein eines Bruches, sondern immer einer fruchtbaren Auseinandersetzung, und das um so mehr, weil sich in ihm die Konversion als Treue zur Wahrheit Bahn brach. Es war ein Prozess, den er nie mit polemischem Unterton gelebt hat. Das hat ihm auch Unverständnis eingebracht, denn Newman wurde einen großen Teil seines Lebens von den Anglikanern als Verräter betrachtet und von einigen Katholiken als fragwürdig. In Wirklichkeit erwies sich der Weg in der Substanz als stärker vom Evangelium geprägt und in der pastoralen Praxis als fruchtbarer.
Könnte also die Heiligsprechung eine weitere Brücke zwischen Katholiken und Anglikanern darstellen? [...]
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