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Kirche in der Welt
Botschaft von Papst Franziskus zum 800-Jahr-Jubiläum der Diözese Graz-Seckau

Christus in der Welt sichtbar machen

Christus in der Welt sichtbar machen
Die Feierlichkeiten zum Diözesanjubiläum fanden am Sonntag, 24. Juni, in einem Festgottesdienst ihren Höhepunkt. Er fand unter freiem Himmel im Grazer Stadtpark am »Platz der Versöhnung« statt. An dem von Bischof Wilhelm Krautwaschl zelebrierten Gottesdienst nahmen rund 8.000 Gläubige teil. Anwesend waren bei der Eucharistiefeier 145 Priester und 18 Bischöfe, unter ihnen Kardinal Christoph Schönborn (Wien) und die Bischöfe Johann Weber, Franz Lackner und Hermann Glettler.
Meinem verehrten Bruder Bischof Wilhelm Krautwaschl Bischof von Graz-Seckau

Vor achthundert Jahren fast auf den Tag genau hat sich mein Vorgänger Honorius III. für die Gründung des Bistums Seckau ausgesprochen, mit dem die Diözese Graz-Seckau ihren Anfang genommen hat. Dieses Jubiläum ist ein besonderer Grund, gemeinsam Gott dafür zu danken, wie er in dieser Zeit den Weg seines Volkes in der Diözese Graz-Seckau begleitet und behütet hat. Gerne verbinde ich mich aus diesem Anlass mit Ihnen, Exzellenz, und den Gläubigen Ihrer Diözese sowie mit allen, die zum Jubiläumsgottesdienst nach Graz gekommen sind, im frohen Dank an Gott, und feiere gleichsam im Geiste diesen Festtag mit, zu dem ich allen meinen herzlichen Gruß und beste Segenswünsche übermittle.

Den Gründern war es ein Anliegen, den Glauben der Menschen durch die Gestalt eines eigenen Bischofs zu festigen und zu vertiefen. Es wurde Vertrauen geschaffen, das bis heute weiterwirkt und die Gläubigen ermutigt, voranzuschreiten in der Zuversicht, dass der Herr seine Kirche auch in Zukunft treu und sicher führt. Schon seit dem ersten Jahrtausend wurde das Wort Gottes in der Steiermark wie der Same im Gleichnis Jesu (vgl. Mt 13,1-23) reichlich ausgesät. Auf dass es auch weiter reiche Frucht bringe, habt ihr für das Jubiläum als Leitwort gewählt: Zukunft säen.

In ihren Anfängen umfasste die Diözese nur einen kleinen Teil eures Bundeslandes und wurde erst später auf die heutige Größe erweitert. Der Glaube prägte das Leben der Menschen mit all seinen geistigen und wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen. Männer und Frauen der Kirche haben aus ihrer lebendigen Beziehung zu Christus Antworten auf die verschiedenen Lebenssituationen zu geben versucht. Ihr wollt diesen Weg weiterführen. Euer Denken und Handeln richtet sich dabei zunehmend auch auf die Entwicklung in den übrigen Ländern Europas und der Welt. Dazu kommt euer engagiertes ökumenisches Bemühen, das sich unter das Wort Christi stellt, dass alle eins seien (vgl. Joh 17,21). Ebenso ist das Gespräch mit den nichtchristlichen Religionen wichtiger geworden wie auch mit all jenen, denen der Glaube fremd geworden ist oder die Jesus Christus nicht mehr kennen. Gegenüber der heutigen Tendenz, den persönlichen Glauben zu verschweigen, wollt ihr durch Reden und Handeln Christus in der Welt wieder sichtbar machen (vgl. 1 Petr 3,15). [...]
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