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Kirche in der Welt

»Kirche in Not« zu Christenverfolgung: Westen verschließt die Augen

»Kirche in Not« zu Christenverfolgung: Westen verschließt die Augen
Übersichtskarte aus dem Bericht »Religionsfreiheit weltweit«: In 21 (rot) der 196 analysierten Länder werden Christen verfolgt, in 17 Ländern (orange) sind sie Diskriminierungen ausgesetzt.
Wien. In einigen Weltregionen nimmt die Gewalt gegen Christen »beinahe das Ausmaß eines Völkermords« an: Das geht aus einem Bericht hervor, den das britische Außenministerium unter Einbeziehung von NGOs – darunter auch des britischen Zweigs des weltweiten päpstlichen Hilfswerks »Kirche in Not« – jetzt veröffentlicht hat. Der in das Projekt eingebundene anglikanische Bischof von Truro in Cornwall, Philip Mountstephen, wies in der Einleitung zum Bericht darauf hin, dass Christenverfolgung keine Einzeltat, sondern ein »globales Phänomen« sei. Das Christentum sei die weltweit am meisten angegriffene Religionsgemeinschaft. Doch westliche Regierungen würden »ihre Augen vor dieser Realität verschließen«, beklagte Mountstephen laut einem Bericht von »Kirche in Not«-Österreich am 16. Juli.

Der nun vorliegende Bericht gleiche ein erhebliches Defizit in der Berichterstattung aus, auch wenn Verletzungen der Religionsfreiheit bei anderen religiösen Minderheiten nicht ausgeklammert werden dürften, hob der Bischof hervor. Die vorliegenden Ergebnisse und Handlungsempfehlungen sollten ein Aufruf an Politiker und Öffentlichkeit sein, »nicht länger Zuschauer zu sein, sondern Akteure zu werden«.

Im ersten Teil des 176-seitigen Dokuments werden globale Entwicklungen bei der Christenverfolgung dokumentiert. »Kirche in Not« lieferte dazu Hintergrundinformationen zur Lage in Afrika, Südasien und im Nahen Osten auf der Basis seiner Projektarbeit in diesen Weltregionen. In den weiteren Teilen geht der Bericht detailliert auf aktuelle Übergriffe gegen Christen ein, zum Beispiel im Irak, in Syrien, Nigeria, China, Sri Lanka und Pakistan, und er formuliert 22 Empfehlungen an das britische Außenministerium. Religionsfreiheit und Maßnahmen als Reaktion auf Gewalt gegen Christen sollten demnach »im Mittelpunkt der Prioritäten des britischen Außenministeriums « stehen.

Der Direktor des britischen Zweigs von »Kirche in Not«, Neville Kyrke-Smith, bezeichnete es als »Ansporn für unsere Arbeit, dass diese Themen endlich auf hoher politischer Ebene Beachtung finden«. Es sei an der Zeit, dass die Schwierigkeiten, denen sich Christen und andere religiöse Minderheiten tagtäglich ausgesetzt sähen, erkannt und benannt würden. Und es bleibe zu hoffen, dass die britische Regierung die Empfehlungen des Berichts umsetzt, auch als Impuls für den weltweiten Schutz der Religionsfreiheit, so Kyrke-Smith. »Es ist dringend notwendig, die christliche Präsenz in zahlreichen Ländern zu unterstützen, da die Christen trotz Verfolgung oft Brückenbauer und Instrumente des Friedens sind.« [...]
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