zur StartseiteZugang für Abonnenten
Startseite » Archiv » Doppelausgabe 32-33/2019 » Kirche in der Welt
Titelcover der archivierten Ausgabe 32/2019 - klicken Sie für eine größere Ansicht

Schätze in der
Vatikanischen Bibliothek

Schätze in der Vatikanischen Bibliothek

Diese Woche

Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
von Plinius dem Älteren
(Vat. lat. 1950)


Apostolische Reise in den
Asien-Pazifik-Raum 2024

Apostolische Reise in den Asien-Pazifik-Raum
Lesen Sie hier die Ansprachen und Beiträge
zur Reise
in den Asien-Pazifik-Raum



Papst Benedikt XVI.
†Papst Benedikt XVI.

Bildergalerie
†Papst Benedikt XVI.

Die Themen
des Osservatore Romano


Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.



Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.



Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.



Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.


Links


Hier erhalten Sie weitergehende Informationen
zu unseren Partnerseiten.

<<< zur vorherigen Ausgabe zur nächsten Ausgabe >>>
Kirche in der Welt
Zur bevorstehenden Heiligsprechung von John Henry Newman

Und das Kind fragte: »Wer von den beiden ist größer?«

Und das Kind fragte: »Wer von den beiden ist größer?«
Porträt des seligen John Henry Newman (1801-1890)
Von Maurizio Fontana

Einmal stellte ein Kind John Henry Newman die folgende Frage und war damit gleichsam unbewusst prophetisch: »Wer ist größer, ein Kardinal oder ein Heiliger?« Newman entgegnete ihm lächelnd: »Mein Kind, ein Kardinal ist von dieser Welt, also irdisch; ein Heiliger ist im Himmel, also himmlisch.« Die Antwort des englischen Purpurträgers, der am kommenden 13. Oktober heiliggesprochen wird, ist wahrscheinlich eine seiner wichtigsten Lehren. Davon ist P. Mauro De Gioia überzeugt, der Generalpostulator der Oratorianer des heiligen Philipp Neri und Hausoberer in Genua. Er sagt: »Newman ist ein großes Geschenk für die Weltkirche.« Sein geistliches Erbe beschreibt er ausgehend von den Worten des Kardinals zu dem Kind: »Auf der einen Seite ist da die Aufmerksamkeit des Kardinals für die alltägliche Heiligkeit, jene einfache Heiligkeit der kleinen Gesten, aber noch radikaler ist da auch die Überzeugung, dass die wahre Wirklichkeit die Wirklichkeit des Himmels ist.«

Das ist das Ziel, das er auch auf seiner Grabinschrift festhalten wollte: »Ex umbris et imaginibus in veritatem« [Aus Schatten und Bildern zur Wahrheit] …

Ganz genau. Es bedeutet, den Alltag mit einem ernsthaften Einsatz in den kleinen Dingen zu leben, aber mit dem Bewusstsein, dass die letzte Wirklichkeit jene Realität ist, die uns erwartet. Das scheint mir auch revolutionär in Bezug auf unser zeitgenössisches Empfinden zu sein, wo die Hoffnungen oft sehr kurzzeitig sind und die eschatologische Dimension nicht zählt. Mit einem Ausdruck von Newman könnten wir sagen, dass das »freundliche Licht«, das wir im Alltag finden, eine Vorwegnahme der Ewigkeit ist.

Über fünfzig Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil spricht die Kirche den Kardinal heilig, der als einer der »abwesenden Konzilsväter« bezeichnet wurde. Inwieweit hat er die Konzilsversammlung beeinflusst?

Er war zwar nicht physisch anwesend, aber doch sehr, sehr präsent. Ich würde hauptsächlich zwei Themen und eine Haltung hervorheben, vor allem das ekklesiologische Thema der Wertschätzung des »sensus fidei« der Laien. Es geht auf die Reflexion Newmans über die »Konsultation der Gläubigen in Glaubensfragen« zurück und wird unter der Nummer 12 in Lumen gentium aufgegriffen. Ich würde geradezu von einer Kanonisierung seiner Theologie sprechen. Dann ist da das Thema des Gewissens, das im Konzil an mehreren Stellen auftaucht, und das wir insbesondere unter der Nummer 16 von Gaudium et spes finden. Außerdem wird Newman zum Thema des Gewissens auch nach dem Zweiten Vatikanum im Katechismus der Katholischen Kirche zitiert.

Sie sprachen eben auch von einer »Haltung« …

Dabei bezog ich mich auf die Art und Weise, wie Newman sich im Bereich der ökumenischen Beziehungen positionierte: niemals unkritisch und immer sehr positiv gegenüber der nichtkatholischen Welt. Das mag paradox erscheinen für jemanden, der zum Katholizismus gelangt ist in einer Entwicklung, die ihn dazu führte, einen vorher eingeschlagenen Weg aufzugeben. Aber er hat stets anerkannt, was im Anglikanismus bereits gut war. Eine Haltung, die sehr inspirierend war für den vom Zweiten Vatikanum gewünschten ökumenischen Dialog. Nie das Bewusstsein eines Bruches, sondern immer einer fruchtbaren Auseinandersetzung, und das um so mehr, weil sich in ihm die Konversion als Treue zur Wahrheit Bahn brach. Es war ein Prozess, den er nie mit polemischem Unterton gelebt hat. Das hat ihm auch Unverständnis eingebracht, denn Newman wurde einen großen Teil seines Lebens von den Anglikanern als Verräter betrachtet und von einigen Katholiken als fragwürdig. In Wirklichkeit erwies sich der Weg in der Substanz als stärker vom Evangelium geprägt und in der pastoralen Praxis als fruchtbarer.

Könnte also die Heiligsprechung eine weitere Brücke zwischen Katholiken und Anglikanern darstellen? [...]
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

Zurück zur Startseite

Sonderausgaben
Spaziergänge durch Rom


Spaziergänge durch Rom - Teil 1 und Teil 2
Teil III
jetzt neu erschienen!


mehr Informationen zu diesen Sonderausgaben


Sonderausgabe
Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.


Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.
Teil 2 noch erhältlich!

mehr Informationen zu dieser Sonderausgabe


Meditationen von
Papst Franziskus
bei den Frühmessen
in Santa Marta 2013

Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013

Jetzt als eBook!



Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.


aboservice

mehr
Informationen


L’Osservatore Romano
Telefon: +49 (0) 711 44 06-139 · Fax: +49 (0) 711 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum