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Pressekonferenz auf dem Rückflug

Die Erfahrung der Begegnung

Die Erfahrung der Begegnung
Auf dem Rückflug von Genf nach Rom am 21. Juni beantwortete Papst Franziskus Fragen mitreisender Journalisten:

Greg Burke: Zu guter Letzt, danke! »Gemeinsam gehen – beten – arbeiten« [Thema der Reise]. Wir sind gegangen, wir haben gebetet, verschiedene Male, und jetzt sind wir dran, etwas zu arbeiten – und auch zu essen, danach. Doch wir sehen, dass das gemeinsame Gehen Frucht bringt: daran, wie wir heute empfangen worden sind. Wir haben gesehen, dass es nach vielen Jahren des Dialogs einen gegenseitigen Respekt gibt und sogar etwas mehr: Es gibt auch Freundschaft. Doch es gibt noch viel Arbeit, die zu tun ist, und viele Aufgaben. Das interessiert uns normalerweise: die Aufgaben.

Vielleicht wollen Sie zuerst etwas sagen …

Papst Franziskus: Danke für eure Arbeit! Es war ein etwas anstrengender Tag, zumindest für mich. Aber ich bin froh. Ich bin froh, weil die verschiedenen Dinge, die wir gemacht haben – das Gebet am Anfang, dann das Gespräch während des Essens, das sehr schön war, und dann die Messe – Dinge sind, die mich glücklich gemacht haben. Sie machen müde, aber es sind gute Dinge. Vielen Dank. Jetzt stehe ich zu Ihrer Verfügung.

Greg Burke: Gut. Beginnen wir mit den Schweizern, mit Arnaud Bédat von der Zeitschrift L’Illustre.

Arnaud Bédat: Heiliger Vater, Sie waren in Genf, aber auch in der Schweiz. Was für Eindrücke, was für wichtige, starke Augenblicke haben Sie an diesem Tag erlebt?

Papst Franziskus: Danke. Ich denke, es lässt sich – würde ich sagen – mit einem gemeinsamen Wort beschreiben: Begegnung. Es war ein Tag der Begegnungen. Vielfältige Begegnungen. Das treffende Wort für diesen Tag ist Begegnung, und wenn ein Mensch einem anderen begegnet und er an der Begegnung Freude hat, dann berührt es immer das Herz. Es waren positive, auch schöne Begegnungen, angefangen bei dem Gespräch mit dem Bundespräsidenten, zu Beginn; es war nicht nur ein höflicher, normaler Dialog, sondern ein tiefes Gespräch zu gravierenden Themen des Weltgeschehens und mit einer Intelligenz, die mich beeindruckt hat. Damit hat es begonnen.

Dann gab es die Begegnungen, bei denen Sie alle dabei waren … Was Sie nicht erlebt haben, war die Begegnung beim Mittagessen, das sehr tiefgehend war in der Weise, wie es viele Themen angesprochen hat. Das Thema, das wir am längsten behandelt haben, war das der jungen Menschen, weil auch alle Konfessionen um die Jugendlichen – im guten Sinn – besorgt sind. Die Vorsynode, die in Rom um den 19. März stattfand, hat einige Aufmerksamkeit erregt, weil dort junge Menschen aller Konfessionen, und auch Agnostiker, aus allen Ländern teilgenommen haben. Denkt mal: 315 junge Menschen und 15000 über das Netz mit ihnen verbunden, die »hineinkamen und herausgingen«. Das hat vielleicht ein besonders Interesse geweckt. Doch das Wort, was für mich den Gesamteindruck der Reise wiedergibt, ist: eine Reise der Begegnung. Die Erfahrung der Begegnung. Nicht einfach Höflichkeit, keine rein formale Angelegenheit, sondern menschliche Begegnung. Und das zwischen Protestanten und Katholiken, das sagt alles … Danke.

Greg Burke: Danke, Heiligkeit. Jetzt kommt für die deutsche Sprachgruppe Roland Juchem von der katholischen Nachrichtenagentur CIC.

Roland Juchem: Danke, Heiliger Vater. Sie sprechen oft von konkreten Schritten, was die Ökumene betrifft. Heute zum Beispiel haben Sie das erneut angesprochen, als Sie sagten: »Sehen wir das, was konkret machbar ist, anstatt uns durch das entmutigen zu lassen, was nicht getan werden kann«. Nun haben die deutschen Bischöfe kürzlich entschieden, einen solchen Schritt [hinsichtlich der sogenannten Interkommunion] zu tun. Daher fragen wir uns, wieso Erzbischof Ladaria [Präfekt der Glaubenskongregation] einen Brief geschrieben hat, der ein wenig wie eine Notbremsung zu sein scheint. Nach der Begegnung vom vergangenen 3. Mai hat man gesagt, dass die deutschen Bischöfe eine möglichst einmütige Lösung finden sollten. Was sind die nächsten Schritte? Wird eine Intervention seitens des Vatikans zur Klärung notwendig sein, oder werden die deutschen Bischöfe eine Einigung finden müssen? [...]
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