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archivierte Ausgabe 27/2019
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
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Kirche in der Welt |
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Seminaristen in Rom … |
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Die Urbaniana-Universität ist eine Einrichtung der Kongregation für die Evangelisierung der Völker. Schwerpunkt ist die Ausbildung von Seminaristen, Ordensleuten und Laien aus Missionsländern. Angeschlossen ist auch ein Priesterseminar, dessen Fußballmanschaft Anfang Juni den Clericus-Cup 2019 gewonnen hat. |
Von Eugenio Serra
Es ist Mittagszeit im Päpstlichen Kolleg »Urbano« in Rom. Courage Pesanay, ein junger 27-jähriger Seminarist aus Simbabwe, beeilt sich, den Speisesaal zu erreichen und kommt gerade noch rechtzeitig zum Gebet. Courage nimmt seinen Platz an einem Tisch mit fünf anderen Seminaristen ein. Die Atmosphäre ist entspannt. Sie scherzen, lachen, reden über Prüfungen, aber auch über das Fußballturnier der römischen theologischen Fakultäten, das in Kürze beginnen wird. »Ich werde nicht spielen. Ich ziehe andere Sportarten vor. Aber ich bin immer auf der Tribüne, um meine Freunde anzufeuern«, sagt Courage. Es ist ein fröhliches Klima, ein wenig als Gegensatz zum exakten und eng getakteten Zeitplan. Nach wenigen Minuten kommt der erste Gang. Ein Seminarist serviert ihn. Die Dienste sind in einen Wochenkalender eingetragen, der direkt vor dem Speisesaal an der Wand hängt. Heute ist Courage nicht an der Reihe, und nach dem Essen geht er lächelnd zum Ausgang. Er gesteht: »Früher war ich nicht so. Ich war mürrisch und gereizt. Aber jetzt spüre ich, dass ich mich verändere. Ein Seminarist und Freund, den ich in Masvingo, in meinem Land, kennengelernt habe, hat mir sehr dabei geholfen. Er ist ruhig und besonnen, und er weiß, wie man mit den Situationen richtig umgeht.«
Entscheidung für die Berufung
Im Alter von 19 Jahren entscheidet sich Courage, in das Priesterseminar einzutreten, nach einer Kindheit in Armut, aber auch in Würde, und einer unbeschwerten Jugend, die er mit seinen Freunden verbrachte. »Heute haben sie alle einen Abschluss, fast alle arbeiten. Ich dagegen bin so«, sagt er und lacht. Dann fügt er hinzu: »Wir sind verschieden. Ich bin zufrieden mit dem Weg, den ich gehe. Aber bevor ich in das Seminar eingetreten bin, während des propädeutischen Jahres, einem Vorbereitungsjahr, war ich mit einem Mädchen zusammen. Ich war unentschlossen, ob ich mit ihr zusammenbleiben oder in das Seminar eintreten sollte.« Die Beziehung dauerte sechs Monate, bis ihre Eltern, angesichts seiner Zögerlichkeit, ihn zu einer Entscheidung drängten. Er entschied sich, seiner Berufung zu folgen.
Das ist nicht das einzige Hindernis, das er zu überwinden hatte. Auch seine Mutter war gegen seine Entscheidung für das Priesterseminar. Sie hatte Angst, dass er den Weg nicht zu Ende gehen würde und in irgendeinen Skandal verwickelt werden könnte. Denn, so Courage, »in der Kirche gibt es Skandale. Das ist Realität.« Außerdem ist für viele seiner Landsleute »ein Mann, der nicht verheiratet ist, kein Mann«, und nur wenige verstehen seine Entscheidung, Priester zu werden. Aber Courage, weiß, dass das sein Weg ist. Eine Berufung, auf die er sehr jung geantwortet hat, als er als 15-Jähriger bei einer heiligen Messe spürt, dass auch er Priester werden möchte.
»Doch auf diese Berufung antworte ich jeden Tag. Mit der Hilfe des Gebets, des geistlichen Begleiters und dank der Ausbildung, die wir im Priesterseminar erhalten.« Eine Ausbildung, die vier Dimensionen berücksichtigt: die intellektuelle, geistliche, menschliche und pastorale Ebene. »Wir studieren, wir beten, wir leben zusammen. Sonntags sind wir in der Pastoral eingesetzt, wenn wir Kranke besuchen und mit anderen Menschen, auch Obdachlosen, zusammentreffen.« Heute hat sich seine Beziehung zu Gott verändert. Er ist gewachsen. Heute, so erzählt er, »sehe ich die Menschen mit einem anderen Blick, mit Barmherzigkeit«. [...]
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