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Kirche in der Welt
Besuch im Benediktinerkloster Marienberg im Vinschgau

Eine feste Burg des Glaubens

Eine feste Burg des Glaubens
Stolz ragt das Kloster Marienberg hoch über dem Etschtal in den Himmel
In Fortsetzung unserer »Ausflüge« zu den Benediktinerstiften stellen wir das Kloster Marienberg vor. Es liegt in einer wunderbaren Gegend in Südtirol, im Vinschgau. Trotz aller Rückschläge ist es ein Hort des Glaubens, der Wissenschaft und der Kunst geblieben.

Marienberg hoch über dem Tal der Etsch und dem Ort Burgeis in den Himmel. Es drängt sich der Vergleich mit den »Himmelsklöstern« in Tibet auf. Diese höchstgelegene Benediktinerabtei in Europa liegt auf 1340 Metern Höhe. Seit 1149/50 richtet sie von hier aus die Botschaft des Glaubens in den Vinschgau hinaus. Bote des Glaubens zu sein wird noch durch die weithin sichtbare weiß gekalkte Klosteranlage optisch unterstrichen. Der hohe Kirchturm und die Turmhelme über dem Abteigebäude tragen das Ihre dazu bei. Marienberg ist bis auf den heutigen Tag ein benediktinisches Zentrum des Glaubens, der Wissenschaft und der Kunst. Daran konnten auch die stürmischsten Zeiten, die das Stift in seiner langen Geschichte durchstehen mußte, nichts ändern.

Die Geschichte des Stifts begann etwa zwischen 1087 und 1095. Ein genaues Gründungsjahr kann nicht mehr festgestellt werden. Es waren die beiden Brüder Eberhard und Ulrich I., die die Erstgründung durchführten. Die beiden aus dem Geschlecht derer von Tarasp wollten für ihr churrätisches Edelfreiengeschlecht ein Hauskloster, in dem für das Seelenheil des gesamten Geschlechtes gebetet werden sollte. Sie gründeten das Kloster in der Nähe ihrer Stammburg Tarasp im Unterengadin, in Schuls. Reich wurde das Stift mit Schenkungen ausgestattet. Hier aber konnten die Mönche keinen festen Fuß fassen. Es waren widrige, äußere Umstände, die sie daran hinderten. So entschloß sich der Großneffe der beiden Stifter, Ulrich III., zu einer Umsiedlung.

Neuer Standort sollte nahe bei St. Stephan im Vinschgau, oberhalb des Ortes Burgeis, sein. Hier besaß das Geschlecht von Tarasp eine Eigenkirche. Zusammen mit dem ersten Abt, Albert von Ronsberg, erwirkte der Edelfreie von Tarasp bei Papst Eugen III. die Erlaubnis zur Verlegung des Standortes, die dann im Jahr 1146 erfolgen konnte. Doch auch dieser Ort schien ein Mißgriff zu sein. [...]
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