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Kirche in der Welt
Neujahrsempfang für das beim Heiligen Stuhl akkredierte Diplomatische Korps

Konstruktiver Dialog und gegenseitiges Verständnis

Ansprache von Papst Franziskus am 9. Januar
Konstruktiver Dialog und gegenseitiges Verständnis
Der Papst im Kreis des beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomatischen Korps und hochrangiger Repräsentanten der Römischen Kurie.
Exzellenzen,
meine Damen und Herren,

ein neues Jahr liegt offen vor uns, und wie die ersten Laute eines neugeborenen Kindes lädt es uns zur Freude und zu einer Haltung der Hoffnung ein. Ich möchte, dass dieses Wort – Hoffnung –, das für die Christen eine Grundtugend ist, den Blick belebt, mit dem wir in die Zeit, die uns erwartet, eintreten.

Gewiss, das Hoffen erfordert Realismus. Es erfordert ein Bewusstsein für die vielen Fragen, die unsere Zeit bewegen, und die Herausforderungen, die sich am Horizont abzeichnen. Es verlangt, dass wir Probleme beim Namen nennen und den Mut haben, uns ihnen zu stellen. Es verlangt, dass wir nicht vergessen, dass die menschliche Gemeinschaft die Zeichen und die Wunden der Kriege, die im Laufe der Zeit mit wachsender Zerstörungskraft aufeinander gefolgt sind, trägt und dass sie nicht aufhören, besonders die Ärmsten und Schwächsten zu treffen. Leider scheint das neue Jahr nicht gerade voll von ermutigenden Zeichen zu sein, sondern die Spannungen und die Gewalt scheinen sich zu verschärfen.

Doch gerade angesichts dieser Umstände dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben. Und Hoffen erfordert Mut. Es verlangt das Bewusstsein, dass das Böse, das Leid und der Tod nicht siegen werden und dass selbst die komplexesten Fragen angegangen und gelöst werden können und müssen. Die Hoffnung ist »die Tugend, die uns aufbrechen lässt, die uns die Flügel verleiht, um weiterzugehen, selbst dann, wenn die Hindernisse unüberwindlich scheinen«.

In diesem Sinne begrüße ich Sie heute, liebe Botschafterinnen und Botschafter, um Ihnen meine besten Wünsche für das neue Jahr zu übermitteln. Ich danke in besonderer Weise dem Doyen des Diplomatischen Korps, S.E. Herrn George Poulides, dem Botschafter von Zypern, für die herzlichen Worte, die er in Ihrer aller Namen an mich gerichtet hat, und ich bin Ihnen dankbar für Ihre so zahlreiche und bedeutende Anwesenheit sowie für den Einsatz, den Sie jeden Tag für die Festigung der Beziehungen leisten, die den Heiligen Stuhl mit Ihren Ländern sowie mit Ihren internationalen Organisationen zugunsten eines friedlichen Zusammenlebens der Völker verbinden.

Der Frieden und die ganzheitliche menschliche Entwicklung sind in der Tat das Hauptziel des diplomatischen Engagements des Heiligen Stuhls. Die Bemühungen des Staatssekretariats und der Dikasterien der Römischen Kurie wie auch der Päpstlichen Repräsentanten sind darauf ausgerichtet, und ich danke ihnen allen für die Hingabe, mit der sie die ihnen anvertraute doppelte Aufgabe erfüllen, den Papst sowohl den Ortskirchen als auch Ihren Regierungen gegenüber zu vertreten.

In diesem Zusammenhang sind auch die im vergangenen Jahr unterzeichneten oder ratifizierten Abkommen allgemeiner Art mit der Republik Kongo, mit der geschätzten Zentralafrikanischen Republik, mit Burkina Faso und Angola zu sehen, wie auch die Übereinkunft zwischen dem Heiligen Stuhl und der Republik Italien zur Umsetzung des Übereinkommens von Lissabon über die Anerkennung von Qualifikationen im Hochschulbereich der europäischen Region.

Auch die Apostolischen Reisen sind für den Nachfolger des Apostels Petrus nicht nur eine besondere Gelegenheit, seine Brüder und Schwestern im Glauben zu stärken, sie bieten auch Gelegenheit zur Weiterführung des Dialogs auf politischer und religiöser Ebene. Im Jahr 2019 hatte ich die Gelegenheit zu verschiedenen wichtigen Besuchen. Ich möchte mit Ihnen diese Stationen nochmals durchgehen und die Gelegenheit nutzen, einen weiteren Blick auf einige Probleme unserer Zeit zu werfen. [...]
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