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archivierte Ausgabe 27/2023
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Kirche in der Welt |
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Eine indische Schwester an der Seite entrechteter Trans-Frauen |
Unterstützung für ein Leben in Würde |
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Sr. Amitha Polimetla SDS, Nee Thodu Society, Transgender-Pastoral in Indien (Photo Credit: The Nee Thodu Society for transgender persons). |
Von Gudrun Sailer
Sie leben von Betteln und Prostitution, und sie werden von allen verachtet, sogar von ihren Eltern, weil sie »anders« sind: Transgender-Personen im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh. Die Salvatorianer-Schwester Amitha Polimetla begleitet Menschen dieser krass marginalisierten Gemeinschaft und kämpft dafür, dass sie in Würde leben können.
»Transgender-Leute in Andhra Pradesh sind die am stärksten diskriminierte Gruppe in der Gesellschaft«, erklärt die 39-jährige Ordensfrau, die sich seit einigen Jahren für Menschen aus dieser Gemeinschaft einsetzt. »Ich glaube, es gibt keine andere Gruppe von Personen, die von ihren eigenen Eltern ausgegrenzt, von den Geschwistern verspottet, von den Nachbarn missbraucht werden, und die gezwungen sind, ihre Herkunftsfamilien zu verlassen.«
Auf dem Subkontinent leben Schätzungen zufolge mehr als eine halbe Million Transgender-Menschen. Ihre Existenz ist in Indiens vielfältiger Kultur seit mehreren Jahrhunderten bezeugt. »Hijras« werden sie genannt. Biologisch sind sie Jungen, doch sie fühlen und verhalten sich als Mädchen.
»Meist im Teenager-Alter entdecken sie an sich selbst weibliche Verhaltensmuster, manchmal sind es auch Familienmitglieder oder Freunde, denen es zuerst auffällt«, erläutert Sr. Amitha. Jedenfalls ist das der Augenblick, in dem sich das Leben der Betroffenen ändert. Die Ausgrenzung beginnt sofort, und sie ist radikal, hält die Ordensfrau fest. Auch das Schulsystem tue nichts für die von allen gemobbten Transgender-Jugendlichen. »Sie werden von den Familien verstoßen und laufen weg auf der Suche nach ihrer Identität. Hauptsächlich migrieren sie in die Städte. Und dort fangen sie an mit dem Betteln und mit der Sexarbeit. Warum? Weil das in der Transgender-Kultur, die wir in Indien haben, eben so ist. Diese Menschen haben keinen anderen Weg, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.«
Reaktionen zeigen Unsicherheit
Sr. Amitha hat dieses Jahr ihre Doktorarbeit über Transgender-Communities in Andhra Pradesh vorgelegt. Dabei hatte sie bis vor einigen Jahren keine Vorstellung davon, was Transgender-Personen sind. Eines Tages fielen sie ihr im Zug nach Bangalore auf: Männer in Frauenkleidung, mit Makeup und billigem Schmuck, sie machten Krach, klatschten in die Hände, bettelten und waren aggressiv. »Alle haben die Köpfe weggedreht, keiner wollte sie ansehen oder mit ihnen reden oder ihnen gar Geld geben. Da haben sie die Männer angefasst, damit sie ihnen doch etwas Geld geben.« Das provozierende Aussehen und Verhalten dieser Gruppe von Menschen fand die Ordensfrau verstörend.
Sie habe dann, sagt die Schwester, Studierende ausgeschickt, die herausfinden sollten, was hier eigentlich vorgeht. Es sind Hijras, bekamen sie zu hören, Leute, die betteln und sich prostituieren, um zu überleben. [...]
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