zur StartseiteZugang für Abonnenten
Startseite » Archiv » Ausgabe 26/2015 » Kirche in der Welt
Titelcover der archivierten Ausgabe 26/2015 - klicken Sie für eine größere Ansicht

Schätze in der
Vatikanischen Bibliothek

Schätze in der Vatikanischen Bibliothek

Diese Woche

Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
von Plinius dem Älteren
(Vat. lat. 1950)


Apostolische Reise in den
Asien-Pazifik-Raum 2024

Apostolische Reise in den Asien-Pazifik-Raum
Lesen Sie hier die Ansprachen und Beiträge
zur Reise
in den Asien-Pazifik-Raum



Papst Benedikt XVI.
†Papst Benedikt XVI.

Bildergalerie
†Papst Benedikt XVI.

Die Themen
des Osservatore Romano


Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.



Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.



Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.



Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.


Links


Hier erhalten Sie weitergehende Informationen
zu unseren Partnerseiten.

<<< zur vorherigen Ausgabe zur nächsten Ausgabe >>>
Kirche in der Welt
Die Geschichte einer schwangeren jungen Frau: aus der Gefangenschaft in Mossul ins Flüchtlingslager von Dohuk

Sechzehn Jahre und sechs Monate

Sechzehn Jahre und sechs Monate
Von Silvina Pérez

»Von den umliegenden Straßen gellten verzweifelte Schreie und Klagelaute herüber. Wir hatten Angst, wir wussten nicht, was tun. Viele rannten weg, um einen Unterschlupf zu suchen, und wurden dabei von den Salven der Maschinengewehre getroffen, wieder andere flüchteten in die kleine Turnhalle der Schule. Wir verharrten in Schweigen, flüsterten kniend die Worte unseres Glaubens. Auf einmal dringen die Dschihadisten ein, und eine ohrenbetäubende Salve übertönt die Schreie: mein Vater fällt wenige Meter von mir entfernt, zu Tode getroffen, zu Boden. Alle anderen werden auf dem Schulhof zusammengetrieben. Nur eine bedauernswerte Frau kann nicht hinaus, weil ihre Beine gelähmt sind. Sie wird meinem Vater Gesellschaft leisten, niedergemetzelt, während sie verzweifelt mit den Armen gestikuliert und an ihren Rollstuhl gefesselt um Gnade bittet.«

Für die sechzehnjährige Aria, eine Angehörige der jesidischen Gemeinschaft des Irak, begann der eigentliche Albtraum an dem Tag, an dem ihr Dorf von den Männern des Islamischen Staates überfallen wurde. Sie sah, wie ihr Vater und ihr Bruder ermordet wurden, und seit damals hat sie keinerlei Nachrichten über das Schicksal ihrer Mutter und der beiden Schwestern. Jetzt lebt sie in einem Flüchtlingslager in Dohuk, ist im sechsten Monat schwanger und berichtet von ihrem erlittenen Albtraum aus Schlägen, Foltern, Vergewaltigungen und Demütigungen.

»Es war der 9. Juni«, berichtet sie über Skype, wobei der ganze Bildschirm von ihrem schmächtigen Gesicht und ihren großen blauen Augen eingenommen wird, »als unsere Stadt, Mossul, beschossen wurde. Im Lauf des Angriffs haben die Milizen Dutzende von Menschen umgebracht. Wir Frauen hatten am meisten Angst, wir wussten, was mit uns geschehen wäre, wenn sie uns gefangengenommen hätten. Wir hatten keine Zeit zu fliehen. Die IS-Kämpfer haben die Gefangenen zusammengetrieben und sie dabei nach Geschlecht und Alter getrennt. Die erste Gruppe bestand aus jungen Männern, eine weitere aus Mädchen, und die dritte aus älteren Männern und Frauen. Diesen Letzteren haben die Dschihadisten alles abgenommen. Geld, Schmuck und Mobiltelefone. Dann haben sie sie dort gelassen. Uns haben sie in Lastwagen geladen, nachdem sie vorher alle jungen Männer der ersten Gruppe erschossen hatten, darunter auch meinen Bruder.«

Aria wurde zusammen mit einer Gruppe von circa 25 Mädchen nach Baaj gebracht, eine Ortschaft im Westen von Mossul, und in einem alten, dreistöckigen Gebäude eingesperrt. »Hier haben sie uns noch einmal aufgeteilt. Ich bin der Gruppe der jüngsten und wie ich glaube auch anmutigsten zugeteilt worden. Unsere Gefangenenwärter sagten uns, dass wir dazu bestimmt waren, nach unserer Bekehrung zum Islam mit einigen glorreichen Kämpfern verheiratet zu werden. Die Übrigen wurden dazu verurteilt, Sex-Sklavinnen der Milizen zu werden. Aus Verzweiflung hat sich eine von ihnen erhängt, eine weitere hat es versucht, aber die Dschihadisten haben sie daran gehindert und bis aufs Blut geprügelt«, sagt Aria, wobei sie klarstellt, dass nach dieser Episode keine andere mehr versucht hat, sich das Leben zu nehmen.

»Wir sind ungefähr zehn Tage lang praktisch im Finstern eingesperrt gewesen. Wir schliefen auf dem Boden und bekamen nur einmal am Tag zu essen. Die Dschihadisten des IS«, so berichtet sie, »haben uns mehrfach dazu aufgefordert, zum Islam überzutreten, unter der Drohung, dass sie sonst all unsere Familienmitglieder töten würden. Einige haben dieser Erpressung nachgegeben, um ihren Vater, Ehemann oder Bruder zu retten.« [...]
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

Zurück zur Startseite

Sonderausgaben
Spaziergänge durch Rom


Spaziergänge durch Rom - Teil 1 und Teil 2
Teil III
jetzt neu erschienen!


mehr Informationen zu diesen Sonderausgaben


Sonderausgabe
Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.


Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.
Teil 2 noch erhältlich!

mehr Informationen zu dieser Sonderausgabe


Meditationen von
Papst Franziskus
bei den Frühmessen
in Santa Marta 2013

Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013

Jetzt als eBook!



Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.


aboservice

mehr
Informationen


L’Osservatore Romano
Telefon: +49 (0) 711 44 06-139 · Fax: +49 (0) 711 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum